John Gurdon & Shinya Yamanaka erhalten Nobelpreis für Medizin
Auch in diesem Jahr werden wieder die Nobelpreise verliehen. Den Auftakt bilden dabei jährlich die Medizin Nobelpreise, gefolgt von Physik, Chemie, Literatur und dem Friedensnobelpreis. Gerade der diesjährige Nobelpreis in Medizin würdigt dabei eine zukunftsträchtige Technologie. Ausgezeichnet werden der Brite John Gurdon sowie der Japaner Shinya Yamanaka, die auf dem Gebiet der Stammzellenforschung arbeiten.
Die Leistung der Preisträger
Der Nobelpreis wird traditionell am 10. Dezember überreicht. Zu diesem Datum starb Alfred Nobel, der Stifter des Preises. Geehrt werden herausragende Leistungen, wie sie auch von den beiden Geehrten erbracht wurden. Diese Leistungen sollen im vergangenen Jahr den Menschen großen Nutzen gebracht haben. Die beiden Wissenschaftler widmeten sich der Stammzellenforschung.
Unter Stammzellen werden Körperzellen verstanden, die in alle Körpergewebe differenzieren können. Allgemein handelt es sich daher um Zellen, die sich laienhaft ausgedrückt noch nicht entschieden haben, welches Gewebe sie später werden. Auf den Stammzellen basieren Technologien, wie beispielsweise das Klonen, bei dem die Zellen dazu verwendet werden, Lebewesen und Pflanzen aus Zellen zu erzeugen, die bereits leben. Eine Befruchtung findet dabei nicht statt. Die Forscher hatten während ihrer Arbeit entdeckt, wie reife Zellen in Pluripotenz umprogrammiert werden können. Dies bedeutet im Klartext, die Forscher haben die Grundlage dafür geschaffen, dass normale Körperzellen wieder in Stammzellen umgewandelt werden können. Diese Technologie bedeutet für die Medizin eine große Hoffnung. Ärzte auf der ganzen Welt hoffen, dass daduch eine effektive Behandlung von Alzheimer möglich wird. Zugleich ermöglicht die Entdeckung auch, auf embryonale Stammzellen zu verzichten – Eine Methode, die stark umstritten ist. Erste Schritte wurden bereits getätigt. Den Forschern gelang es bereits, die erschaffenen Stammzellen zu differenzieren und auch Mäuse konnten bereits auf diese Weise gezüchtet werden.
Diesjährige Preisträger und Alfred Nobel
Beide Wissenschaftler sind nicht unbekannt, geht es um die Forschung an Stammzellen. Bereits 1962 hatte Gurdon einen Frosch geklont. 2006 gelang es seinem japanischen Kollegen, vier Gene in die Hautzellen von Mäusen einzuschleusen. Diese Hautzellen wandelten sich dann in Stammzellen um. Später gelang ihm dies auch bei menschlichen Zellen. Die Arbeit der Forscher brachte ihnen im Jahr 2009 bereits einen gemeinsamen Preis ein. Sie erhielten den Lasker-Preis, der in den USA für die medizinische Grundlagenforschung verliehen wird. Bis die Stammzellen-Technologie allerdings so weit entwickelt ist, dass sie zur Stammzellentherapie verwendet werden kann, werden noch viele Jahre vergehen. Dennoch handelt es sich um eine bahnbrechende Technologie, sodass der Nobelpreis gerechtfertigt ist. Erstmals wurde dieser im Jahr 1901 verliehen. Der erste Preisträger war Emil Adolf von Behring, der für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphterie geehrt wurde. Danach folgten viele herausragende Preisträger.
Der Preis selbst wurde genau für diese Persönlichkeiten geschaffen. Alfred Nobel war ein schwedischer Chemiker und Erfinder, der im Verlauf seines Lebens mehr als 350 Patente anmeldete. Nobel selbst hatte keine Kinder, jedoch ein beträchtliches Vermögen, das er vor allem durch die Erfindung eines Zünders für Nitroglyzerin verdiente. Sein Vermögen von mehr als 31 Millionen Kronen sollte allerdings nicht einfach dem Staat übergeben werden. Ein Jahr vor seinem Tod, im Jahr 1895, verfügte er daher per Testament, dass sein Vermögen in eine Stiftung übergehen solle. Mehr als 90 Prozent seines damaligen Vermögens flossen direkt in die Stiftung. Die Dotierung, die in diesem Jahr acht Millionen Kronen alleine im Bereich Medizin beträgt, resultiert noch immer aus dem Nachlass Nobels. Das Geld wurde in sichere Aktien und Ähnliches angelegt. Die Gewinne und Renditen sind jene Summen, die für die Preise ausgezahlt werden. In der Regel wird für den Bereich Medizin ein Preisgeld von zehn Millionen Kronen ausgezahlt. Durch die Wirtschaftskrise wurde dieser Betrag in diesem Jahr allerdings gekürzt.
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