Nocebo Effekt: Wie die Psyche krank macht

Nocebo Effekt : Wie die Psyche krank macht

Der Placebo Effekt ist allgemein bekannt. Aber auch er hat einen bösen Bruder: Den Nocebo Effekt. Während das Placebo ohne Wirkstoff heilt, macht das Nocebo krank. Gemeint sind die Symptome der Nebenwirkungen, die von Menschen entwickelt werden können, kurz nachdem sie den Beipackzettel gelesen haben.

Ein bekanntes Phänomen steckt dahinter

Ganz unbekannt ist die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper nicht. Es ist daher möglich physische Beschwerden zu entwickeln, die nicht auf körperlichen Grundlagen beruhen. Der Geist beeinflusst den Körper. Deutlich wird dies auch in anderen Kulturen. Beispielsweise lebt der Voodoo-Kult von der Vorstellung, dass es möglich ist einen Menschen zu verletzen, indem man eine Puppe dem Menschen zuspricht und diese verletzt. In der Parapsychologie ist bekannt, dass unser Gehirn uns beizeiten etwas suggeriert, was nicht mit der Realität konform sein muss.

Ein Beispiel hierfür ist das bekannte Lied von Pink Floyd „Another brick in the wall“. Ein wissenschaftlich orientierter Parapsychologe erhielt die Information, aus dem Lied sei die Zeile „bringt ihn rauf auf das Dach“ zu hören. Der Parapsychologe war erstaunt, dass er auf dem Band diesen Satz immer wieder hörte – bis seine Frau die Situation aufklärte und ihm sagte, dass dies nicht zu hören sei. In Folge dessen veränderte sich auch seine Wahrnehmung und das Lied erklang in anderen Worten. Solche und ähnliche Beispiele sind zahlreich vorhanden und spiegeln den Zusammenhang von Gehirn und Körper, die sich gegenseitig beeinflussen können, wieder.

Nocebo-Effekt ist keine Einbildung

Genau auf dieser Basis gründet sich auch der Nocebo-Effekt. Daher unterscheidet er sich nicht grundlegend vom Placebo-Effekt. Es ist nicht die automatische Programmierung des Gehirns, die solche Phänomene auslöst. Vielmehr ist es die Erwartung der Person, die dazu führt, dass sich die Effekte einstellen. Die Erwartung ist dabei nicht bewusst vorhanden, sondern eher im Unterbewusstsein verankert.

Hierfür werden daher Informationen benötigt, die überhaupt zu einer Erwartung führen können. In anderer Form ausgedrückt: Der Beipackzettel muss gelesen werden oder der Arzt klärt über die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auf. In einigen wenigen Fällen erfahren die Betroffenen auch von weiteren Anwendern, welche Nebenwirkungen auftreten können. In diesem Fall ist es sogar unerheblich, ob die Nebenwirkungen tatsächlich durch das Medikament überhaupt entstehen können. Beim Nocebo handelt es sich allerdings keineswegs um pure Einbildung. Vielmehr gehen die Forscher davon aus, dass es sich um einen handfesten biologischen Prozess handelt, der auf der Basis der Erwartung fußt. Dennoch sind die Reaktionen echt.

Hierfür gibt es durchaus Beweise, die herangezogen werden können. In der Wissenschaft ist beispielsweise ein Fall dokumentiert, bei dem ein Studienteilnehmer lebensbedrohliche Symptome entwickelte, die auf die Nebenwirkungen zurückgeführt werden konnten. Als der Patient allerdings in eine Klinik eingeliefert wurde, stellte sich heraus, dass die Probleme nicht real sein konnten, da er während der Versuchsreihe nur Zuckerperlen erhalten hatte. Nachdem ihm dies mitgeteilt wurde, verschwanden auch die Symptome.

Konsequenzen für die Praxis

In der Praxis ergeben sich aus dem Nocebo-Effekt durchaus auch ernste Konsequenzen. Oft wird ein Mittel sehr lange ohne Probleme eingenommen. Wird dann plötzlich doch der Beipackzettel gelesen, kommt es zu Nebenwirkungen, sodass der Arzt ein neues Medikament finden muss. Die Forschung gestaltet sich aus ethischen Gründen schwierig. Dennoch: Das Wissen kann Praxis dazu genutzt werden, um auch positive Effekte zu erzielen. Die Forschung ist daher wichtig und gibt Aufschluss über den Menschen und die Beeinflussung seiner Physis durch die Psyche. Für anfällige Menschen gibt es ohnehin nur einen einzigen Ausweg aus dem Dilemma: Beipackzettel vermeiden oder nur die Passagen lesen, die frei von Nebenwirkungen sind.

 

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