Voguing – Wie Tanz zur Selbsttherapie werden kann

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Voguing – Wie Tanz zur Selbsttherapie werden kann

„Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele.“ So sagte es bereits Thomas Niederreuther und spricht dem Tanz somit eine hohe Emotionalität zu. Tanzen ist allerdings auch gleichzeitig eine viel betriebene sportliche Aktivität, die Koordination von Armen und Beinen zur Vorraussetzung hat. Die wieder entdeckte Tanzart Voguing verbindet Emotionalität und Sport auf eine Weise miteinander, die dem Tänzer die Möglichkeit des Selbstausdrucks gibt.

Die Geschichte des Voguing

Voguing ist in den 70er Jahren in der Welttstadt New York entstanden. Zu dieser Zeit zierten lediglich weisse Models die Fashion Magazine. Minderheiten, zu denen auch Transsexuelle, Lesben, Schwule und vor allem schwarze Mitbürger zählten, fühlten sich unterrepräsentiert und schufen sich ihre eigene „Welt“: Das Voguing. Voguing basiert auf der Nachahmung. Die Bewegungen, Kleidung und Haltung der Vogue-Models werden von den Voguern genausten nachgeahmt. Diese Nachahmung wird zum Ausdruck der Sehnsucht nach einem besseren Leben.

Da dieses Leben für viele Menschen in der Realität keinen Platz fand, wurde es auf die Bühne geholt. Aus den unterschiedlichen, beobachteten Posen setzt sich dann ein Bewegungsablauf zusammen, der im ganzen eine zumeist sehr körperbetonte Choreographie ergibt. Diese darf nur auf Highheels durchgeführt werden; ganz im Stil der Modelwelt. Voguing ist also eine Kombination aus Workout und Tanz, die bei jedem Auftritt improvisiert und niemals einstudiert wird.

Sei, wer Du sein willst

Voguing speist sich allerdings nicht nur aus der sportlichen Betätigung, die zuweilen sehr wohltuend sein kann. Es ermöglicht den Ausführenden zugleich für kurze Zeit jemand anderes zu sein. Die Frustation der Minderheiten in den 70ern führte dazu, dass krasse Gegensätze geschaffen wurden: Arme Voguer verkleideten sich als Geschäftsmänner, Frauen als Männer, Reiche als Arme. Voguing wurde somit auch zum Ausdruck von gesellschaftlichen Konflikten. Nun könnte man die Kostümierung als Realitätsflucht verstehen. Allerdings ermöglicht die Distanz zum eigenen Ich meistens eine Festigung des Selbstbewusstseins. Die Eigen-Wahrnehmung wird durch die Kostümierung geschärft und das Auftreten wird selbstbewusster, selbstbestimmter. Ein großes Selbstbewusstsein ist bereits vonnöten, wenn die Voguer auf der Bühne vor großem Publikum auftreten. Besonders der Aspekt der Improvisation sorgt für den Nervenkitzel und ruft beim Tänzer richtiggehende Glücksgefühle hervor, wenn seine Performance gelingt. Entscheidend ist allerdings: Beim Voguing gibt es kein richtig oder falsch. So lautet auch seine Botschaft: Zeig, wer Du bist und sei stolz darauf.

 

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