Sind Hirntote wirklich tot? – Eine Ethikfrage

Sind Hirntote wirklich tot? - Eine Ethikfrage

Mit dieser Frage beschäftigte sich der Ethikrat erneut. Die Meinungen gingen auseinander. Aber in dem Punkt, dass Hirntoten Organe entnommen werden dürfen, herrscht Konsens. Schwerkranke Menschen bekommen durch eine Organspende wieder eine Zukunft. Viele Menschen sind, unter anderem aufgrund der Skandale im Sommer 2012, hinsichtlich des Themas Organspende skeptisch. Zu dieser Zeit gab es systematische Manipulationen bei der Vergabe von Spenderlebern. Die Kontrollen wurden seitdem verstärkt, aber das Misstrauen bleibt. Es herrscht ein großes Missverhältnis zwischen “Angebot” und “Nachfrage”, was auch dazu führt, dass die Wartelisten länger werden.

Hirntod als Voraussetzung für Organentnahme

Der Begriff “Hirntod” führt zudem immer wieder zu Diskussionen. Beim Hirntod sind alle Funktionen des Großhirns, Kleinhirns und Hirnstamms unwiderruflich erloschen. Einig ist man sich im Ethikrat, dass der Hirntod die Voraussetzung für die Organentnahme nach dem Tod (“postmortal”) darstellt und mindestens zwei erfahrene Mediziner unabhängig voneinander den Hirntod feststellen müssen. Schon beim Begriff “postmortal” herrscht keine Einigkeit mehr. Für die Mehrheit des Ethikrats ist der Hirntod ein sicheres Todeszeichen. Sieben der 26 Mitglieder stehen dieser Ansicht kritisch gegenüber. Sie sehen den Hirntod als Teil des Sterbeprozesses an. Trotzdem sind auch die Anhänger dieser Position der Meinung, dass es sich bei dem Hirntod um ein geeignetes und notwendiges Kriterium für die Entnahme eines Spenderorgans handelt. Für sie ist die “Dead-Donor-Rule” (die Entnahme der Organe ist an den Tod des Spenders geknüpft) allerdings entbehrlich.

Seit 2012 gilt in Deutschland die “Entscheidungslösung”. Bürger und Bürgerinnen sollen sich zu einer klaren Position bekennen, ob man Spender sein will oder nicht. Der Ethikrat wünscht sich daher eine bessere Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich der Organspende und Transplantationsmedizin. Der Ethikrat ist sich auch darüber einig, dass es in den Krankenhäusern, in denen Organentnahmen durchgeführt werden, mindestens einen kompetenten Transplantationsbeauftragten gibt. Auch den Gesprächen mit Angehörigen wird eine zentrale Bedeutung beigemessen. Transparenz und offene Diskussionen sollen zur Stärkung des Vertrauens in diesem wichtigen Bereich der Medizin beitragen.

 

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