LSD kann helfen?!
Seit der Entdeckung des LSD haben Wissenschaftler versucht, sich die Kraft und die Möglichkeiten des LSD zunutze zu machen. Bereits vor mehr als 40 Jahren war LSD schon einmal Thema seriöser wissenschaftlicher Forschung. Doch dann kam es als chemische Droge aus dem Labor auf die Straße und wurde zu einem gefährlichen Suchtmittel. Jetzt wird erneut geforscht und getestet.
Was ist LSD?
Es ist ein starkes Halluzinogen, das einerseits geniale Eingebungen aber andererseits auch psychische Erkrankungen auslösen kann. LSD ist die Abkürzung von Lysergsäurediethylamid und wird umgangssprachlich auch “Acid” (engl. für sauer, Säure) genannt. Es hat viele verschiedene Namen: Trips, Micros, Sheets, Papers, Löschpapier, White Lightening, Black Velvet, Purple Haze. In Deutschland fällt es unter das Betäubungsmittelgesetz und Verkauf, Produktion und Konsum stellen auch weltweit eine Straftat dar. Pharmakologisch gehört LSD zur Gruppe der serotoninverwandten psychedelischen Substanzen.
Die körperlichen Auswirkungen sind – im Gegensatz zu vielen anderen Drogen – eher schwach: Erweiterung der Pupillen, Beschleunigung der Pulsfrequenz, Ansteigen der Körpertemperatur und des Blutdrucks. Aber die psychischen Auswirkungen sind immens: Die Konsumenten können einen positiven Trip in den Himmel oder eine Horrorfahrt in die Hölle erleben. Die psychedelischen Halluzinationen können sehr lange andauern. LSD wird aus der Sporenkapsel des Pilzes Claviceps purpurea gewonnen, dem sogenannten Mutterkorn, das auf Getreideähren wie etwa dem Roggen vorkommt. Seit 1938 kann man es jedoch auch voll-synthetisch herstellen. Die berauschende Wirkung des LSD entdeckte man jedoch erst fünf Jahre später.
Wie kann LSD helfen?
Im Rahmen psychotherapeutischer Behandlung sollte LSD bewirken, dass die Patienten ihre psychischen Abwehrmechanismen kurzzeitig verlieren und sich besser öffnen können. Diese Methode bezeichnet man als Psycholyse. Forscher glauben, dass es die sogenannten Serotonin-Rezeptoren im Frontalkortex des Gehirns aktiviert. Diese haben eine große Bedeutung für unser Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit zu interpretieren. LSD hat eine ähnliche chemische Struktur wie Serotonin. Dieser auch als Glückshormon bezeichnete Botenstoff ist ein Neurotransmitter, der auf die Signalübertragung im zentralen Nervensystem wirkt. Schlaf, Appetit, Wahrnehmung und Gefühlswelt werden dadurch beeinflusst. Es wird angenommen, dass Serotonin eine Rolle bei der Schmerzentwicklung spielt. Gute Erfolge konnten bei Clusterkopfschmerzen, heftigen einseitigen Kopfschmerzen, mit LSD-ähnlichen, aber nicht-halluzinogenen Wirkstoffen erzielt werden.
Ab 2007 hatte der Schweizer Arzt für Psychiatrie Peter Gasser die Erlaubnis mit LSD zu behandeln. Die Ergebnisse seiner Studien wurden jetzt veröffentlicht. Das Besondere daran ist, dass es die erste Untersuchung zu LSD-gestützter Psychotherapie seit mehr als 40 Jahren ist. Zwölf Patienten, die an einer lebensbedrohenden Krankheit und damit verbunden an existentiellen Ängsten litten, wurden in zwei Sitzungen mit LSD behandelt. Gasser ist der Überzeugung, dass LSD an der Stelle gut geeignet ist, wo „Patienten einen tieferen, einsichtsorientierten, psychischen Prozess machen“. Es gehe nicht darum nur ein Symptom zu unterdrücken. Wichtig sei auch zu verstehen, dass die Drogenarbeit nicht die Therapie sei: LSD ist nur Mittel zum Zweck. Es gibt zwei Ergebnisse: Zum einen sei eine sichere Therapie durchgeführt worden ohne Nebenwirkungen und Zwischenfälle. Zum anderen gab es im Vergleich zur Kontrollgruppe mit den Placebos eine auffällige Verringerung der Ängste. Bei acht von zwölf Patienten wurde die Angst signifikant gesenkt, und dieser Erfolg hielt über ein Jahr an.
Außergewöhnlich ist aber vor allem, dass Peter Gasser sich traute, mit der Tabu-Droge LSD eine Studie zu machen. Allerdings bezweifelt er, dass wir heute schon so weit sind, das therapeutische Potential von LSD nutzen zu können.
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