Sind Medikamente nach Ablaufdatum noch haltbar?

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Sind Medikamente nach Ablaufdatum noch haltbar?

Es gibt ja Menschen, die werfen alles, egal, was es ist, zum oder nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, kurz MHD, weg. Das betrifft nicht nur abgelaufene Lebensmittel, sondern auch Medikamente. Muss das wirklich sein?

Warum gibt es denn überhaupt ein MHD auf Medikamente?

Und, muss die aufgedruckte Zeitdauer wirklich so kurz sein? Wer die Pharmaindustrie zur Umsatz- und Gewinnoptimierung als Schuldige erwartet, liegt in der Regel falsch. Laut EU-Recht muss das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Fertigpackungen angegeben werden. Es ist also ein vorgeschriebenes Kennzeichnungselement. Das MHD gibt an, bis zu welchem Termin ein Lebensmittel oder wie hier ein Arzneimittel bei sachgerechter Lagerung auf jeden Fall ohne wesentliche Qualitätseinbußen sowie gesundheitliches Risiko verwendet werden kann. Der Hersteller gibt Daten zur Stabilität des Medikaments an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn oder die European Medicines Agency in London weiter. Anhand dieser Informationen legen sie das Verwendbarkeitsdatum fest. Selbst für ein- und dasselbe Arzneiprodukt kann das je nach Zielmarkt anders ausfallen. Wird das Produkt beispielsweise in der Karibik auf den Markt gebracht, hat es durch die andere Klimazone in der Regel eine kürzere Verwendungsdauer, als im gemäßigten Deutschland.

Sind die Medikamente nach Ablauf des MHD also nicht mehr zu verwenden?

Doch, in den meisten Fällen können Medikamente auch danach noch sorgenfrei verwendet werden. Was passieren kann, ist, dass die Wirkung nachlässt. Bei Vitamin C-Pulver beispielsweise ist es unkritisch. Zwar wird es mit der Zeit abgebaut, aber die Abbauprodukte kommen auch in der Natur vor und sind unschädlich. Bei einer Jodsalbe wird nach mehreren Jahren der Gehalt an Jod durch Verdampfung geringer sein und die Wirkung dadurch schwächer ausfallen. Trockene, reine Substanzen sind meist unproblematisch.

Wovon sollte man besser die Finger lassen? Welche Nebenwirkungen können bestehen?

Bei Augentropfen beispielsweise ist allerdings Vorsicht angesagt. Keime im oder am Auge können schnell Infektionen auslösen. Angebrochene Packungen sollte man auf keinen Fall länger verwenden, aber auch Einzelportionen innerhalb der Zeit zu verwenden, ist vermutlich besser. Wirklich kritisch scheinen Codein-Säfte gegen Reizhusten zu sein. Hier kann mit der Zeit ein Abbauprodukt entstehen, das im Verdacht steht, Krebs auszulösen. Generell ist davon abzuraten Flüssigkeiten, die Zucker enthalten, über das Haltbarkeitsdatum hinaus zu verwenden. Bakterien finden hier eine echte Wohlfühl-Atmosphäre um sich sprunghaft zu vermehren. Richtig gefährlich ist der Wirkstoff Hydrochlorothiazid, der entwässernd und dadurch blutdrucksenkend wirkt. Ist beim Abbau eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit oder Wasser beteiligt, entsteht Formaldehyd. Das lässt sich sogar in den Tabletten-Blister-Packungen nachweisen. Formaldehyd in höheren Dosen gilt als Krebs erregend und giftig. Leider fehlen hier weitere Untersuchungen.

 

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