Übersäuerung – Was kann ich tun?
Ungesunde Ernährung, schlechter Schlaf, ein stressiger Alltag – unsere Lebensweise wirkt sich natürlich unmittelbar auf unsere Gesundheit aus. Eine Azidose, also Übersäuerung des Körpers, kann verschiedene Ursachen haben und dementsprechend variieren die Symptome: Bei einer atmungsbedingten Übersäuerung (respiratorische Azidose) können Schwächegefühle und Desorientierung auftreten; außerdem versucht der Körper, den erhöhten Säuregehalt, der aufgrund der Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff entsteht, durch vermehrte Urinausscheidung zu kompensieren. In schwerwiegenden Fällen führt diese Art der Azidose zum Koma.
Die Diagnose
Eine stoffwechselbedingte Übersäuerung (metabolische Azidose), die im Vergleich zur vorher genannten Art seltener auftritt, zeigt sich durch Hyperventilation. Ist eine Erkrankung an Diabetes mellitus die Ursache für die Azidose, riecht der Atem der betroffenen Person oft nach Azeton. Bei einem Verdacht auf eine Übersäuerung sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Dem Mediziner stehen zur Diagnose einer Azidose mehrere Testwerte zur Auswahl: In der Regel wird zuerst der pH-Wert des Blutes festgestellt; außerdem wird mittels einer Blutgasanalyse die Gasverteilung von Sauerstoff und Kohlendioxid untersucht.
Um herauszufinden, ob die Übersäuerung auf die Atmung oder den Stoffwechsel zurückzuführen ist, werden zwei weitere Werte gemessen: den Kohlendioxid-Partialdruck sowie die Bikarbonatwerte des Blutes. Wird ein hoher Kohlendioxid-Partialdruck festgestellt, geht man in der Regel von einer atmungsbedingten Übersäuerung aus; auf eine stoffwechselbedingte Übersäuerung deuten niedrige Bikarbonatwerte hin. Mit einem Teststreifen zur Messung des ph-Wertes im Urin kann überprüft werden ob eine chronische Gewebe-Übersäuerung vorliegt oder nicht.
Behandlungsmethoden
Behandlungsmethoden bei einer Azidose, also einer akuten Übersäuerung, wird der Arzt versuchen, einerseits mittels Sofortmaßnahmen die Symptome beseitigen bzw. zu mindern, und andererseits die Ursache für den überhöhten Säuregehalt des Blutes zu behandeln; bei einer atmungsbedingten Übersäuerung ist das therapeutische Ziel für die Linderung der Symptome die Steigerung der Atemfrequenz, da die respiratorische Azidose stets mit einer Mangelversorgung an Sauerstoff (Hypoxie) einhergeht. Die Behandlungsart richtet sich nach dem Schweregrad der Hypoxie; in schwerwiegenden Fällen kann eine künstliche Beatmung notwendig werden.
Liegt eine stoffwechselbedingte Übersäuerung vor, ist eine Behandlung der Symptome unumgänglich, sobald der pH-Wert des Blutes unter den Wert von 7,15 fällt. Eine mögliche Behandlungsart ist die Einnahme von Bikarbonat. Liegt keine Störung der Atemfunktion vor, kann auch eine Bikarbonat-Infusion verordnet werden. Dadurch wird die vermehrte Abatmung von Kohlendioxid ermöglicht. Sollte jedoch die Möglichkeit bestehen, die Ursache der stoffwechselbedingten Azidose schnell beseitigen zu können, wird eine Behandlung mit Bikarbonat weitesgehend vermieden; Liegt nämlich beispielsweise eine Diabetes-Erkrankung als Auslöser der Übersäuerung vor, kann eine Insulin-Therapie schnell zur Milderung bzw. gänzlichen Beseitigung der Symptome führen.
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