Opioidschmerzmittel mit nur geringem Suchtpotential?

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Opioidschmerzmittel mit nur geringem Suchtpotential?

Schmerzmittel wie beispielsweise Morphium sind heutzutage aus der Medizin gar nicht mehr wegzudenken. Doch meist verursachen solche Opioidschmerzmittel verheerende Nebenwirkungen und können sogar zur Abhängigkeit führen. Daher bemühen sich Wissenschaftler seit geraumer Zeit, Opioidvarianten chemisch derart abzuwandeln, dass sie verträglich und ungefährlich werden.

Starke Nebenwirkungen und Abhängigkeit durch Schmerzmittel

Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg haben nun in Kooperation mit der Stanford University einen Wirkstoff entwickelt, der keine Nebenwirkungen oder Suchtanzeichen hervorzurufen scheint. Bisher wurde er jedoch nur an Mäusen getestet. Die Wissenschaftler suchten im Laufe ihrer Untersuchungen nach einem Molekül, das Opium ähnelt, und ebenso wie Opioidschmerzmittel am Rückenmark die Schmerzrezeptoren und damit die Weiterleitung an das Gehirn blockiert. Bei diesem Prozess werden leider meist andere Moleküle freigesetzt, welche dann Nebenwirkungen verursachen können, wie beispielsweise Atemprobleme oder eine Euphorie, die schnell abhängig machen kann.

Substanz besser als Morphin

Diese negativen Eigenschaften sollte das gesuchte Molekül daher nicht aufweisen. Aus diesem Grund filterten die Forscher solche Opiodvarianten heraus, welche sich besonders gut an die Rezeptoren anpassen. Sie fanden 23 Moleküle, die die gewünschte Wirkung erzielten und gleichzeitig stabile Bindungen garantierten. Eine dieser Molekülvarianten wurde anschließend erfolgreich in Tierversuchen getestet. Die gefundene Substanz blockierte sogar Schmerz, der durch Hitze verursacht wurde. Sie wirkte ähnlich gut wie Morphin, in vielen Fällen hielt die Wirkung sogar länger an und trat schneller ein.

Forscher zeigen sich optimistisch

Auch andere Moleküle und Signale wurden nicht aktiviert. Außerdem schienen die Mäuse keine außergewöhnliche Vorliebe für diese Substanz zu entwickeln. Die Wissenschaftler hoffen daher, dies deute daraufhin, dass der Wirkstoff nicht abhängig mache. Bevor der neue Wirkstoff jedoch in der Palliativmedizin oder gegen chronische Schmerzen eingesetzt werden kann, müssen weitere klinische Tests durchgeführt werden. Die Forscher sind jedoch optimistisch, dass es in Zukunft möglich sein wird durch digitale Hilfsmittel Molekülstrukturen für dieses medizinische Problem zu finden.

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