Kürzere Wartezeiten auf Facharzttermine bei Kassenpatienten

Kürzere Wartezeiten auf Facharzttermine bei Kassenpatienten

Die Nachteile, wie verlängerte Wartezeiten bei Arztterminen, die gesetzlich Versicherte „erleiden“ müssen, sind ein stetiges Diskussionsthema. Dass vor allem bei Fachärzten die Wartezeiten bis zu zwei, drei Monate betragen können, will Gesundheitsminister Gröhe nicht mehr hinnehmen und verspricht für 2015 das Inkrafttreten eines neuen Gesetzesentwurfes, der die Wartezeiten bei Fachärzten auf ein Maximum von vier Wochen eingrenzen will. Doch ist damit der Gerechtigkeit genüge getan?

Der Gesetzesentwurf

Dass Kassenpatienten im Schnitt 20 Tage länger auf einen Arzttermin warten müssen als Privatversicherte ergab der Test einer Grünen-Abgeordneten in Hessen. Besonders in kardiologischen und augenärztlichen Praxen wurden erhöhte Wartezeiten beobachtet. Diese Missstände sind bestens bekannt.

Aus diesem Grund haben SPD und Union beschlossen, dass die Wartezeiten bei Facharztterminen vier Wochen nicht überschreiten dürfen und wollen dies mit Hilfe von Servicestellen auffangen, die betreffende Termine vereinbaren oder bei Fachkräftemangel ans Krankenhaus weiterleiten. Oftmals sei nämlich die mangelende Organisation und Vernetzung der Praxen untereinander Schuld an den Terminengpässen.

Kritik aus Medizinerkreisen

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bundesärztekammer lehnen eine strikt vorgeschriebene Wartezeit ab. Sie verweisen auf zahlreiche Umfragen, die belegen, dass ca. 80 Prozent der Kassenpatienten mit der Wartezeit bei Arztterminen zufrieden sind. Viele Mediziner befürchten Nachteile für ihren Praxisalltag und möglicherweise auch für Privatversicherte. Einige Ärzte befürchten vor allem eine „Massenabfertigung“ von Patienten, die ihrem medizinischen Ethos widerspreche.

Gröhe betont allerdings, dass die Wartezeitenpflicht keine Nachteile mit sich bringt, sondern eine Vernetzung der Ärzte untereinander solle dafür sorgen, dass die Engpässe aufgefangen werden und Deutschland nicht weiterhin als Zwei-Klassen-Medizin bezeichnen werden könne. Oftmals seien einige Praxen überversorgt, während andere noch freie Sprechzeiten hätten. Dies soll in Form von Servicestellen ermittelt werden.

 

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