Krebs: Jeder zweite Tumor wäre vermeidbar

Krebs: Jeder zweite Tumor wäre vermeidbar


Krebs. Diese Diagnose kommt für viele, die davon betroffen sind, wie aus heiterem Himmel und trifft sie völlig unvorbereitet. Es wirkt mehr oder weniger zufällig, wen sie trifft. Aber stimmt das auch? Wie man heute weiß, entsteht Krebs nicht zufällig, sondern als Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren, die zu seiner Entstehung beitragen – und die vor allem vermeidbar wären. Denn es sind unsere lieb gewonnen Gewohnheiten und unser Lebensstil, die zur Entstehung von Krebs beitragen.

Zwar spielen auch die Gene und andere Umwelteinflüsse, die nicht unserer Kontrolle unterliegen, bei der Entstehung von Krebs eine Rolle, doch spielen vermeidbare Gewohnheiten eine sehr große Rolle. Ungesunde Verhaltensweisen summieren sich über die Jahre und begünstigen die Bildung von Tumoren. Es gibt viele Faktoren, die ihren Teil beitragen. Wir wollen hier auf einige davon eingehen.

Rauchen

Einer der größten Risikofaktoren um an Krebs zu erkranken, ist das Rauchen. Heute weiß jeder, dass Rauchen das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, vervielfacht. Doch ist nicht nur die Lunge vom jahrelangen Zigarettenkonsum betroffen, sondern auch so gut wie alle anderen Organe und Gewebe des Körpers. Denn während das in Zigaretten enthaltene Teer vor allem die Lungenbläschen schädigt, wirken andere Gifte im Zigarettenrauch wie etwa das Nikotin auch auf andere Organe und schädigen diese nachhaltig. Das Risiko, Tumore zu entwickeln, wächst.

Alkohol

Alkoholkonsum steigert ab einer bestimmten Menge das Risiko an Krebs zu erkranken. Gelegentlich ein Glas Wein oder auch anderer Alkohol in kleinen Mengen ist zwar relativ unbedenklich oder kann das Krebsrisiko sogar senken, doch wer häufiger mal einen über den Durst trinkt, der setzt sich einer erhöhten Krebsgefahr aus. Alkohol schädigt in erster Linie Organe wie Magen, Darm und natürlich die Leber, doch auch andere Organe und Gewebe sind von seiner ab einer bestimmten Dosis einsetzenden toxischen Wirkung betroffen.

Übergewicht und ungesunde Ernährung

Ein zu hohes Körpergewicht ist ein weiterer entscheidender Faktor bei der Entstehung von Tumoren. Übergewicht ist meist ein Anzeichen einer ungesunden Ernährungsweise mit zu viel Fett, zu wenig Vitaminen und zu wenig Obst und Gemüse. Der Konsum von viel Fleisch und Salz erhöht die Krebsgefahr enorm und bei Männern zeigen neueste Erkenntnisse, dass häufig der zu seltene Konsum von Obst und Gemüse für die Bildung von Krebszellen verantwortlich ist. Übergewicht führt vor allem zu einem erhöhten Krebsrisiko für Verdauungsorgane wie Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse sowie der Speiseröhre und der Nieren. Jedoch ist es auch hier so, dass andere Krebsarten dadurch auch begünstigt werden. So steigt etwa das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bei Übergewicht an.

UV-Strahlung

Übermäßiges Sonnenbaden und ein nicht ausreichender Schutz vor UV-Strahlung führen zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Über die Lebensjahre addieren sich alle Schäden an der Haut und können später zu hellem oder schwarzem Hautkrebs führen. Deshalb sollte man immer vorsorgen und sich nicht der prallen Mittagssonne aussetzen sowie leichte jedoch bedeckende Kleidung tragen.

Stress

Wie man heute weiß, werden manche Krebsarten durch Stress bedingt. Leute, die ständig unter Strom stehen und sich nie Ruhepausen gönnen, erkranken später häufiger an Stress. Bei Stress werden bestimmte Hormone wie Cortisol vermehrt ausgeschüttet und versetzen den Körper in Alarmbereitschaft. Ständige Alarmbereitschaft ist jedoch alles andere als gut und der Körper hat keine Energie mehr für die Regeneration von Zellen, was zu einem erhöhten Risiko für Mutationen führt.

Wie kann man sich vor Krebs schützen?

Um nicht an Krebs zu erkranken, sollte man also am besten nicht rauchen, keinen oder nur wenig Alkohol trinken, sich gesund ernähren und eventuell überschüssige Pfunde abbauen, sich viel bewegen, zu viel Sonne meiden und öfter mal Ruhepausen einlegen.

 

Krebs-Früherkennung mit einer künstlichen Nase

Krebs: Jeder zweite Tumor wäre vermeidbar


Dass Fruchtfliegen Krebs riechen können, ging vor einiger Zeit durch die Medien. Forscher hatten in Studien festgestellt und verifiziert, dass die Drosophila gesunde Körperzellen von Krebszellen mit Hilfe ihres Geruchssinns unterscheiden kann. Schon seit längerer Zeit stehen Tumore im Verdacht, Duftstoffe wie etwa Alkane freizusetzen. Diese können die Fruchtfliegen erschnüffeln. Auch Hunde können an der Atemluft Karzinome erkennen. Es war den Chinesen allerdings schon vor 3000 Jahren bekannt, dass Hunde mit ihren extrem empfindlichen Nasen Krankheiten beim Menschen erriechen können. In den letzten Jahren wird in diese Richtung viel geforscht, um eine Früherkennung von Krebs möglich zu machen. Die Trefferquote bei manchen Krebsarten lag in Tests mit Hunden bei über 90 Prozent. Im Gegensatz zu Magenbeschwerden ist die Duftsubstanz bei Tumoren in der Regel für das menschliche Geruchsorgan nicht wahrnehmbar.

Was ist eine „künstliche Nase“?

Mit einer echten Nase hat das nicht viel zu tun: Es erinnert ein bisschen an ein Handy an das ein Mundstück und Sauerstoffflasche angeschlossen ist. Der Patient muss wie in einen Alkoholtester hineinpusten. Rembert Koczulla, Lungenfacharzt an der Marburger Universitätsklinik, nennt das Gerät eine „elektronische Nase“. Diese wird an einen Computer angeschlossen. Die Sensoren des Geräts messen und ergeben ein Muster aus verschieden farbigen Kurven. Diese Muster werden nach einem mathematischen Algorithmus ausgewertet. Die Mediziner schließen aus den Ergebnissen dann auf bestimmte Krankheiten.

Wie sind die Ergebnisse?

Die ersten Ergebnisse sind überzeugend: Verschiedene Studien zeigten, dass so Diabetes, Lungenkrebs, Asthma, die Raucherkrankheit COPD (Abkürzung für chronic obstructive pulmonary disease) und Schlafapnoe feststellt werden konnte. “Und wir haben erste Daten, dass es auch bei Alzheimer funktioniert”, berichtet Koczulla. Professor Hossam Haick und anderen Forschern vom Israel Institute of Technology ist es gelungen, eine künstliche Nase zu entwickeln, die zusätzlich zu Lungenkrebs auch Kopf-Hals-Karzinome aufspüren kann. Diese hat den Namen „NaNose“, eine Abkürzung von Nanoparticle-based artifical olfactory system. Manche Krebsarten werden meist erst dann festgestellt, wenn es für den Patienten (fast) schon zu spät ist, weil sich der Tumor bereits zu weit ausgebreitet oder Metastasen gebildet hat. Die Chancen auf Heilung sind dann in der Regel eher schlecht. Dazu gehören maligne Krankheiten wie Kopf- und Halskarzinome und Lungenkrebs.

Wie wurde NaNose getestet?

Die Studie um „NaNose“ wurde so aufgebaut, dass es jeweils eine Gruppe und eine Kontrollgruppe zu den beiden Krebsarten gab. Insgesamt wurden 87 Versuchspersonen im Alter von 24 bis 87 Jahren für die Studie herangezogen: 22 Personen hatten Kopf- und Hals-Karzinome, 25 Probanden waren an Lungenkrebs erkrankt und 40 Personen waren gesund. Die Krebserkrankten waren in unterschiedlichen Stadien ihrer Krankheiten: Bei Lungenkrebs im 3. und im 4. Stadium, bei Kopf-Hals-Karzinom in allen 4 Stadien. Sie unterschieden sich in punkto Lebensweise, Rauchgewohnheiten, usw.; hatten also einen heterogenen Hintergrund. Im Anschluss wurden alle Ergebnisse noch einmal mit anderen Testmethoden verifiziert. Die Übereinstimmung war sehr groß. Das gibt Hoffnung.

Denn im Frühstadium verursachen Tumore beispielsweise in der Lunge häufig keine Beschwerden. Aus diesem Grund gibt es keinen Anlass zum Arzt zu gehen und sich in diese Richtung untersuchen zu lassen. Auch deswegen ist Lungenkrebs eine der tödlichsten Krebsarten beim Menschen. Jedes Jahr sterben weltweit 1,3 Millionen Menschen an dieser Krankheit. Präzisere und dazu nicht-invasive Früherkennungsmethoden würden die Überlebenschancen vieler von diesen heimtückischen Krebsarten Betroffener drastisch erhöhen.

 

Krebs als Todesursache Nummer 1 in Deutschland

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Wie es scheint, breiten sich die Krebserkrankungen immer schneller aus. Galten bis vor wenigen Jahren Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer 1, so laufen ihnen die unterschiedlichen Krebsarten inzwischen den Rang ab. Eine der Hauptursachen scheint das Rauchen zu sein. Experten schätzen, dass sich bis 2030 die Todesfälle durch Krebs mehr als verdoppeln werden.

Überalterung und Tabakkonsum

Die Menschen werden immer älter und damit steigt auch die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Der alternde Organismus neigt offenbar viel stärker dazu, Körperzellen mutieren zu lassen. Als weiterer Grund gilt der steigende Tabakkonsum. Zwar geht in den USA und Europa die Zahl der Raucher immer weiter zurück, in den Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch steigt der Anteil der Raucher in der Bevölkerung weiter an. Experten rechnen mit einer Steigerung der Erkrankungen von einem Prozent pro Jahr.

Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen

Betrachtet man die Krebsarten, an denen die Betroffenen sterben, so fällt auf, dass bei Männern der Lungen- und bei Frauen der Brustkrebs an oberster Stelle steht. Bemerkenswert ist auch, dass insgesamt mehr Männer als Frauen an Krebs sterben. Das liegt sicher auch daran, dass Frauen regelmäßiger zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen als Männer. Auch findet man unter den Rauchern immer noch mehr Männer als Frauen.

In den letzten Jahren hat sich das Image der Raucher in den Industrieländern stark gewandelt. Galt Rauchen früher als cool und modern, so haben die zahlreichen Aufklärungskampagnen dazu geführt, dass die Zahl der Raucher seit Jahren zurückgeht. Das gilt leider nicht für alle Teile der Welt, so hat die Tabakindustrie die sogenannten Schwellenländer als Absatzmarkt entdeckt. Mittlerweile leben 40 Prozent aller Raucher weltweit in China und Indien.

Krebs als Krankheit der modernen Zeit

Für viele Wissenschaftler sind die Krebserkrankungen längst ein Zeichen unserer modernen Zeit geworden. Immer mehr Schadstoffe gelangen über die Luft, das Wasser oder die Nahrung in unseren Körper. Wie viele davon Krebs auslösen, lässt sich oft erst im Nachhinein feststellen.

 

Hautkrebsgefahr steigt

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Jeder Zehnte trägt ein erhöhtes Hautkrebsrisiko

Es fängt oft harmlos an, etwa mit einem Jucken und einer permanenten Rötung der Haut an einer bestimmten Stelle. Die meisten werden erst stutzig, wenn die Stelle irgendwann auch zu Bluten beginnt und gehen schließlich irgendwann zum Arzt. Die Diagnose lautet dann häufig: Heller Hautkrebs oder eine Vorstufe davon. Da heißt es dann schnell handeln und die Stelle großräumig entfernen. Doch wie entsteht Hautkrebs überhaupt? Viele die daran erkranken, sind nämlich gar nicht unbedingt als Sonnenanbeter bekannt oder gehen häufig ins Solarium. Im Gegenteil sind nicht selten sogar eher helle Hauttypen betroffen, die sich kaum sonnen und gerade deshalb anfällig sind für Hautkrebs.

Das Gedächtnis der Haut

Die Haut merkt sich alles, was ihr im Laufe der Jahre widerfährt. Jeder Sonnenbrand wird gespeichert und trägt seinen Teil dazu bei, dass es später im Leben zur Entwicklung von Hautkrebs kommt. Das kommt dadurch, dass das UV-Licht der Sonne das Erbgut der Zellen schädigt und es daher mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Mutationen und Wucherungen kommt. Je häufiger und je intensiver die Schädigung durch einen Sonnenbrand, desto größer ist die Schädigung des Erbguts der Hautzellen. Dass es heute zu immer mehr Fällen von Hautkrebs kommt, liegt auch daran, dass das Bewusstsein dafür in früheren Jahren noch kaum vorhanden war und fast jeder sich unbekümmert der prallen Sonne aussetzte. Diese Schädigungen äußern sich heute in Hautkrebsfällen, vor allem bei älteren Leuten, zum einen, da man sich damals kaum vor der Sonne schützte und zum anderen, weil das Risiko für Mutationen mit mehr Lebensjahren ohnehin zunimmt. Der Eigenschutz der Haut und die natürlichen Reparaturmechanismen sind irgendwann aufgebraucht.

Sonnencremes vermitteln ein falsches Gefühl von Sicherheit

Um sich effektiv vor Hautkrebs zu schützen, genügt es, sich dick mit Sonnencreme einzureiben. Das denken viele und liegen damit falsch. Zwar verringern Sonnencremes die Gefahr einen Sonnenbrand zu erleiden erheblich, doch vermitteln sie auch ein falsches Gefühl von Sicherheit und unterdrücken den natürlichen Warnmechanismus der Haut – eben jenen Sonnenbrand. Denn wer selbst nach Stunden in der prallen Sonne keinen Sonnenbrand erleidet, der wägt sich in Sicherheit – die trügerisch ist. Denn trotz Sonnencreme schädigt die UV-Strahlung der Sonne die Haut. Sie hält nur einen Teil der Strahlung ab und vor allem die UV-B-Strahlung, die für den schwarzen Hautkrebs verantwortlich gemacht wird und tief in die Hautschichten eindringt, kommt immer noch in hoher Dosis durch. Besser ist es die pralle Mittagssonne zu meiden, ein T-Shirt überzuziehen und einen Hut zu tragen. Auch dann gelangt zwar UV-Strahlung an die Haut, sie schützen aber trotzdem effektiver. Sonne in Maßen ist zwar gut, da sie die Vitamin-D-Produktion anregt, aber stundenlanges Sonnenbaden schadet mehr als es nutzt. Es gilt, auf den eigenen Körper zu hören und seine Signale wahrzunehmen. Am Strand gehören also auf jeden Fall ein Sonnenschirm und bedeckende Kleidung zur Grundausstattung.

Was tun bei Hautkrebsverdacht?

Wen es doch erwischt und bei sich verdächtige Stellen feststellt, der sollte sofort zum Facharzt gehen und diesen die Stellen untersuchen lassen. Denn Hautkrebs kann heute gut geheilt werden – wenn er früh erkannt wird. Gerade der helle Hautkrebs ist gut behandelbar und die Medizin macht auch beim schwarzen Hautkrebs immer weitere Fortschritte. Also lieber zu früh zum Arzt, als zu lange zu warten und bei starker Sonne vor allem immer gut bekleidet herumlaufen und die pralle Mittagssonne meiden.

 

Fukushima - Angst vor Krebs

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Die Meldungen, die uns in jüngster Zeit aus Fukushima erreichen, lassen aufhorchen. Die Lecks an Leitungen und Tanks, des 2011 durch ein Erdbeben und die anschließende Flutwelle zerstörten Kernreaktors der japanischen Hafenstadt, geben nach wie vor Anlass zur Sorge. Radioaktiv verseuchtes Wasser tritt aus. Doch welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist umstritten.

In dieser Situation verunsicherte eine Nachricht des japanischen Fernsehsenders NHK die Menschen und erregte über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Es hieß dort, dass bei 18 Minderjährigen in der betroffenen Region Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden sei und dass bei 25 weiteren jungen Menschen Verdachtsmomente bezüglich der gleichen Erkrankung vorliegen.

Für die Online-Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ ist der Journalist Sven Stockrahm diesen Meldungen nachgegangen. Sein Bericht vom 22. August 2013 vermittelt Fakten über das Krebsrisiko nach Reaktorunfällen und hellt die Hintergründe der aktuellen Meldung über die mutmaßlichen Krankheitsfälle auf.

Diagnosen erst nach fünf Jahren

Tatsächlich gehört Schilddrüsenkrebs zu jenen Erkrankungen, die im menschlichen Organismus in Folge einer Verseuchung mit radioaktiver Strahlung auftreten können. Allerdings ist seit dem Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl im Jahre 1986 bekannt, dass sich solche Schäden erst nach etwa fünf Jahren diagnostizieren lassen. Sie entstehen durch das Einatmen radioaktiver Jod-Partikel, die sich im Körper anreichern und dadurch Gewebeschäden auslösen. Auch wenn sich im Moment nicht genau bestimmen lässt, welches Ausmaß die Katastrophe in Fukushima nach sich ziehen wird, so kann man die Befürchtungen der japanischen Bevölkerung ebenso wenig als unbegründet zurückweisen.

Die Gesundheit der Bevölkerung wird in der Unglückszone mittels neuester Ultraschall-Geräte überwacht. Diese aber sind so sensibel, dass sie selbst kleinste Veränderungen im Gewebe registrieren. Da zuvor keine so präzise Untersuchungsmethode genutzt wurde, ist unklar wie die Daten, die die Apparate liefern, korrekt zu interpretieren sind.

Das Unglück in Fukushima hat und wird weltweit Folgen nach sich ziehen. Auch wenn die Berichterstattungen über den Fukushima erheblich zurückgegangen und die Konsequenzen daraus noch nicht näher bestimmbar sind, bedeutet dies nicht, dass Entwarnung gegeben werden kann.

 

Erschreckende Wissenslücken bei der Brustkrebs-Vorsorge

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Diagnose Brustkrebs – etwa 75.000 Frauen erkranken jährlich in Deutschland an dem bösartigen Tumor. Meist betrifft es Frauen zwischen 50 und 70. 2010 starben über 17.500 Frauen daran. Etwa 100.000 Brustentfernungen wurden im Jahr 2011 durchgeführt.

Wie sehen die Heilungschancen aus?

Brustkrebs – früh diagnostiziert – ist durchaus heilbar. Wenn der Tumor recht klein ist und noch nicht in die Organe gestreut hat, kann unter Umständen mit einem kleinen, minimalinvasiven Eingriff operiert werden. Das ist dann in der Regel brusterhaltend. Werden bösartige Knoten unter 10 Millimeter Ausmaß entdeckt, liegt die Chance auf Heilung bei über 90 Prozent. Um den Krebs früh zu erkennen, sollten Frauen ab 30 regelmäßig am gesetzlichen Krebsvorsorgeprogramm teilnehmen. Mammografie, Ultraschall und natürlich die monatliche Selbstkontrolle schützen vor schweren Krebserkrankungen.

Wie sieht die Vorsorge aus?

Einmal pro Jahr tastet die Frauenärztin Brust und Achselhöhle ab. Frauen ab 50 haben Anspruch auf ein Mammografie-Screening alle zwei Jahre. Das ist eine Röntgenuntersuchung, die schon sehr kleine, nicht tastbare Tumore sichtbar machen kann. Bei Auffälligkeiten wird auch Ultraschall zur Diagnose eingesetzt. Aber auch regelmäßiges Selbstabtasten trägt dazu bei den Brustkrebs zu erkennen. Die Veränderung von Größe und Form der Brust, Hauteinziehungen oder neue Rötungen auf der Haut können Warnzeichen sein. Auch Absonderungen aus der Brustwarze, insbesondere blutige, müssen abgeklärt werden. Im Uhrzeigersinn mit der gegenüberliegenden Hand werden die Brüste abgetastet – am besten einmal im Monat, eine Woche nach der Periode. Aber kein Grund zur Panik, wenn man etwas gefunden hat: Zwei Drittel aller tastbaren Knötchen sind gutartig.

Das Mammografie-Screening schützt aber schon vor Brustkrebs, oder?

Ein deutliches NEIN. Leider denken 30 Prozent der 1.863 befragten Frauen, dass alleine die Teilnahme an einem Mammografie-Screening sie vor Krebs schütze. Die Hälfte ist nicht ausreichend über Brustkrebsvorsorge und -früherkennung informiert. Das stellte die Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse kürzlich fest. Der Nutzen der Mammografie-Untersuchung werde überschätzt. Einerseits können Ärzte dabei auch Tumore übersehen, zum anderen aber entdecken sie jedoch Krebsgeschwüre, die sich zwar nie bemerkbar gemacht hätten, dann aber trotzdem behandelt werden. Bei 15 bis 25 Prozent der beim Screening gefundenen Brustkrebsfälle handelt es sich um Überdiagnosen, die falschen Alarm auslösen, schätzen die Forscher von der Harvard School of Public Health in Boston.

 

Einige Tätowierfarben enthalten krebserregende Stoffe

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Die Untersuchung von Stiftung Warentest hat ergeben, dass in zwei von zehn Tätowierfarben krebserregende Stoffe zu finden sind. Diese polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen können in manchen Fällen Krebs erregen. Weiterhin ermittelten die Tester, dass in sechs weiteren Farben Allergieauslösende Stoffe zu finden waren, die möglicherweise auch andere Kranken auslösen könnten.

Die getesten Tätowierfarben hatte die Stiftung Warentest im Internet bei deutschen Herstellern gekauft. Diese werden auch in professionellen Tattoo Studios eingesetzt. Zwar enthalten die Farben keine verbotenen Substanzen, welche in der Tätowiermittelverordnung festgelegt sind, allerdings wiesen alle Kritikpunkte bei den Testern auf.

Allergieauslöser

Allergien könnten beispielsweise durch das Vorkommen von Nickelspuren hervor gerufen werden, welche als Inhaltsstoffe widerum auf vielen Farben nicht deklariert wurden. Weiterhin fanden die Prüfer die Konservierungsstoffe Benzylisothiazolinon oder Methylisothiazolinon. Auch diese Stoffe können zu allergischen Reaktionen führen. Besonders gefährlich ist dies, wenn keine einwandfreie Auflistung der Inhaltsstoffe auf den Farben erfolgt. Weil so eine hohe Konzentration der Tätowierfarben in den Körper gelangt, ist die Behandlung von Allergien in diesen Fällen nahezu unmöglich.

Sicherheitshinweise auf der Verpackung

Ein weiterer Mangel stellen die mangelhaften Sicherheitshinweise auf den Verpackungen dar. Oftmals sind diese nicht in deutscher Sprache verfasst und bei anderen Mitteln fehlen sie sogar gänzlich. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Bluter, Schwangere, stillende Frauen oder Menschen, die an Kreislaufkrankheiten oder Neurodermitis leiden, lieber von einem Tattoo absehen sollten.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte in Eigenregie bereits Tattoo-Farben untersucht und einige Präparate aus den USA, China, Japan und Frankreich wegen zu hoher Konzentration an krebserregender Stoffe beanstandet. Da inzwischen etwa neun Prozent der Deutschen tätowiert sind, ist es längst an der Zeit auf die Gefahren und Risiken von Tätowierungen hinzuweisen.

 

Die Körbchengröße beeinflusst das Brustkrebsrisiko

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Sport gilt in Bezug auf so gut wie jede Krankheit als ein Garant für Gesundheit und Schutzfaktor vor Erkrankungen. Auch für Brustkrebs galt dies bis jetzt. Neue Studien zeigen jedoch, dass moderierende Faktoren wie der Hormonspiegel diesen Vorteil zu Nichte machen kann.

Sport und Studien

In einem vor kurzem veröffentlichten Artikel wurde Sport in hohem Maße als Brustkrebs vorbeugende Schutzmaßnahme angepriesen. Jedoch basieren diese Annahmen oft auf Studien, in denen sportliche Aktivität bloss auf der Zeit, die mit Sport zugebracht wurde und nicht der tatsächlich verbrauchten Energie. In dieser Hinsicht hat eine neue Studie die sportliche Aktivität genauer erfasst, indem der Energieverbraucht errechnet wurde. Im Grunde wurden jedoch alte Daten „recycelt“: Umfangreiche Informationen aus einer Längsschnittstudie wurden wieder eingesehen, um die Sterblichkeitsrate der fast 100.000 zu ihrem sportlichen Verhalten befragten Personen zu ermitteln.

Von den auch nach Verbreitung von Brustkrebs in ihren Familien und anderen physiologischen sowie psychologischen Merkmalen befragten waren zum aktuellen Zeitpunkt nur knapp 100 Personen verstorben. Nun wurden die Angaben derer der noch lebendigen mit den verstorbenen Studienteilnehmern verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass die von der Welt Gesundheitsorganisation empfohlenen zwei bis drei Stunden Sport bei mittlerem Anspruchsniveau die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken fast um die Hälfte senken können. Die Art des Sports spielt dabei offensichtlich keine Rolle.

Neue Befunde oder bloße „Wissenschaftsgläubigkeit“?

Wie kommen Wissenschaftler auf solche Schlussfolgerungen? Komplexe Datensätze wie die der vorliegenden Langzeit-Studie werden mit Statistik-Programmen auf Basis von etablierten Modellen ausgewertet und Auffälligkeiten wie gemeinsam auftretend erhöhte Werte in verschiedenen Bereichen „korreliert“, also die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Auftretens des gemeinsamen Auftretens bestimmt. In diesem Fall zeigte sich auf Grund dieser statistischen Auswertung, dass unter den ca. 100 Verstorbenen viele eine große Körbchengröße bei insgesamt einem geringen Körper-Fettanteil angegeben hatten. Andere Studien zur Entstehung von Brustkrebs weisen auf die Bedeutung dieser Koinzidenz hin, da das Drüsengewebe der Brust eher Krebszellen hervorbringt, als das Fettgewebe. Mehr Drüsengewebe führt also zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken? Diese Schlussfolgerung ist aus verschiedenen Gründen sehr fragwürdig. Zum Einen haben Personen, die keinen Sport treiben, neben dem stark vorhandenen Drüsengewebe nur zusätzlich mehr Fettgewebe, in dem ebenfalls, wenn auch weniger wahrscheinlich, Krebs entstehen kann.

Dem entsprechend ist Sport immer noch schützend, nur weniger stark. Im Prinzip hat der Sport aber keinen „begünstigenden“ Einfluss auf die Entstehung des Krebs, sondern verringert ganz im Gegenteil die Wahrscheinlichkeit an Übergewicht oder Fettleibigkeit zu leiden, was wiederum Krebserkrankungen aller Art begünstigt. Außerdem ist die Frage, wie die Statistik manipuliert wurde, um bei dem Verhältnis von 100.000 zu 100 noch signifikante Ergebnisse bei der Auswertung zu erhalten. Da die Ergebnisse publiziert wurden, scheinen sie den Ansprüchen der Journale und Begutachter entsprochen zu haben. Jedoch gibt es in der Statistik einige „Loopholes“, bestimmte Kniffe und Tricks, bei denen die Kombination von bestimmten Datensätzen mit passenden Auswertungsverfahren und Modellen die Ergebnisse in die eine oder andere Richtung „schönen“ können. Dabei wird nicht gegen die Regeln verstoßen, da dem Wissenschaftler die Auswahl der Methodik aus den „Baukästen“ freisteht. Abschließend lässt sich also feststellen, dass sich niemand von diesen Ergebnissen vom Sport abhalten lassen sollte. Denn der Anteil an Drüsengewebe könnte wiederum nur auf einen anderen Faktor hinweisen: Mehr Testosteron im Organismus. Dann hat Sport noch weitere, psychische Schutzwirkungen und sollte eher an Bedeutung gewinnen.

 

Die HPV-Impfung: Nur ein Kassenschlager?

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Sie wird immer lauter: Die Kritik an der HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Aufmerksamkeitserregend ist zudem die Broschüre der Techniker Krankenkassen und der Barmer GEK über die Therapie bei Gebärmutterhalskrebs. Die Krankenkassen stellen Yoga und weitere naturheilkundliche Therapieformen als Alternativen zur Operation gegen die Bildung von Gebärmutterhalskrebs vor und sorgen bei Ärzten für Empörung und eine offizielle Beschwerde.

Jährlich erkranken mehr als 4000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die umstrittene Impfung gegen den Humanen Papillomavirus soll vor einer Ausbildung dieser Krebsform schützen. In der genannten Broschüre wird von dieser Impfung abgeraten, da nicht „genug geklärt“ sei, ob diese auch Nutzen mit sich bringe.

Der Bundesverband für Frauenärzte hatte die Broschüre beim Bundesversicherungsamt gemeldet, da sie die Patienten verunsichern und nicht aufklären würde. Die Technikerkrankenkassen argumentiert allerdings, dass gerade eine Risikoabwägung höchstes Gut bei der Aufklärung über medizinische Methoden sei.

Sind die Informationen in der Broschüre falsch?

Es existieren bereits etliche Studien der Zulassungsbehörden darüber, dass die HPV-Impfung besonders Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, die sich noch vor ihrem ersten Geschlechtsverkehr impfen lassen, einen 80 prozentigen Schutz ermöglichen kann. Auch in Australien und Dänemark sind mehr als 70% der Bevölkerung vom Nutzen der HPV-Impfung überzeugt.

Hierzulande herrscht hingegen große Verunsicherung. Durch die Medien geistern zahllose Berichte über negative Folgen der Impfung, die sogar zum Tod geführt haben sollen. Die Broschüre der Krankenkassen trägt zu der Verunsicherung bei. Problematisch ist, dass eine einwandfreie Belegstudie, die den uneingschränkten Nutzen der HPV-Impfung belegen kann, über 15 bis 20 Jahre angelegt werden müsste, damit auch die Langzeitfolgen abgesteckt werden könnte. Zudem dauert es ungefähr 15 Jahre bis aus der Infektion mit dem Virus ein Krebsgeschwür entsteht.

Ärzte werfen den Krankenkassen neben undifferenzierten Alternativmethoden auch Argumentationen aus Kostengründen vor. In der Vergangenheit habe es niemals so starke Kritik an einer Impfung gegeben, wie es bei der HPV-Impfung der Fall sei. Dabei existieren weit mehr Impfungen, die schlimmere Nebenwirkungen mit sich bringen als es bei der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs der Fall sei. Die Frage ist, wie eine Alternative aussähe?

Solle man Frauen nicht behandeln, um den Nicht-Nutzen der Impfung nachzuweise?. Diese Vorstellung klingt nicht nur unethisch, sondern auch unvorstellbar und hat sich doch in Neuseeland erignet. Dort hat ein Arzt nicht an die Tatsache geglaubt, dass Zellveränderung zu Gebärmutterhalskrebs führen können und ließ Frauen, bei denen dies der Fall war, unbehandelt. Im Verlauf von 30 Jahren erkrankten mehr als die Hälfte der Frauen an Krebs, während unter jenen, bei denen die Zellen vorzeitig rausgeschnitten wurden, nur etwa 1% an Gebärmutterhalsbkrebs erkrankten.

Fazit

Bei der HPV-Impfung scheiden sich die Geister. Allerdings konnte bereits in vielen Studien nachgewiesen werden, dass die Impfung eine Zellveränderung prophylaktisch verhindert, was die Gefahr an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, nahezu unmöglich macht. Dass die Ärzte bei einer Höhe von 25 Euro von der Impfung profitieren sollen, sei dahin gestellt und ist das einzige Argument, dass Krankenkassen Ärzten vorwerfen, die jene Impfung empfehlen. Während die Krankenkassen mit weit höheren Summen zu rechnen haben. Ist die HPV-Impfung also wieder mal ein Beispiel für die Vorherrschaft der Krankenkassen über unsere Gesundheit?

 

Der Blushwood-Tree soll Krebs heilen

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Ein Medikament, das aus den Samen der Regendwaldpflanze BlushwoodTree hergestellt wird, soll Krebstumore, die auf der Haut wuchern, einfach abfallen lassen. Der pflanzliche Wirkstoff ermöglicht das Verkrusten der Tumore und bringt sie in der Folge zum Abfallen. An Tieren wurde diese Wirkweise bereits getestet. Nun soll auch an menschlichen Krebszellen erprobt werden, inwiefern der Wirkstoff dessen Krankheit heilt. Forscher des QIMR Berghofer Medical Research Institute sind sich fast sicher, dass der Blushwood-Tree bald ein beliebtes Heilmittel sein wird.

EBC-46

Der kryptische Name EBC-46 des Medikaments, das aus den Samen des Blushwood-Tree hergestellt wird, schlug bereits nach einmaliger Injektion bei Tieren an und zerstörte dessen Hauttumore gänzlich. An schätzungsweise 300 erkrankten Tieren wurde das Medikament bereits getestet.

Unter ihnen befanden sich sowohl Mäuse, Katzen als auch Pferde. Doch nicht nur Hauttumore wurden auf diese Weise behandelt. Auch Krebszellen im Darm-, Kopf- oder Nackenbereich konnten auf diese Weise behandelt werden. Unmittelbar nach der Injektion verfärbte sich der Tumor oftmals dunkelrot. Weitere 24 Stunden später hatte er sich schwarz gefärbt und begann zu verkrusten.

Heilungschancen durch EBC-46

In etwa 70 Prozent der Fälle setzte eine Heilung nach schätzungsweise eineinhalb Wochen ein. In den übrigen Fällen konnten Verkleinerungen der Tumore beobachtet werden. Zudem scheint das Medikament sehr gut verträglich zu sein. Es wurden auch keine Rückfälle verzeichnet. Die vorklinischen Untersuchungen führen Forscher zu der Annahme, dass diese Form von Krebsbehandlung auch beim Menschen Erfolg haben könnte. Offenbar bewirkt der Wirkstoff der Pflanze einen Blutstau zum Tumor, wodurch die veränderte Färbung erklärt wäre. Die Therapie mit EBC-46 ersetze zwar keine Chemotherapie, könne aber für jene Patienten hilfreich sein, die aus gesundheitlichen Gründen keine Chemotherapie verkraften. Auch bei der Streuung von Krebs kommt diese Therapieform wohl zu spät. Allerdings soll sie in vielen anderen Fällen wahre Wunder. zeigen Eine Therapie dieser Art ist bislang ein absolutes Novum und gilt daher auf das Gründlichste erprobt und analysiert zu werden, bevor von einer Heilung durch EBC-46 die Rede sein kann. Menschen reagieren noch immer anders auf Medikamente als Tiere.