Samenleiterventil – Ein Verhütungsmittel für den Mann?
Ein 1984 in Zürich durchgeführtes Experiment, an dem 10 Männer teilnahmen, führte zur Unabhängigkeit für den Mann in Verhütungsfragen. Durch Gewichte nach unten gezogen, baumelten die Hoden der Männer vier Wochen lang täglich eine Dreiviertelstunde in 45 Grad warmen Wasser. Das führte zur Unfruchtbarkeit.
Wippschalter am Hoden stoppt Spermien
Das Experiment war dennoch nicht von Erfolg gekrönt und der Männerwelt blieb weiterhin nichts anderes übrig, als Kondome zu benutzen oder sich die Samenleiter durchtrennen zu lassen. Das Ventil für den Mann, eine Erfindung aus Deutschland, soll nun Männern die Möglichkeit bieten, die Zeugungsfähigkeit ein- und auszuschalten.
Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben 53 Prozent der Befragten an, mit der Antibabypille zu verhüten. 37% nutzen das Kondom.
Die Idee des Samenventils stammt von Clemens Bimek, einem gelernten Tischler aus Brandenburg. Sein Konzept ist es, die durchtrennten Samenleiter in einen kleinen Kasten mit Ventil zu stecken, dass vom Mann auf und zu geschlossen werden kann. Laut Erfinder ist es auch ein Beitrag zur Umwelt, da sich durch die Pille immer mehr Östrogen in der Natur befindet. Die Forschung nach einer Pille oder Spritze für den Mann war bisher nicht von Erfolg gekrönt.
Erste Tests
Der Urologe Hartwig W. Bauer ist von der Methode überzeugt und möchte sie an 25 weiteren Männern testen. Die Testpersonen sollten junge Männer sein, die in einer festen Beziehung leben. Andere Verhütungsmittel haben Nebenwirkungen und führen sogar teilweise zur Lustlosigkeit.
Die OP
Implantiert werden die beiden Kästchen wie bei einer Vasektomie. Die Kästchen wiegen nur ein bis zwei Gramm und machen sich laut Bimek im Alltag nicht bemerkbar. Wie jede Operation birgt auch diese Risiken, es kommt allerdings selten zu Komplikationen. Bimek hofft, in spätestens drei Jahren den deutschen Markt zu erobern, doch dafür muss die Methode noch einige strenge Tests bestehen. Die Kosten liegen bei ca. 5000 Euro und werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.
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