Horrorvorstellung Schlaganfall

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Horrorvorstellung Schlaganfall

“Bei vollem Bewusstsein und keiner merkt es”

Ein Schlaganfall ist ein absoluter Notfall! Bei den ersten Symptomen sofort die 112 anrufen, denn es gilt: Zeit ist Hirn. Je schneller die Behandlung beginnt, desto weniger bleibender Schaden entsteht. Die Zeitschriften sind voll von Tipps für ein gesundes Herz, dabei wird häufig übersehen, dass es inzwischen fast schon so viele Schlaganfälle wie Herzinfarkte gibt. Prominente Schlaganfall-Opfer sind beispielsweise Monica Lierhaus, Udo Lattek oder die Komikerin Gabi Köster. Die Folgen eines Gehirnschlags sind oft äußerst schwerwiegend. Mehr als die Hälfte der Überlebenden behalten eine erhebliche Behinderung zurück, sind auf Hilfe angewiesen oder werden sogar pflegebedürftig.

Was genau ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall bezeichnet eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die oft zu einem anhaltenden Ausfall von Funktionen des Zentralen Nervensystems führt. Er wird auch als Apoplex oder Insult bezeichnet. Beim Schlaganfall entsteht ein regionaler Mangel an Sauerstoff (O2) und Nährstoffen (Glukose), der dadurch zu einem Absterben von Gehirngewebe führt.

Was sind die Symptome?

Jeden kann es treffen: Auch junge Menschen und Kinder. Da ist es wichtig die Anzeichen zu erkennen. Es können plötzlich, je nach Schweregrad verschiedenste, auch gleichzeitig mehrere Symptome auftreten. Auch, wenn diese nur kurz andauern, kann es sich um eine TIA handeln, eine vorübergehende, also transitorische ischämische Attacke, die häufig Vorbote eines Schlaganfalls ist. Die Betroffenen leiden unter plötzlichem Schwindel, Sprachstörungen, Gangstörungen, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörung (Ataxie). Häufig treten auch halbseitige Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle auf. Manchmal kommen Übelkeit und Erbrechen dazu. Sehstörungen auf einem oder beiden Augen sowie die fehlende Wahrnehmung eines Teils der Umwelt oder des eigenen Körpers (Neglect) sind möglich. Aber auch Verwirrung, Sprach-, Schrift- oder Verständnis- sowie Wortfindungsstörungen treten auf. Sehr häufig klagen die Betroffenen über plötzliche auftretende, sehr starke Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache.

Erste Hilfe bei einem Schlaganfall

Der Betroffenen sollte sich hinlegen und sein Kopf erhöht gelagert werden. Es ist wichtig beim Betroffenen zu bleiben. Er sollte beruhigt werden und ihm signalisiert werden, dass die Notlage erkannt ist. Denn unter Umständen kann er sich nicht mehr artikulieren. Am besten ist es, bis zum Eintreffen des Notarztes auf einen ausgeglichenen Wärmehaushalt zu sorgen und den Patienten zuzudecken.

Kann das bei vollem Bewusstsein passieren, ohne dass jemand das realisiert?

Ja, das ist dem 43-jährigen Schweden Jimi Fritze passiert. Er erlitt einen schweren Schlaganfall auf einer Schäreninsel. Wegen starken Winds konnte der Helikopter aber nicht landen und so wurde er per Schiff ins nächste Krankenhaus gebracht. Nach etwa 90 Minuten kam er dort an, war vollständig gelähmt, aber bei vollem Bewusstsein. Was er dabei erlebte, war der pure Horror. Er bekam mit, wie die Ärzte seiner Freundin und seiner Familie mitteilten, dass er wohl nicht überleben werde. Danach hörte er, wie die Mediziner diskutierten, welche Organe man dem ehemaligen Shopmanager als Spenderorgane entnehmen könne. Nach drei Tagen der Ungewissheit übernahm eine erfahrene Ärztin, bemerkte den Irrtum und rettete Jimi so das Leben. Heute, nach zwei Jahren und langwieriger Reha, kann er zwar wieder sprechen, ist aber noch immer auf den Rollstuhl angewiesen. Er wird die Ärzte, die ihn zuerst behandelt haben, verklagen. Alleine schon deswegen, da sie vor dem Feststellen des Hirntods versucht hatten, seine Angehörigen zur Spende seiner Organe zu überreden.

Wie kann man vorbeugen?

Das Risiko einen Hirninfarkt zu erleiden lässt sich nicht völlig ausschalten. Doch schon wenige Maßnahmen können vier von fünf Schlaganfällen verhindern. In zwei groß angelegten Langzeitstudien haben Ärzte in Boston herausgefunden, dass es fünf Faktoren gibt, die das Schlaganfall-Risiko um bis zu 80 Prozent senken: Nichtrauchen, Normalgewicht, ausreichend Bewegung, allenfalls mäßiger Alkoholkonsum und gesunde Ernährung.

 

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