Neurodermitis – Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Es juckt den ganzen Tag über, die Haut spannt, ist gerötet und mehr als unangenehm. Immer mehr Kinder leiden an Neurodermitis. Seit Beginn dieses Jahrtausend ist bei den Kleinkindern eine starke Zunahme der Erkrankung zu verzeichnen. Studien belegen, dass bereits mehr als 5 Mio. Menschen in Deutschland von der Krankheit betroffen sind. Damit ist Neurodermitis die am weitesten verbreitete Hautkrankheit unserer Zeit. Bereits im Kleinkindalter zeigen sich die ersten Symptome.
Immer häufiger verschwindet die Krankheit nicht, sondern wird mit in das Erwachsenenalter genommen. Die Ursachen dessen sind ebenso vielfältig wie die Therapiemöglichkeiten. So kann ein Wetterumschwung ebenso die Ursache sein, wie Kleidung, die an der Haut kratzt, eine falsche Ernährung oder aber Stress im Alltag. Wurde einmal die individuelle Ursache erkannt, ist es möglich ihre Auswirkungen im Zaum zu halten. Das ständige Jucken zu unterbinden, die Rötungen verschwinden zu lassen und mit der Erkrankung ohne Schwierigkeiten den Alltag zu überstehen, ist das Ziel der Therapie. Tatsächlich jedoch besteht noch nicht die Möglichkeit der Heilung.
Die klassische Basis – Behandlung
Ähnlich einer Allergie, kann man bei der Therapie von Neurodermitis nur Hilfe finden, wenn man die tatsächliche Ursache mittels einer umfangreichen Untersuchung eruiert hat. Zumeist wird die Basistherapie angewendet. Über verschiedene Cremes wird die ausgetrocknete Haut mit Feuchtigkeit und Fett versorgt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Bakterien, Allergene und Pilze der Haut schaden und deren Schutzfunktion wird somit aufrecht erhalten. Bei starken Schüben kann es helfen eine Salbe aufzutragen, die in geringen Mengen Kortison enthält.
Die Wirkung tritt zumeist sehr schnell und zuverlässig ein. Das Gesicht sollte man bei dieser Behandlung allerdings außen vor lassen. Möchten die Betroffenen lieber auf Kortison verzichten, können sie auf Calcineurin-Inhibitoren zurückgreifen. Ihre Wirksamkeit steht der Kortison-Salbe allerdings etwas nach. Von Vorteil ist allerdings, dass das entzündungshemmende Medikament auch im Gesicht angewendet werden darf. Auch wenn man diese Mittel nicht ununterbrochen verwenden darf, können sie doch über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt werden und verschaffen der gestressten Haut Linderung.
Ernährungsumstellung, Akkupunktur oder Silberunterwäsche – alles kann helfen
Allerdings helfen bei Neurodermitis, in Abhängigkeit zur Ursache auch kleinere Therapien, wie etwa eine Ernährungsumstellung oder eine Vermeidungstherapie. So können auch Hausstaub oder Tierhaare ein stärkeres Auftreten der Hautreizung begünstigen. Vermeidet man die allergenen Stoffe, sowohl im Bereich der Lebensmittel (Milcheiweiß, Weizen und Nüsse sind besonders zu nennen) als auch im alltäglichen Leben (Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen), kann man eine deutliche Linderung der Schmerzen verzeichnen. Allerdings sollte man nicht eigenständig auf Ursachenforschung gehen.
Mangelerscheinungen durch eine falsche Selbstdiagnose können große Schäden anrichten. Gern werden auch Mittel wie Nachtkerzenöl oder Borretschöl verabreicht. Studien belegen allerdings, dass diese nur in geringer Weise wirken, wenn sie äußerlich angewendet werden. Aber auch andere Behandlungsmöglichkeiten versprechen Linderung. Eine Studie ergab, dass auch das Setzen von Akkupunktur-Nadeln hilft. Warum dem so ist, ist allerdings bislang noch nicht belegt. In den letzten Jahren wurden die Stimmen immer lauter, dass Silberionen desinfizierend wirken können.
So wird den Neurodermitis-Erkrankten häufig empfohlen, Unterwäsche zu tragen, die mit Silberionen behandelt ist. Auf diese Weise soll sich nicht nur der Juckreiz lindern lassen, sondern auch die Ekzeme mit der Zeit verringern. Eine weitere anerkannte Behandlungsmöglichkeit ist die Bestrahlung mit UV-Licht. Die über mehrere Sitzungen dauernde Therapie ist allerdings aufgrund der Intensität der Strahlung nicht für Kinder geeignet, die jünger als zwölf Jahre sind. Nicht alle Therapien werden gleichermaßen von den Krankenkassen getragen. So sollten sich die Betroffenen zunächst informieren, in welchem Rahmen ihre Krankenkasse sowohl die Basistherapie als auch alternative Therapiemöglichkeiten unterstützt. Auch wenn die Wirksamkeit der einzelnen als bewiesen gilt (etwa für die Basistherapie), werden die Kosten oftmals nicht übernommen.
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