Heilpflanzen – Vom Gift zum Heilmittel
Jede Pflanze enthält verschiedene Stoffe, die im Körper individuelle Wirkungen entfalten. Die Wirkung kann direkt auf das Immunsystem oder eben auch auf das Nervensystem erfolgen.
Viele der Stoffe sind für Menschen gefährlich und können bei entsprechender Dosierung durchaus auch schwere Komplikationen fördern und als Gift wirken – unter Umständen bis zum Tod. Die Produkte der Natur können allerdings auch als Heilpflanzen Einsatz finden.
Das Altertum: Beobachtung fördert Verständnis
Schon seit Jahrtausenden nutzen Menschen Pflanzen als Heilmittel. Nicht alle Pflanzen sind ungefährlich, wurden aber dennoch eingesetzt. Wie die Menschen auf die Idee kamen, diese Pflanzen für die Behandlung entsprechender Krankheiten einzusetzen, ist bisher nicht eindeutig überliefert. Gerade bei Wirkstoffen, wie Digitalis, sind nur minimale Dosierungen erlaubt. Zudem schwanken die Konzentrationen innerhalb einer Pflanze, sodass nicht abgeschätzt werden kann, welcher Wirkstoffgehalt dem Patienten direkt verabreicht wird. Bei ungefährlichen Wirkstoffen kann wesentlich einfacher erklärt werden, wie die Menschen die Wirkung erkannten. Wahrscheinlich wurde einfach nur beobachtet, dass sich bestimmte Leiden bei der Einnahme bestimmter Pflanzen deutlich verbesserten.
Diese Beobachtungen wurden dann einfach übernommen und die Pflanzen wurden zu einem Medikament gegen die Erkrankung erklärt. Vielleicht war es – wie viele Forscher annehmen – auch bei den tödlichen Giften die Beobachtung, die dann zu einer Anwendung führte. Entfaltet ein Gift seine Wirkung, dann erfolgen verschiedene körperliche Reaktionen, die dann wieder direkt beobachtbar sind. Unter Umständen – so eine Vermutung – wurde die Dosis dann einfach reduziert, bis schließlich eine gewünschte Reaktion auftrat. Todesfälle werden wohl dennoch aufgetreten sein, denn die Wirkstoffgehalte konnten nicht kontrolliert werden und eine versehentliche Überdosierung konnte deshalb auch nicht ausgeschlossen werden.
Heute: Vom Wissen um die Wirkung
Heute kennen die Wissenschaftler die Wirkung der Stoffe auf den Körper. Sie können diese daher gezielt einsetzen. Zugleich kennen die Menschen inzwischen die Krankheiten und deren Mechanismen. Dies war vor Jahrtausenden noch nicht gegeben. Der Mensch kann daher eine Krankheit erforschen und daraufhin die möglichen Wirkstoffe bestimmen. Sicherlich bleiben dabei noch einige Unsicherheiten, denn alle Facetten können nicht geklärt werden. Deshalb sind viele lange Versuchsreihen notwendig. In diesen muss getestet werden, welche Dosis eine gewünschte Reaktion hervorruft. Zugleich müssen auch die Nebenwirkungen bekannt sein. Grundsätzlich gilt, dass jeder Wirkstoff sich auch negativ auswirken kann.
Ein Umstand, der dadurch bedingt ist, dass ein Arzneimittel nicht nur auf die Krankheit wirkt, sondern überall im Körper. Die Versuche selbst dienen dazu, die Gefahr einzuschränken, dass der Wirkstoff dem Menschen doch gefährlich wird. Der Nutzen muss größer sein als die Risiken, was in den Testungen direkt untersucht wird. Die Gefahren können dabei nicht immer sofort eingeschätzt werden. Grundsätzlich hat jeder Mensch besondere Merkmale, die dann dazu führen können, dass die Wirkung der Gifte stark genug ist, um den Menschen zu schädigen, obwohl er bei anderen Voraussetzungen sehr zuverlässig ist.
Doch nicht alles kann erklärt werden
Bis eine Substanz zum Heilmittel ernannt wird, vergehen zumeist viele Monate bis Jahre. Zunächst wird die Krankheit erkannt und deren Mechanismen herausgefunden. Danach wird meistens herausgefunden, auf welche Substanzen die Erreger oder Körpergewebe empfindlich reagieren.
Ist dies der Fall, dann kann aus der Vielzahl der bekannten Gifte eines exploriert werden, das genau diese Schwachstellen aufgreift. Danach folgt schließlich die Feinarbeit, in der dann die Dosis festgelegt wird und auch die möglichen Risiken erfasst werden. Die Untersuchung fußt auf einer wissenschaftlichen Basis. Doch in vielen Fällen bleibt auch heute noch die Beobachtung der einzige Weg zur Einschätzung einer Wirkung. Bei Erkältung hilft beispielsweise eine frische Hühnersuppe – dies ist durch Studien bestätigt. Doch warum das so ist, weiß heute niemand. Und so bleibt manchmal nur das altbewährte Mittel der Beobachtung und Erfahrung als Beweis.
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