Wie hormonbelastet ist Mineralwasser?

Wie hormonbelastet ist Mineralwasser?

Die Stiftung Warentest stellt sich ebenso wie viele Forscher immer wieder die Frage, wie belastet Mineralwasser mit Pestiziden ist. Die bislang ermittelten Schadstoffwerte sind noch ungefährlich. Doch wie sieht es mit der Verpackung von Mineralwassern aus? Sind die Plastikverpackungen hormonbelastet?

Die Plastikverpackungen von Trinkwasser im Test

Martin Wagner, Toxikologe an der Universität Frankfurt, hat in verschiedenen Experimenten die Hormonbelastung von Mineralwassern untersucht. Sogenannte Umwelthormone wurden in Mineralwassern gefunden und es besteht der Verdacht, dass diese aus den Kunststoffverpackungen stammen. Wasser aus Kunststoffverpackungen ist laut der Studie deutlich häufiger hormonell belastet Wasser, das in Glasflaschen abgefüllt ist.

Getestet wurde dies mit Hilfe von Schnecken, die extrem auf östrogenartige Substanzen reagieren. Diese Schnecken wurden sowohl in Glasflaschen mit Wasser als auch in PET-Flaschen gesetzt. Die Schnecken reproduzierten sich in den PET-Flaschen etwa doppelt so häufig wie in den Glasflaschen. Das Experiment zeigte demnach das Vorkommen von Umwelthormonen und dessen Auswirkungen.

Wie schütze ich mich vor hormonbelasteten Wassersorten?

Wie man sich als Verbraucher von den im Wasser enthaltenen Chemikalien schützen kann, ist nicht einwandfrei bewiesen. Allerdings raten Forscher vom Trinken von Wasser ab, das lange Zeit in der Sonne oder bei hohen Temperatur gelagert wurde. Der typisch chemische Geschmack, der dann zu bemerken ist, stammt von Acetaldehyden, die aus dem Kunststoff freigesetzt werden. Generell gilt: Umso länger das Wasser in Kontakt mit seiner Verpackung stand, desto mehr Schadstoffe können auf Wasser übergehen.

Die Studienleiter konnten zwischen Mehrwegflaschen und handelsüblichen PET-Flaschen keinen Unterschied ausmachen. Die hormonelle Belastung sei zwar bislang ungefährlich, aber vorhanden und die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit konnten nicht zur Gänze erforscht werden. Neuartige Aluminiumflaschen oder auch Glasflaschen sind eine gute Alternative zur hormonbelasteten Kunststofflasche. Oder doch gleich auf das gute alte Leitungswasser zurück greifen. Das wird aufwendig gereinigt und kontrolliert, da es im Gegensatz zu Mineralwasser aufbereitet werden darf. In Leitungswasser konnten bislang keine Chemikalien nachgewiesen werden.

 

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