Krebsdiagnosen bei Kindern – Erkenntnisse der Epigenetik

Krebs bei Kindern - Erkenntnisse der Epigenetik

Laut neuesten Erkenntnissen in der Epigenetik offenbart sich: Krebsdiagnosen mit tödlichem Verlauf bei Kindern haben sehr viel mit Fusionsproteinen zu tun.

Ein Beispiel ist das Ewing-Sarkom. Bei dieser besonderen Krebsart, die hauptsächlich bei Kindern auftritt, legen sich zwei Gene zu einem zusammen. Es entsteht das Fusionsprotein EWS-FLI1. Dieses Fusionsprotein sorgt für eine vielfach umschlagende Wirkung unterschiedlichster Gene. Nicht nur das Ewing-Sarkom bzw. dessen Ursache ist von Fusions- oder Hybridproteinen geprägt. Verschiedene Krebskrankheiten, von Leukämie bis hin zum Tumor im Hirn, haben damit ebenfalls viel zu tun. Besonders problematisch sind die sehr aggressiven Krankheitsverläufe, die zwangsläufig intensive Chemotherapien nach sich ziehen. Wenn die Krankheit nicht schon genug Auswirkungen hat, so setzt die Chemotherapie dem menschlichen Körper besonders hart zu.

Etwa 14 Millionen Krebsdiagnosen pro Jahr

Jedes Jahr diagnostizieren Ärzte auf der Welt bei 14 Millionen Menschen Krebs. Nur ein vergleichsweise kleiner Anteil dieser 14 Millionen ist unter 19 Jahren bzw. im Jugend- oder Kindesalter: Gerade einmal 300.000. Diese geringe Zahl ist die Ursache dafür, dass Geldgeber, Industrie, Politik und Forschung ihre Investitionen nicht darauf konzentrieren, sondern praktisch selbstverständlich den anderen etwa 13 Millionen Menschen Priorität 1 einräumen. Dies steht ethischen Grundsätzen natürlich gegenüber. Außerdem verläuft Krebs bei Kindern heftiger und intensiver, bedingt durch die schnellere Zellteilung. Das kommt einem besseren Regenerationsvermögen gleich und zieht noch einen weiteren Nachteil hinterher: Denn die Ärzte müssen Kindern die Arzneimittel gegen den Krebs in sehr hohen Dosen verabreichen. So hoch, dass sie für manche Erwachsene sogar tödlich wirken würden.

Relativ gute Heilungschancen

Trotz der hinterherhinken Forschung hinsichtlich Krebs bei Kindern gibt es je nach Krebserkrankung relativ gute Heilungschancen. So leben acht von zehn Kindern nach einer Diagnose noch weitere fünf Jahre, die meisten davon – also mehr als die Hälfte – werden vollkommen geheilt. Der letzte große Fortschritt bei der Behandlung von Krebs im Kindesalter liegt aber schon etwas zurück und betraf die Behandlung von akuter Leukämie.

 

 

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