Chronopharmakologie, heilen mit der inneren Uhr

Chronopharmakologie, heilen mit der inneren Uhr

Unser tägliches Leben verläuft nach einem biologischen Rhythmus. So beginnt der Tag mit der Ausschüttung von Hormonen. Sie kurbeln unsere Aktivität an und sorgen für den nötigen Schwung. Im Laufe des Nachmittags sinkt unser Hormonspiegel und es kommt zu einem Formtief. Über Nacht fährt der Körper sein Tempo zurück, dabei sinken der Blutdruck sowie Puls und auch die Körpertemperatur. Werden diese Rhythmen bei der Einnahme von Medikamenten berücksichtigt, so kann die Dosis häufig reduziert werden. Die Chronopharmakologie untersucht wie diese Schwankungen, die Einnahme von Medikamenten beeinflusst.

Besser auf seine biologische Uhr hören

Schon vor Jahrhunderten haben Ärzte diese tages- aber auch jahreszeitliche Veränderung gekannt. Der Sitz dieser sogenannten biologischen Uhr ist ein Bündel von Nervenzellen hinter der Nasenwurzel.

Dieses Zellbündel wird auch als der suprachiasmatische Kern bezeichnet. Er steuert die Schwingungen im menschlichen Körper. Wie Forscher festgestellt haben, verändern sich Wirkungen aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten je nach dem Zeitpunkt der Einnahme. Die übliche Verschreibung, ein Medikament drei Mal täglich einzunehmen, ist damit oft nicht wirklich effektiv.

Chronopharmakologie, mehr Wirkung, weniger Nebenwirkungen

Dieser relativ neue Forschungszweig der Pharmakologie hat Erkenntnisse darüber gesammelt, wann ein Medikament besonders gut wirkt. Man konnte anhand dieser Studien aber auch feststellen, dass es möglich ist, unerwünschte Nebenwirkungen mithilfe der Chronopharmakologie zu vermeiden. Dies betrifft unter anderem bestimmte Blutdruckmedikamente oder Kortisonpräparate. Denn zu Zeiten, in denen der Blutdruck von Natur aus niedriger ist, sind diese Arzneimittel unnötig. Nimmt der Patient sie am Morgen ein, so erfüllen sie ihren Zweck weitaus besser.

Asthma und Schmerzen effektiver behandeln

Wer an Asthma leidet, wird vor allem in der Nacht davon gequält. Die Weite der Bronchien verändert sich im Laufe des Tages und ist in der Nacht oft verengt. Während der Nacht treten auch die Auslöser für einen Anfall vermehrt auf, wie etwa Staub, Milben oder Federn. Nimmt man das betreffende Medikament zur richtigen Zeit ein, wirkt es genau dann, wenn der Patient es benötigt. Das gleiche gilt übrigens auch für viele Schmerzmedikamente.

 

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