Organspende
Manchmal treffen herkömmliche Therapien auf ihre Grenzen. Eine Organ-Transplantation ist dann die letzte Chance für den betreffenden Patienten. Besonders am Organspendertag am 1.6. wird darauf aufmerksam gemacht, dass allein in Deutschland ca. 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan warten. Die Initiative der deutschen Politik wurde durch verganene Transplantationsskandäle leider in den Schatten gestellt, weshalb dieser Artikel erneut auf die Wichtigkeit der Organspende hinweisen möchte.
Für einige Patienten ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Immer wieder überleben Betroffene die Wartezeit nicht. Um Menschen, die auf der Warteliste für ein Spenderorgan stehen, größere Überlebenschancen zu schaffen, wird rege Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Die Bevölkerung muss über die Organspende und die Wichtigkeit dieses Themas aufgeklärt werden.
Denn wer sich das erste Mal mit der Materie auseinandersetzt, ist verunsichert und hat viele Fragen. Das ist der Grund, warum Aufklärung, gerade auf dem Gebiet der Organspende, so notwendig ist.
Organspende – was ist das?
Die Definition der Organspende ist deutlich. Im Allgemeinen werden Organe zur Verfügung gestellt, die für eine Transplantation nutzbar gemacht werden. Im Normalfall werden die Organe nach dem Tod entnommen, allerdings gibt es spezielle Fälle, in denen auch eine Lebendspende in Frage kommt. Vorrangig kommt es bei den Spenderorganen auf deren Zustand an, nicht so sehr auf das Alter des Spenders. Dennoch werden Organe sehr alter Spender (70+) normalerweise nicht mehr genutzt.
In Deutschland sind Transplantationen ausschließlich durch die Organspende möglich. Spenderorgane sind rar und so haben sich inzwischen auf der ganzen Welt lange Wartelisten aufgebaut. Wartet ein Patient zum Beispiel auf eine gespendete Niere, so muss er aktuell ca. sechs bis acht Jahre auf das Organ warten. Menschen, die auf eine Spenderleber, -lunge oder ein –herz warten, versterben zu häufig während der Wartezeit. Solche Organe werden oftmals von Spendern zur Verfügung gestellt, die bereits hirntot waren.
Unter Hirntod verstehen wir Patienten, die nur noch durch Maschinen am Leben erhalten werden. Das Hirn hat seine Dienste in diesem Zustand bereits aufgegeben. Der Hirntod ist mit dem Tod des Menschen gleichzusetzen. In dem Moment, wo die Maschinen abgeschaltet werden und der Patient verstirbt, können die Organe entnommen und transplantiert werden. Das Transplantationsgesetz regelt jedes Detail im Zusammenhang mit der Organspende.
Welche Organe kommen für eine Spende in Frage?
Zu den Organen, die als Spenderorgan geeignet sind, zählen im Moment:
- Herz
- Leber
- Lunge
- Niere
- Pankreas
- Hornhaut
- Dünndarm
- Blutgefäße
- Herzklappen
- Knochen- und Muskelgewebe
Menschen, die durch die Einwilligung zur Organspende helfen möchten, sollten einen Organspendeausweis bei sich tragen. Der Organspendeausweis stellt klar, dass nutzbare Organe entnommen werden dürfen, sofern der Tod des Inhabers eintritt. Liegt ein solcher Ausweis vor, wird viel Zeit gespart. Im anderen Fall müssten zunächst Angehörige des Verstorbenen ihr Einverständnis mit der Organentnahme erklären. Zugleich beinhaltet der Ausweis relevante Informationen über Erkrankungen, die eine Organspende beeinflussen könnten. Wie der Ausweis beantragt werden kann, ist beim Hausarzt zu erfragen bzw. es sind auch entsprechende Informationen im Internet zu finden.
Stammzell- und Knochenmarkspende
Zur Organspende zählen außerdem auch die Stammzell- und Knochenmarkspende. Diese ist für Patienten wichtig, die zum Beispiel an Leukämie oder anderen schweren Bluterkrankungen leiden. Ist das Knochenmark des Patienten zerstört, können Stammzellen implantiert werden, die das Knochenmark wieder herstellen. Es gibt zwei Wege, die Stammzellen zu gewinnen. Zum einen können sie unmittelbar aus der Blutbahn entnommen werden, man spricht in dem Fall von der peripheren Stammzelltransplantation.
Zum anderen können sie aus dem Knochenmark gewonnen werden. Diese ist dann die Knochenmarktransplantation. Für den Erfolg der Stammzelltransplantation müssen möglichst viele Übereinstimmungen zwischen dem Patienten und dem Spender vorliegen. Um die Möglichkeiten, einen passenden Stammzellspender zu finden, zu erhöhen, gibt es weltweite Spenderdatenbanken, die eine schnelle und präzise Suche ermöglichen. Informationen zur Registrierung können direkt bei der Spenderdatenbank eingeholt werden. Dieser Überblick von Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Rahmen von Organspende verdeutlicht die Relevanz dieser Thematik.
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