Vaginal seeding: natürlicher Immunschutz für Ungeborene
Viele werdende Mütter schrecken vor den Strapazen einer natürlichen Geburt zurück. Die enorme körperliche Anstrengung und mögliche Komplikationen erscheinen weniger reizvoll als ein in den meisten Fällen komplikationsloser Kaiserschnitt. Neben dem emotionalen Erlebnis einer natürlichen Geburt, der sich besonders als für die Mutter positiv erweisen kann, ist auch aus gesundheitlicher Perspektive ein Vorteil zu nennen. Dabei geht es insbesondere um den Immunschutz, der während einer natürlich Geburt von der Mutter auf das Baby übertragenen wird.
Das noch ungeborene Kind passiert während einer natürlichen Geburt den meist recht engen Geburtskanal, der zumeist mit zahlreichen Keimen angesiedelt ist. Nun fragen sich einige Eltern, ob diese frühe Berührung mit Keimen dem Baby möglicherweise ein besseres Immunsystem verschafft als dies bei Kaiserschnitt-Kindern der Fall ist.
Kaiserschnittkinder sind anfälliger für Krankheiten
Was zunächst nach dem verzweifelten Versuch der Aufwertung von natürlichen Geburten klingt, ist bereits Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass auch noch Wochen nach der Geburt eine Ähnlichkeit der mikrobiotischen Zusammensetzung der Mundschleimhaut sowie des Darms geborener Babys mit der Vaginaflora der Mutter besteht. Zudem belegten Studie in der Vergangenheit bereits, dass Kaiserschnittbabys anfälliger für Allergien, Asthma, Diabetes Typ I und andere Autoimmunkrankheiten sind.
Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Tatsachen besteht, untersuchen zahlreiche Forscher auf der ganzen Welt. Es zeigte sich bereits, dass Kinder, die nach einem Kaiserschnitt mit dem Vaginalsekret der Mutter eingerieben worden, noch Wochen später eine ähnliche Keimzusammensetzung wie die Mutter zeigten. Damit wurde gewissermaßen eine natürliche Geburt nachvollzogen.
Vaginal seeding
Das Interesse für diesen Zusammenhang wächst aktuell akut, weil in Deutschland beispielsweise bereits jedes dritte Kind per Kaiserschnitt entbunden wird. Das oben beschrieben Vaginal seeding, bei dem die natürliche Keimbelastung nachempfunden wird, könnte eine Lösung sein. Ob die Methode sicher ist, wird sich noch zeigen. Viren wie jene vom Genitalherpes könnten beispielsweise zu enormen Nebenwirkungen bei Ungeborenen führen und sollten daher nicht übertragen werden. Umfangreiche Tests der Vaginalflora sind daher unumgänglich.
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