Bedenkliche Chemikalien in Outdoor-Jacken

Bedenkliche Chemikalien in Outdoor-Jacken

Umweltorganisationen, allen voran Greenpeace, schlagen Alarm: Ein nicht geringer Teil der Outdoor-Kleidung ist mit sogenannten PFC-Chemikalien belastet. Während Experten des Umweltbundesamts sowie viele Hersteller direkte gesundheitliche Folgen für fraglich halten, ist die Umweltbelastung schwer von der Hand zu weisen – und diese wirkt sich langfristig auch auf den Menschen aus.

Mit der Textilindustrie setzt sich Greenpeace schon seit geraumer Zeit auseinander und wirft vielen Unternehmen vor, bei der Produktion eine Vielzahl von chemischen Substanzen zu verwenden, die schon in geringen Mengen schädlich sein können – sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit. Einige Modefirmen hätten bereits die nötigen Schritte in Richtung umweltbewusste Produktion unternommen, stellt ein Greenpeace-Experte fest.

Doch keines dieser Unternehmen erfülle die Standards, die die Umweltorganisation selbst fordert. Verwirrend für die Verbraucher sei außerdem, dass viele bereits vorhandene Standards wie zum Beispiel Öko-Tex, das mit dem Slogan „Textiles Vertrauen“ wirbt, zu lasche Bewertungskriterien an den Tag legen. Trägt eine Outdoor-Jacke ein entsprechendes Etikett, muss das also nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Kleidungsstück ohne jedes Bedenken getragen werden kann. Laut Greenpeace sind es vor allem die führenden Sportartikelfirmen wie Nike und Adidas, die ein konsequentes Umdenken im Gebrauch von schädlichen Substanzen bisher vermissen lassen.

Der chemische Übeltäter

Einer der chemischen Übeltäter ist Perfluoroktansäure oder kurz: PFOS (englisch: PFOA). Die Chemikalie gilt nicht nur als krebserregend, sondern soll sich auch negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken. Zwar versprechen viele Hersteller, PFOS sukzessive zu ersetzen; doch für Greenpeace ist das Problem damit noch nicht erledigt: Die Organisation hat festgestellt, dass einige Hersteller von Outdoor-Bekleidung Fluortelomer-Alkohole als Alternative einsetzen – eine Substanz, die von den Greenpeace-Experten als nicht weniger bedenklich eingestuft wird.

Eine weitere Herausforderung sei außerdem, dass die langfristige Wirkung vieler Chemikalien auf die Umwelt noch nicht ausreichend erforscht sei. Sicher ist jedoch: Substanzen wie PFOA und Fluortelomer-Alkohole haben eine hohe Halbwertszeit – umso wichtiger ist es also, so bald wie möglich für Klarheit über die Konsequenzen für Gesundheit und Umwelt zu sorgen; oder bestenfalls die Anwendung vollständig zu unterbinden.

Entwarnung gibt das Umweltbundesamt zumindest, wenn es um die direkte Gefahr für die menschliche Gesundheit geht: Hier mache die Menge der Chemikalien, die von der Haut absorbiert werden kann, noch nicht einmal ein Prozent der Durchschnittsdosis aus, der wir tagtäglich ausgesetzt sind.

Die eingangs erwähnten PFC-Chemikalien sorgen bei Outdoor-Bekleidung dafür, dass Schmutz und Wasser abperlen. Laut des Umweltbundesamts existieren derzeit jedoch keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für diese Substanzen – einzige Ausnahme: Perfluorsulfonsäure. Doch Greenpeace will auch hier Verstöße von Herstellern entdeckt haben: Eine Schweizer Bekleidungsfirma soll den Grenzwert um den Faktor neun überschritten haben.

 

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