Krankenhausmitarbeiter geben gestiegenes Risiko für OP-Patienten an

Das Risiko von Patienten, die sich in einem Krankenhaus einer Operation unterziehen zu müssen, hat zugenommen. Das ist zumindest der Eindruck von 1.700 Mitarbeitern aus den Bereichen OP-Pflege und Anästhesie-Pflege, die für das aktuelle OP-Barometer befragt worden sind.

Danach gefragt, ob das Risiko für die Patienten in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat, antwortet knapp die Hälfte mit ja. Bereits in der vorherigen Befragung konnte eine subjektive Zunahme des Risikos für OP-Patienten beobachtet werden.

Ökonomischen Druck auf Krankenhäuser wächst

Die Krankenhäuser sind einem zunehmenden ökonomischen Druck unterworfen. Für einen Patienten mit einer bestimmten Diagnose erhält das Krankenhaus eine sogenannte Fallpauschale (DRG-System). Ein Krankenhaus kann also nur noch dann ökonomisch betrieben werden, wenn die Kosten für die Behandlung die Höhe der Fallpauschale nicht überschreiten. Die Fallpauschalen haben zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitsbelastungen der Mitarbeiter geführt.

Krankenhausmitarbeiter beklagen fehlendes Personal

Vor diesem Hintergrund schätzen 61 Prozent der Befragten den Krankenstand als sehr hoch ein. Zudem geben viele Mitarbeiter an, dass das Personal nicht ausreiche, um die Arbeit bewältigen zu können. Daneben trägt eine in der Perspektive der Befragten oftmals mangelhafte Organisation im Krankenhaus zu einem erhöhten Risiko für OP-Patienten bei. Diese und weitere Gründe führen dazu, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wieder denselben Beruf wählen würde, wenn sie erneut vor der Wahl stünden.

Ergebnisse sagen nichts über das tatsächliche Risiko von OP-Patienten aus

Die Ergebnisse des OP-Barometers sollten allerdings nicht so interpretiert werden, dass das Risiko für OP-Patienten tatsächlich angestiegen sei. Eher könnte die beschriebene Unzufriedenheit sowie Einzelfälle über mangelnde Hygiene in Krankenhäusern den subjektiven Eindruck der Mitarbeiter über ein gestiegenes Risiko befördert haben.