Bei welchen Erektionsstörungen helfen Potenzmittel?

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Bei welchen Erektionsstörungen helfen Potenzmittel?

Erektionsstörungen sind ein weitverbreitetes, häufig aber todgeschwiegenes Thema. Eine Veränderung brachte die blaue Tablette Viagra. Jetzt lief der Patentschutz aus. Ein Dutzend anderer Hersteller haben Generika auf den Markt gebracht. Also eine Kopie von Viagra mit demselben Wirkstoff Sildenafil und zu einem wesentlich günstigeren Preis. Zudem gibt es natürlich noch andere Produkte zu kaufen. Aber ist jedes Mittel auch für jeden geeignet?

Wann spricht man von einer Erektionsstörung?

Die mangelnde Versteifungsfähigkeit des Penis und/oder die ungenügende Dauer der Versteifung wird als Erektionsstörung bezeichnet. Wenn ein Mann in mehr als zwei Dritteln der Fälle keine Erektion bekommen oder aufrecht erhalten kann, die für einen Geschlechtsverkehr ausreicht, spricht man von einer Erektilen Dysfunktion (ED). Aber erst, wenn die Erektionsstörung mehr als sechs Monate dauert, spricht man von einer Störung. Wenn es mal nicht klappen will. Ist das noch lange kein Alarmzeichen. Mit zunehmendem Alter sind Erektionsstörungen häufiger anzutreffen. Eine Studie der Universität Köln zeigte im Jahr 2000, dass bei den unter 40- bis 49-Jährigen ist knapp jeder zehnte Mann betroffen ist, bei den unter 60- bis 69-Jährigen bereits jeder dritte.

Ursachen der Erektionsstörung

Früher war man der Meinung, dass Angst und Unsicherheit die wichtigste Rolle spielen. Neuere Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass andere Gründe wesentlich bedeutsamer sind, als man dachte. „70 Prozent der Erektionsstörungen sind organisch und nur 30 Prozent psychisch bedingt“, sagt Michael J. Mathers, wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V., Androloge und Urologe. Ein Großteil der Fälle von erektiler Dysfunktion ist aber multifaktoriell bedingt – egal in welchem Alter.

Psychische Ursachen

Häufig sind es Versagensängste und mangelndes Selbstvertrauen, die das Stehvermögen beeinträchtigen. Schlecht ist, wenn dann auch noch Stress und Alkohol dazukommen. Alkohol erweitert die Gefäße und senkt den Muskeltonus. Das Blut wird nicht in den Schwellkörpern gestaut. Es fließt wieder ab. Depressionen sind meist auch eine schwerwiegende Ursache aus dem psychischen Bereich. Häufig wird Erwartungsdruck verstärkt, weil die Sexualität für die Betroffenen einen überhöhten Stellenwert im Persönlichkeitsmuster oder auch in der Partnerschaft hat.

Organische Ursachen

Hier gibt es viele Möglichkeiten: Arteriosklerose, die Verkalkung der zuführenden Blutgefäße, ist eine davon, koronare Herzerkrankungen eine andere. Diabetes schädigt ebenfalls die Gefäße. Auch bei Bluthochdruck werden die Gefäße durch den hohen Druck beschädigt. Generell sind Durchblutungsstörungen häufige Ursache. Auch der Mangel an Testosteron könnte eine Rolle spielen. Allerdings kommt das eher selten vor. Ebenso selten sind Lecks in den Schwellkörpern. Häufiger lassen sich Medikamente als Verursacher von Erektionsstörungen feststellen: Bei sogenannten Antiandrogenen ist das offensichtlich. Hier werden die männlichen Sexualhormone gehemmt. Aber auch Beta-Blocker gegen Bluthochdruck und bestimmte trizyklische Antidepressiva sowie SSRIs (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) können Erektionsstörungen verursachen.

Was hilft bei Erektionsstörungen?

Frank Sommer, Experte für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, betont: “Vor der Therapie steht die Diagnose.” Sildenafil, Wirkstoff bei Viagra, hilft beispielsweise nur bei Durchblutungsstörungen und psychischen Problemen. Wichtig ist es allemal die zugrundeliegenden medizinischen Probleme in den Griff zu bekommen. Handelt es sich beispielsweise um Arteriosklerose, gibt es neben Sildenafil auch Tadalafil und Vardenafil, die zu einer stabilen Erektion verhelfen können. Greift der Effekt nicht oder nicht zufriedenstellend, gibt es noch lokal wirksame Medikamente, wie die Schwellkörper-Injektionstherapie (SKAT) oder eine Vakuumpumpe. „Erst wenn alle diese Möglichkeiten nicht erfolgreich sind, kann man eine Prothese aus weichem Kunststoff in den Penis implantieren, die sich mit Flüssigkeit aus einem kleinen in der Leiste platzierten Ballon nach Bedarf aufrichten lässt“, sagt Michael J. Mathers.

 

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