Neues Verfahren zur schnellen Behandlung von Blutvergiftungen
Eine erhöhte oder erniedrigte Temperatur, allgemeines Unwohlsein, eine schnelle und flache Atmung sowie Bewusstseinsstörungen – Symptome, die eher auf eine Grippe als auf eine Blutvergiftung hindeuten. Blutvergiftungen, die schnell behandelt werden müssen, sind deshalb die dritthäufigste Todesursache in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen. Jährlich sterben ca. 60.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Nun ist eine neue Behandlung zur schnelleren und gezielteren Behandlung einer Blutvergiftung entwickelt worden.
Was ist eine Blutvergiftung?
Eine Blutvergiftung entsteht, wenn das Immunsystem mit einer Überreaktion auf eine Infektion reagiert. Bei einer Infektion gelangen Erreger in den Körper, die zumeist erfolgreich vom Immunsystem bekämpft werden. Bei einer Blutvergiftung breiten sich die Erreger über die Blutgefäße im ganzen Körper aus, auf die das Immunsystem dann besonders stark reagiert.
Neues Verfahren zur schnellen Behandlung von Blutvergiftungen
Das neue Verfahren ist von Forschern der Fraunhofer-Institute für Angewandte Informationstechnik und Lasertechnik in Kooperation mit dem Uniklinikum Aachen entwickelt worden. Es macht es möglich, innerhalb von neun Stunden das richtige Antibiotikum für den Patienten zu finden. Dabei werden die für die Blutvergiftung verantwortlichen Erreger markiert. Durch das Anstrahlen mit einem Laserstrahl kann die Anzahl der Erreger geschätzt werden. Anschließend werden die Erreger in verschiedene Töpfe mit unterschiedlichen Antibiotika gegeben, um zu beobachten, wie sich die Erreger entwickeln. Eine Software prognostiziert die Wachstumskurve der Erreger und analysiert so, welches Antibiotikum bei dem Patienten am besten wirkt.
Bisherige Behandlung oft wirkungslos
Eine Blutvergiftung wurde bislang mit einem Breitbandantibiotikum behandelt, da es auf eine schnelle Behandlung ankommt. Dabei bestand allerdings die Gefahr, dass die Erreger gegen das verwendete Antibiotikum resistent sind. Eine Untersuchung auf die Resistenzen nimmt 60 bis 100 Stunden in Anspruch – eine viel zu lange Zeit. Die meisten Patienten mit einer Blutvergiftung sterben ohne das richtige Antibiotikum nach 48 Stunden.
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