Tinnitus – Ursachen und Therapie

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Tinnitus - Ursachen und Therapie

Das Krankheitsbild Tinnitus ist weit verbreitet. Die Ohrgeräusche belasten die Betroffenen stark. Die Pfeif-, Quitsch- und Zischtöne im Kopf lassen sich nicht abstellen, sodass sie nahezu 24 Stunden am Tag präsent sind. Doch was ist der Tinnitus eigentlich und wie entsteht er?

Tinnitusarten

Grundsätzlich muss ein akuter von einem chronischen Tinnitus unterschieden werden. Der akute Tinnitus hat eine Dauer von ungefähr drei Monaten. Meistens handelt es sich dabei um eine Begleiterscheinung weiterer Ohrerkrankungen. Dauert das Ohrgeräusch länger als drei Monate an, allerdings weniger als ein Jahr, dann handelt es sich dabei um einen subakuten Tinnitus, der ebenfalls vielfältige Ursachen haben kann. Auch hier sind die gängigsten Auslöser ehemalige Ohrerkrankungen.

Halten die Ohrgeräusche länger als ein Jahr an, dann ist von einem chronischen Tinnitus die Rede. Jeder 100. Betroffene entwickelt zu den Ohrgeräuschen zusätzlich weitere Symptome, die durch den Leidensdruck und die Ohrgeräusche im Allgemeinen hervorgerufen werden. Schlaflosigkeit oder auch eine Durchschlafstörung ist daher weit verbreitet . Der Betroffene liegt in der Nacht wach, hört die Geräusche ganz deutlich und kann deshalb nicht einschlafen. Gleiches gilt auch, wenn er in der Nacht wach wird. Häufig führt dies auch zu Konzentrationsstörungen sowie Müdigkeit am Tag.

Viele Betroffene sind sehr geräuschempfindlich. Sowohl körperliche als auch seelische Beeinträchtigungen beeinflussen das Leben der Erkrankten. Der Tinnitus selbst ist allerdings keine isolierte Erkrankung, auch wenn dies vielfach angenommen wird. In der Regel werden die dauernden Ohrgeräusche durch Ohrerkrankungen, wie Entzündungen, verursacht. Daneben können auch Schäden am Ohr Auslöser der Erkrankung sein. Starke Lärmeinwirkung ist ebenfalls eine häufige Ursache. Weit weniger bekannt ist, dass auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Stoffwechselstörungen, Halswirbelsäulenprobleme und Kiefergelenkfehlstellungen zum Tinnitus führen können. Tritt das Problem auf, muss daher eine umfangreiche Diagnostik in allen medizinischen Gebieten erfolgen. Schließlich ist Stress ein starker Auslöser sowie psychische Belastung, wie beispielsweise ein Trauerfall oder Ähnliches.

Die Geräusche entstehen im Gehirn

Ein Tinnitus entsteht nicht im Ohr, sondern im Gehirn. Bei einem gesunden Menschen gelangen Geräusche von außen über das Stammhirn in das Zwischenhirn. Von dort werden die Reize an die Gehirnzentren weitergeleitet, die für das Hören zuständig sind. Dabei wird in der Regel ein Filter aktiv, der bei Tinnituspatienten nicht mehr vorhanden ist. Die Ohrgeräusche werden dann noch von Problemen mit dem Hörnerv verstärkt. Ein Beispiel ist die erhöhte Reizbarkeit des Nervs oder eine erhöhte Aktivität. Da die Wahrnehmung zunächst im Gehirn entsteht, haben auch die Ohrgeräusche ihren Ursprung im Gehirn. Das Zentrum ist aktiv und verursacht die Geräusche.

Therapiemöglichkeiten bei Ohrgeräuschen

Die Therapie muss sich insgesamt aus mehreren Bereichen zusammensetzen. Zunächst muss der Betroffene lernen, sich zu entspannen, damit die körperlichen Folgen minimiert werden. Hier kann Autogenes Training wirksam sein. Aber auch Yoga und andere Entspannungstechniken sind nützlich und können helfen. Vor allem der Stressabbau – der den Tinnitus verstärkt – ist der Schwerpunkt der Therapie.

Zudem werden immer wieder Gesprächstherapien angeboten, um die Folgen und Ursachen der Problematik zu beseitigen. Diese Kombination wird dann durch Selbsthilfegruppen und Ähnliches ergänzt. Diese Therapien beseitigen allerdings nicht die Problematik selbst. Vielmehr ermöglichen sie dem Betroffenen, mit der Erkrankung zu leben. Durch die Musiktherapie werden die Ohrgeräusche minimiert. Die Musik oder die Töne werden dabei auf die Ohrgeräusche abgestimmt, sodass der Tinnitus in den Hintergrund rückt. Für diese Formen werden zahlreiche Hilfsmittel angewendet, wie beispielsweise das Tinnitus-Kissen mit integrierten Lautsprechern, auf dem der Betroffene schläft. Zudem werden mp3-Player und Ähnliches eingesetzt. Eine gute Hilfe ist auch die Installation eines Zimmerbrunnens, der die Ohrgeräusche überdeckt.

 

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