Crystal Meth – wie gefährlich ist die Volksdroge?
Wer vorher noch nicht von ihr gehört hatte, war spätestens als Zuschauer der US-Hit-Serie „Breaking Bad“ im Bilde: in dieser gelingt es nämlich dem Chemielehrer Walter White, die Droge Crystal Meth in noch nie dagewesener Reinheit herzustellen. Angesichts der hohen Beliebtheit der Serie hierzulande stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf den Absatz des Amphetamins hat.
Eine Studie, die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums unternommen wurde, brachte zu Tage, dass die Zahl der Konsumenten signifkant ansteigt: Allein im Jahr 2012 meldete das Bundeskriminalamt 2.556 Fälle, bei denen Crystal Meth eine Rolle spielte – das ist ein Anstieg um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Dabei hat das mittlerweile als Volksdroge bekannte Suchtmittel den Kreis der exzessiven Partygänger längst verlassen: Laut der erwähnten Studie gaben 30 Prozent der Teilnehmer „Schule und Studium“ als Motivation für die Einnahme von Crystal Meth an. Die Hälfte der Befragten nannte den Beruf als Grund. Anfällig für eine Abhängigkeit von der einstigen Partydroge es sei auch diejenige Gruppe von Menschen, deren Eltern Crystal Meth konsumieren.
Die Geschichte
Methamphetamin, wie die chemische Bezeichnung der Droge lautet, ist trotz seines rapiden Beliebtheitswachstum in den letzten Jahren keineswegs eine neue Entdeckung: Zum ersten Mal synthetisiert in flüssiger Form wurde die Stimulanz im Jahr 1893 in Japan; 1938 erschien das Methamphetamin erstmals auf dem deutschen Markt, damals noch unter dem Namen Pervitin. Kaum zu glauben, doch die Arznei war in den Anfangsjahren noch rezeptfrei erhältlich. Besonders während des Zweiten Weltkriegs kam die muntermachenden Droge im großen Maße zum Einsatz; als Panzerschokolade bezeichnet sollte sie Soldaten von Angstzuständen befreien und ihre Leistungsfähigkeit erhöhen. Als bedeutender Zeitzeuge schildert der Schriftsteller Heinrich Böll in Briefen von der Front mehrmals von der Wirkung der Droge.
Während Pervitin auf diese Weise millionenfach in der Wehrmacht zum Einsatz kam, dauerte es nicht lange, bis das NS-Regime begann, das Aufputschmittel in Konzentrationslagern zu verabreichen: So wurden die Häftlinge dort in grausamen Versuchen gezwungen, unter dem Einfluss der Droge und unter schwerer Lasten im Kreis zu marschieren, um auf diese Weise neu entwickelte Schuhe auf ihre Qualität hin zu testen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Methamphetamin zwar an Bedeutung, erlebte jedoch in Tschechien der 1970er Jahre ein Revival als besonders günstig herzustellende Partydroge. Dem Hype, die dem Aufputschmittel nun auch hierzulande widerfährt, sind die ernüchternden Fakten entgegenzustellen: Nicht nur kann der Konsum von Crystal Meth schnell zur Abhängigkeit führen; auch vor bleibenden Schäden muss unbedingt gewarnt werden: Neben einer Schwächung der Immunabwehr und Hautentzündungen kann es in gravierenden Fällen zu Nierenschäden sowie zur Zersetzung der Mund- und Nasenschleimhäute kommen.
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