Bandscheibenvorfall – Wann wirkt welche Therapieform am Besten?
Bei einem Bandscheibenvorfall haben Patienten oft mit starken Schmerzen und Einschränkungen im Alltag zu kämpfen. Auf Grund ihrer Leidensgeschichte oder der Angst davor, entscheiden sich viele Patienten für eine Operation. Aber ist das wirklich nötig?
Häufige Operationen – unnötig?
Bei Schmerzen, die mit Bandscheibenvorfällen assoziiert werden, werden eine Reihe von nicht-invasiven Behandlungen empfohlen. Doch oft werden trotzdem Operationen durchgeführt. Dass Physiotherapien und Massagen den Kürzeren ziehen, liegt auf der einen Seite an den beschränkten Kontingenten an Behandlungen, die Ärzte verschreiben können, auf der anderen Seite an der flächendeckenden Präsenz von auf Bandscheibenvorfälle spezialisierte Chirurgen.
In der Praxis bedeutet dies, dass Patienten eher an einen spezialisierten Kollegen verwiesen werden, als das Praxis-Budget mit konservativen Behandlungsmethoden weiter auszureizen. Dabei verändern Operationen nicht das Verhalten der Patienten und führen wie der Jojo-Effekt bei Crash-Diäten meist zu weiteren Symptomen nach einer Periode von Schmerzfreiheit. Studien zeigen, dass die Unterschiede nach vier Jahren jedoch noch kaum zu spüren waren. Dies zeigt, dass die sanften Behandlungsmethoden den Eingriffen kaum in Effektivität nachstehen. Nur bei Extremfällen, die einen normalen Lebenslauf unmöglich machen – was jedoch nur auf 5 Prozent der Fälle zutrifft – ist eine Operation das einzige Hilfsmittel.
Konservative Behandlungen
Ein erster Schritt kann sein, die Bandscheibe zu entlasten. Hierfür kann die Muskulatur gestärkt werden. Eine unangemessene Art der Entlastung wäre es, das Bett zu hüten. Dadurch werden die Schmerzen meist nur noch stärker. Bereits nach zwei Monaten können krankengymnastische Maßnahmen zu erheblichen Schmerzlinderungen führen. Dazu gehört natürlich, regelmäßig die Übungen durchzuführen – vielleicht ein weiterer Grund dafür, warum viele die Operation vorziehen. Mit den Betreuern sollte abgesprochen werden, welche weiteren Sportarten bei dieser Erkrankung ohne Gefahr machbar sind, denn auch sie erhöhen die Chance auf einen positiven Krankheitsverlauf.
Die beste Behandlung ist jedoch die Prävention, also das Problem vor dem Entstehen zu vermeiden. Auch hier ist gesunder Sport das Rezept – schwere Gewichte zu heben, sollte also vermieden werden. Von Vereinen angebotene Kurse zur Prävention helfen auch in der Nachsorge. Spezielle Programme zur Stärkung der Rückenmuskulatur sind also immer hilfreich. Sollte jedoch all dies nichts helfen, gibt es noch ein paar spezielle Behandlungen bei einem Bandscheibenvorfall. Spezielle Medikamente können in die schmerzenden Bereiche gespritzt werden, um den Schmerz zu betäuben. Auch Wärme kann helfen, sei es durch Bestrahlung mit Lampen oder einfach dickere Klamotten-Schichten. Generell ist die weit verbreitete Meinung, dass nur eine Operation die nötige Erleichterung verschaffen kann, was die momentane Datenlage aus Studien angeht.
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