Freundschaften sagen Epidemien voraus

Freundschaften sagen Epidemien voraus

Wenn wir beim Thema Grippe sind, dann denkt man schnell auch an die Gefahr von Epidemien. Es klingt zunächst einmal erschreckend logisch, dass Menschen, die sich viel mit anderen Menschen umgeben, auch eher Gefahr laufen krank zu werden. Zwei Wissenschaftler haben diese Tatsache in einer Studie untersucht und als Grundlage das sogenannte Freundschaftsparadoxon genommen.

Das Freundschaftsparadoxon

Unser soziales Netzwerk, ob digital oder real, besteht auf unseren Freunden, deren Freunden und deren Freunden. Somit ergibt sich ein nahezu unendliches Netz an zwischenmenschlichen Beziehungen, in das wir integriert sind. 2011 lag die Durchschnittszahl an Freunden, die ein User bei Facebook hat, bei 190.

Ihre Freunde hatten widerum im Schnitt 635 Freunde. Dieses Freundschaftsparadoxon rührt daher, dass wir uns meistens Menschen als Freunde suchen, die selbst viele Freunde haben. Eben weil Menschen viele Freunde haben, ist es wahrscheinlich, dass wir uns auch mit ihnen anfreunden, da man seine Freunde meist über soziale Netzwerke, sprich andere Freunde kennenlernt. Mathematiker haben dafür sogar eine Formel erarbeitet.

Das Freundschaftsparadoxon und Epidemieausbrüche

Die Wissenschaftler Nicholas Christakis und James Fowler haben zu dem Zusammenhang vom Freundschaftsparadoxon und Epidemieausbrüchen eine Studie durchgeführt. Eine repräsentative Stichprobe aus Menschen bestimmen dabei die Population A. Diese Menschen sollen nun jeweils einen Freund nennen, wodurch sich die Population B bildet. 744 amerikanische Studenten wurden für die Studie untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Probanden der Gruppe B im Schnitt etwa zwei Wochen früher an Grippe erkrankten als die Probanden der Gruppe A.

Prognosen werden möglich

Aktuell ist es lediglich anhand der Prognosen von Ärzten oder Trends hinsichtlich von Suchbegriffen bei Google Analytics möglich das Aufkommen von bestimmten Erkrankungen zu messen. Das Ergebnis der genannten Studie respektive die Analyse von Krankheitswerten bei Freunden könnte einen Vorlauf von zwei Wochen ermöglichen, in denen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden könnten. Freundschaften erweisen sich in diesem Sinne als sehr nützlich für die Prognose von Epidemien im Gesundheitsbereich.

 

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