Pflegende Angehörige kennen viele Unterstützungsangebote, nutzen sie aber nicht
Der demographische Wandel in Deutschland führt zu einem steigenden Bedarf an der Pflege und Betreuung älterer Menschen. Das Angebot an Arbeitskräften jedoch sinkt. Das Statistische Bundesamt geht von 125.000 fehlenden Arbeitskräften für das Jahr 2025 aus. Von den 2,6 Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2013 wurden insgesamt knapp die Hälfte allein von Angehörigen gepflegt. Diese sehen sich oftmals hohen zeitlichen, körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen ausgesetzt. Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen fühlen sich stark bis sehr stark belastet.
Zur Unterstützung pflegender Angehöriger hat der Gesetzgeber verschiedene Angebote geschaffen, die den meisten Angehörigen zwar bekannt sind, aber nur von einer Minderheit tatsächlich genutzt werden, so der AOK-Pflegereport 2016.
Hohe Wertschöpfung durch pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige erbringen eine enorme wirtschaftliche Wertschöpfung. Legt man den Mindestlohn von 8,50 Euro zugrunde, gelangt man auf eine Wertschöpfung von 37 Milliarden Euro pro Jahr.
Angebote sind bekannt, werden aber nur selten genutzt
Zur Entlastung pflegender Angehöriger bietet der Gesetzgeber Angebote wie die Tagespflege oder die Kurz- oder Verhinderungspflege an. Diese, so der AOK-Pflegereport 2016, sind den meisten pflegenden Angehörigen zwar bekannt. Sie nehmen diese Angebote aber insgesamt nur selten wahr. Nur knapp vier Prozent der pflegenden Angehörigen nehmen Leistungen der Tages- und Nachtpflege in Anspruch.
Pflegebedürftige lassen sich nur ungern von fremden Personen betreuen
Als ein Grund für die geringe Inanspruchnahme wird genannt, dass sich die Pflegebedürftigen nur ungern von fremden Personen betreuen lassen. Die Studie schließt daraus, dass die Akzeptanz der Angebote deutlich gesteigert werden muss, um pflegende Angehörige zu entlasten.
Erhöhung des Arbeitskräftepotenzials kann pflegende Angehörige entlasten
Auch eine Erhöhung des Arbeitskräftepotenzials kann eine Entlastung pflegender Angehöriger bewirken, so der AOK-Pflegereport. Die vom Gesetzgeber vorgesehene Zusammenlegung der Ausbildung von Kranken- und Altenpflege kann dazu führen, dass sich mehr Menschen für die Pflege entscheiden.
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