Medikamente – Sorgloser Umgang ist gefährlich!

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Medikamente - Sorgloser Umgang ist gefährlich!

Medikamente gehören bereits für viele Menschen zu ihrem Alltag. Fast jeder Deutsche hat in seinem Schrank verschiedene Medikamente stehen, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten eingenommen werden, ohne dass vorher ein Arzt konsultiert wurde. Gerade in dieser Tatsache ist allerdings eine Gefahr zu sehen. Medikamente erscheinen zwar harmlos, sind sie aber oftmals nicht und eine falsche Einnahme kann schwere Schäden verursachen.

Vermeintlich harmlose Mittel können dauerhaft schädigen

Gerade Medikamente, die in den Apotheken ohne Rezept erhältlich sind, werden von den Menschen immer wieder unterschätzt. Es herrscht noch immer der Gedanke, dass die Mittel gegen Kopfschmerzen oder Erkältung unbedenklich sind.

Dies ist allerdings nicht der Fall. Jedes Mittel, das auf den Körper wirkt, kann ebenso Nebenwirkungen entfalten. Diese Wirkungen können unter Umständen sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, wie von den Ärzten und den Verbänden immer wieder betont wird. Beispielsweise können bestimmte Schmerzmittel die Leber und Nieren schädigen, wodurch dann dauerhafte Schäden an den Organen entstehen. Mit steigender Dauer der Einnahme erhöht sich auch die Gefahr der Entwicklung dieser Schäden. Dies belegen Fälle, bei denen über Jahre hinweg Schmerzmittel eingenommen wurden. Viele der Patienten, die die Medikamente häufig einnahmen, entwickelten einen Schaden der Nieren, sodass sie danach Dialysepatienten waren. Dass einige Medikamente frei verkäuflich sind, ist für viele Menschen auch ein Zeichen dafür, dass die Medikamente harmlos sind und nicht zu einer Schädigung führen können.

Dies ist allerdings ebenfalls ein Trugschluss. Der Körper reagiert auf die Mittel immer in irgendeiner Weise und eine Suchtentwicklung ist daher durchaus nicht auszuschließen. Ein klassisches wenn auch harmloses Beispiel ist das Nasenspray. Wird dieses über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen, dann entwickelt sich der Schnupfen dann, wenn das Mittel nicht mehr zugeführt wird. Der Körper hat sich bereits daran gewöhnt und entwickelt bei Abwesenheit der Wirkstoffe die Symptome, gegen die das Mittel eigentlich wirken soll. Ähnliche Beispiele gibt es auch im Bereich der Schmerzmittel oder Schlafmittel.

Von Beipackzetteln, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Der sorglose Umgang mit Medikamenten zeigt sich bereits an den nüchternen Zahlen vieler Studien. Nach einer repräsentativen Studie der Forsa lesen 17 Prozent zu keinem Zeitpunkt einen Beipackzettel, in dem alle wichtigen Fakten zum Medikament aufgelistet sind. Nur 66 Prozent lesen den Zettel regelmäßig vor den Einnahmen. Gerade im Beipackzettel wird allerdings über die Risiken und Nebenwirkungen informiert. Wechselwirkungen zwischen zwei Medikamenten werden ebenfalls häufig nicht für möglich gehalten. Nach der Studie der Forsa glauben tatsächlich 17 Prozent der Befragten, dass Nebenwirkungen nicht oder kaum auftreten.

Einige davon halten diese Angaben sogar für theoretische Gebilde. Dies entspricht allerdings nicht der Wahrheit und auch Naturarzneien können durchaus weitere Medikamente beeinträchtigen. Ein gutes Beispiels hierfür ist das Johanniskraut, das die Wirkung der „Pille“ beeinträchtigt und damit die Empfängnisverhütung stark beeinträchtigt. Antibiotika wirken in der Regel auch nicht, wenn während der Einnahmephase Alkohol getrunken wird. Die Infektionen, gegen die das Mittel wirken soll, werden daher nicht mehr effektiv bekämpft. Dies kann dann dazu führen, dass sich eine Erkrankung ausbreitet und gefährliche Dimensionen annimmt.

Einnahme ohne ärztlichen Rat

Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele Menschen dazu neigen, verschreibungspflichtige Medikamente einzunehmen, ohne einen Arzt zu befragen. Viele Krankheiten entwickeln ähnliche Symptome. Ohne eine genaue Untersuchung kann daher häufig nicht erkannt werden, welche Krankheit genau vorliegt. Werden dann Medikamente eingenommen, die gegen die falsche Krankheit wirken, können tatsächlich lebensbedrohliche Folgen entstehen, da sich die eigentliche Krankheit ungehindert ausbreiten kann.

Ein weiteres Phänomen ist, dass viele Menschen nicht auf das Verfallsdatum achten. Daher kann es durchaus sein, dass die Wirkstoffe in dem Mittel bereits nicht mehr vorhanden sind und ein wirkungsloses Medikament eingenommen wird. Darin ist eine Gefahr zu sehen, wenn das Medikament neu verschrieben wurde und zuerst die alten Packungen aufgebraucht werden sollen, die eigentlich keine Wirkung mehr besitzen. Der Effekt ist, dass auf Kosten der Gesundheit gespart wird, denn ohne Wirkstoff können die Mittel nicht mehr gegen die Krankheit wirken. Auch in diesem Fall können dauerhafte Folgen entstehen.

Neben- und Wechselwirkungen werden oft nicht erkannt

Grundsätzlich gilt, dass ein Medikament niemals harmlos ist. Es müssen immer ausreichende Informationen eingeholt werden. Diese Informationen sind im Beipackzettel enthalten. Dort ist auch verzeichnet, welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten können. Häufig sind es die Nebenwirkungen, die nicht erkannt werden, weil nicht bekannt ist, dass sie von diesem Medikament hervorgerufen werden. Die Folge davon ist dann oft, dass weitere Medikamente eingenommen werden, die die Symptome mindern sollen.

 

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