Viele Menschen in Europa möchten ihre Gesundheitsdaten preisgeben

Viele Menschen in Europa möchten ihre Gesundheitsdaten preisgeben

Es gibt gegenwärtig viele Möglichkeiten, persönliche Gesundheitsdaten preis zu geben. So lassen sich beispielsweise über das Smartphone oder Fitnessarmbänder viele Daten über seine Gesundheit sammeln und mit anderen teilen. Per Apps können Menschen ihre Laufleistung, ihre Herzfrequenz und ihre verbrauchten Kalorien anderen mitteilen.

Aktuell nutzt in Deutschland jeder Sechste Gesundheitsapps. Datenschützer kritisieren diese Praxis und verweisen unter anderem darauf, dass nicht bestimmt werden könne, wer die Gesundheitsdaten auswertet und für seine Zwecke nutzt. Eine Studie des Marktforschungsinstituts TNS-Infratest hat nun ermittelt, dass viele Menschen damit einverstanden sind, ihre Gesundheitsdaten zu teilen.

Zwei Drittel würden ihre Daten anonym sammeln lassen

Für die Studie wurden insgesamt 8.000 Menschen aus Europa befragt. Dabei geben zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) an, dass sie ihre Gesundheitsdaten anonym sammeln lassen würden, wenn dies zur Entdeckung und verbesserten Behandlung von Krankheiten führt. Und über die Hälfte (53 Prozent) geben an, dass sie ihre Gesundheitsdaten auch in nicht anonymisierter Form zur Verfügung stellen würden.
Die Studie konnte Unterschiede beim Vertrauen in die Institutionen und Organisationen ermitteln, welche die Gesundheitsdaten nutzen. So geben 43 Prozent an, dass sie Gesundheitseinrichtungen einen vertrauensvollen Umgang mit den Gesundheitsdaten zutrauen. Dagegen geben dies für Arbeitgeber nur 36 Prozent und für Banken 33 Prozent an. Ein noch geringeres Vertrauen wird nur Suchmaschinen und Social-Media-Unternehmen zugesprochen.

Unterschiede zwischen den Ländern

Auch zwischen Ländern zeigen sich Unterschiede: In Deutschland geben nur 41 Prozent an das Sammeln von Gesundheitsdaten positiv. Hingegen sind es in Spanien (86 Prozent) und Italien (79 Prozent) deutlich mehr.

Nutzen Krankenkassen die Daten in Zukunft zur Berechnung des Beitrags?

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass jeder Dritte in Deutschland bereit ist, seine Gesundheitsdaten an die Krankenkasse zu übermitteln und jeder Fünfte im Gegenzug für seine Daten einen geringeren Beitrag erwartet. Skeptiker des Sammelns von Gesundheitsdaten warnen, dass es von dort nur noch ein kleiner Schritt dahin sei, dass Versicherte, die ihre Daten nicht preis geben, einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen müssen. Krankenkassen könnten die Gesundheitsdaten dazu nutzen, individuelle Beiträge zu kalkulieren.

 

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