Zwei neue Präparate gegen Alzheimer machen neuen Mut
Alzheimer ist mehr denn je zur Volkskrankheit geworden. 35 Millionen Betroffene zählt die Welt aktuell und es werden stetig mehr. Colin Masters arbeitet an der Universität of Melbourne und Konrad Bayreuther an der Universität Heidelberg. Beide haben sie den Kampf gegen den geistigen Verfall, der uns in Form von Alzheimer nahezu tagtäglich begegnet, gemeinsam gekämpft und erforscht. Zwei neue Medikamente machen nun Mut und deuten eine Zeitenwende an.
Die beiden Medikamente werden von den Pharmariesen Eli Lilly und Biogen vertrieben und unterliegen aktuell einer Testphase. Bisherigen Studien zufolge konnte allerdings schon nachgewiesen werden, dass die Krankheit Alzheimer durch die Vergabe der Medikamente bereits verlangsamt werden konnte.
Auf der Internationalen Alzheimerkonferenz in Washington sollen die abschließenden Ergebnisse vorgestellt werden. Wenn sich diese Präparate als wirksam erweisen, wäre eine lange Serie von fehlgeschlagenen Medikamenten gegen Alzheimer durchbrochen. Die Forscher setzen große Hoffnungen in die Entwicklungen.
Beyreuther und Master sehen auch einen persönlichen Erfolg darin, dass aus ihren Vorarbeiten, die sie während der 80er Jahre vorgenommen haben, nun eine medikamentöse Therapie gegen Alzheimer entstehen konnte. Die Beiden hatten das Entstehen von Alzheimer genauer untersucht und fanden dabei heraus, woraus die tödlichen Ablagerungen im Gehirn entstehen, nämlich aus Eiweißstücken. Diese pathologische Form wird Amyloid-beta (Abeta) genannt. Seit Jahren versuchen Forscher dieses aus den Gehirnen von Betroffenen zu exkludieren. Bisher konnten keine wirksamen Antikörper gespritzt werden.
Das erste Präparat Sola
Das neue Präparat namens Solanezumab, kurz Sola, zeichnet sich vor allem durch seine Beweglichkeit aus und gelangt besonders gut ins Gehirn. Bislang konnten die Medikamente nur sehr kurzweilige Verzögerungen bewirken. Zeigt Sola weiterhin positive Ergebnisse, dann wäre eine Zulassung in zwei Jahren möglich. Sola kann allerdings nur im Frühstadion einer Alzheimererkrankung Wirkung zeigen und nicht bei schwerkranken Patienten wirken.
Das zweite Präparat von Biogen
Dieses Präparat speist sich aus jahrelanger Arbeit mit gesunden Senioren, die nicht von Alzheimer befallen sind. Eintausend dieser älteren Menschen wurden untersucht und tatsächlich zeigte sich in ihrem Immunsystem, dass sie bestimmte Zellen besitzen, die das Abeta in Form von Antikörpern bekämpfen. Dieser Antikörper wird nun in Form des Medikaments von Biogen auf seine Wirkkraft hin untersucht und könnte neben Sola eine echte Revolution für die Alzheimerforschung bedeuten. Aducanumab wird das Medikament genannt und es wurde bereits an 166 Patienten getestet.
Bereits nach 26. Behandlungswochen sah man das Abeta geradezu schwinden. Leider zeichneten sich auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und vorübergehende Verwirrtheit ab. Trotzdem war die Wirkkraft beeindruckend. Mit Hilfe eines beschleunigten Zulassungsverfahrens soll das Medikament jetzt schnellstmöglich auf den Markt gebracht werden. Immer mehr Pharmakonzerne sind nun motiviert ebenfalls wieder in die Alzheimertherapie einzusteigen und man kann nur hoffen, dass die Nebenwirkungen gering gehalten werden und ein dauerhafter Erfolg mit Hilfe von Sola und anderen Präparaten dieser Art verzeichnet werden kann.
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