Herzinfarkt: Warnung des Körpers ist geschlechtsabhängig

Herzinfarkt: Warnung des Körpers ist geschlechtsabhängig

Noch keine sechzig Jahre alt, groß und kräftig gebaut und allseits bekannt dafür, dass er ordentlich mit anpacken kann bei harter körperlicher Arbeit. Doch eines Tages kehrt er von einem Spaziergang im Wald nicht mehr zurück. Kurz darauf wird von Anwohnern die Leiche auf einer Steigung entdeckt. Der leblose Körper liegt auf dem Gesicht und der sofort herbei gerufene Notarzt kann nur noch den Tod feststellen – Ursache: Herzinfarkt. Innerhalb von Sekunden muss der Tod eingetreten sein. In einem solchen Fall kann selbst die beste Notfallmedizin nicht mehr helfen.

Häufigste Todesursache

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter der Herzinfarkt mit 52.000 Todesfällen im Jahre 2011, sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Fast jeder Zweite stirbt daran – und das obwohl die Notfallmedizin in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden ist. Doch das Risiko wird von den meisten Menschen stark unterschätzt und keiner glaubt, selbst zum Betroffenen werden zu können. Denn schließlich fühlen sich die meisten Betroffenen gesund und fit, nicht wenige stehen in der Blüte des Lebens, wenn sie der Schlag trifft.

Unterschiedliche Warnsignale bei Männern und Frauen

Bei Männern sind die Warnsignale meist eindeutig: Ein stechender Schmerz in der linken Brust und im Arm, kombiniert mit Atemnot, dazu Todesangst und Angstschweiß. Jetzt heißt es schnell handeln und den Notarzt rufen, jede Sekunde zählt, denn schon wenige Minuten ohne Durchblutung lässt Zellen absterben.

Bei Frauen hingegen sind die Warnsignale meist diffuser und weniger dramatisch. Sie haben oft leichte Schmerzen zwischen den Schultern oder verspüren ein Ziehen im Unterkiefer. Auch Übelkeit und Erbrechen können hinweise auf einen Infarkt geben. Doch wer denkt bei derlei Symptomen schon daran den Notarzt zu rufen? Wertvolle Minuten können verstreichen, die den Unterschied ausmachen zwischen Leben und Tod.

Ursache der Unterschiede unklar

Was der Grund ist für diese sehr unterschiedlichen Warnsignale der Herzen von Männern und Frauen ist bisher unklar. Eine Ursache könnte ein anderes Schmerzempfinden sein beziehungsweise die Interpretation der Empfindungen, die wir als Schmerz deklarieren. Ebenfalls unterschiedlich sind jedoch auch die Reaktionen von Verwandten, Bekannten oder Umstehenden auf einen Notfall. Fällt ein Mann plötzlich um, fasst sich vielleicht noch ans Herz, denkt jeder sofort an einen Herzinfarkt und Hilfe wird schnell herbei gerufen. Passiert das gleiche einer Frau, glauben nicht wenige jedoch, sie habe bloß ein Kreislaufproblem und der Notarzt wird unter Umständen erst später gerufen.

Versteckte Infarkte

Doch auch die Betroffenen selbst interpretieren die Warnsignale ihres Körpers oft falsch. Sich sehr langsam ankündigende Infarkte können über Monate diffuse Beschwerden verursachen und der oder die Betroffene eilt von Arzt zu Arzt. Nur durch Zufall oder Dank eines aufmerksamen Arztes, der den richtigen Riecher hat, wird schließlich die korrekte Diagnose gestellt. Wenn die Kranzgefäße fast komplett verschlossen sind, muss sofort notoperiert werden.

Risikofaktoren

Risikofaktoren für einen Herzstillstand sind Rauchen, Alkohol, fettes Essen, wenig oder kein Sport und Stress. Dies trifft mehr auf Männer zu als auf Frauen, diese sind sich jedoch auch öfter des Risikos bewusst und beugen daher beispielsweise durch vermehrte Bewegung vor. Außerdem achten auch die Ärzte bei Vorsorgeuntersuchungen für Männer eher auf Risikofaktoren für Herzinfarkte als bei Frauen.

Gesunde Ernährung und Sport

Am besten man(n) und frau lassen es erst gar nicht so weit kommen und beugen durch eine gesunde Ernährung und viel Sport vor. Beim Sport sollte drei bis vier Mal pro Woche der Puls für mindestens eine halbe Stunde auf über 130 Schläge pro Sekunde gehen und von besonders fettigem Essen sollte abgesehen werden. Stattdessen: viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, wenig Alkohol – und vor allem keine Zigaretten.

 

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