Hot-Yoga
Entweder ist man ein sehr verfrorener Mensch oder verspürt eine – zumindest kleine – Freude an Masochismus und Selbstkasteiung als Anhänger des Hot-Yoga. Es wird auch als Bikram-Yoga bezeichnet und ist eine Methode des Hatha-Yoga. Darunter versteht man eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch Körper- und Atemübungen, aber auch Meditation angestrebt wird. Allerdings ist der Meditationsanteil beim Hot-Yoga meist eher gering. Bei 35 – 40 Grad Celsius werden 26 Körperübungen (Asanas) und 2 Atemübungen (Pranayama) vor einem Spiegel durchgeführt.
Die Muskeln müssen vorher nicht aufgewärmt werden. Hot-Yoga soll aus diesem Grund auch speziell für Anfänger geeignet sein. Der heiße Raum soll eine sichere Muskel- und Sehnenarbeit ermöglichen und das Schwitzen ermöglicht das entgiften des Körpers. Letzteres ist sein Nutzen wissenschaftlich aber nicht bewiesen. “Das Binde- und Muskelgewebe wird weicher und elastischer, und die Bewegungsmöglichkeiten sind viel größer als im kalten Raum”, sagt die Diplom-Sportlehrerin Uschi Moriabadi von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.
Benannt ist Bikram Yoga nach dem indisch stämmigen Wahlamerikaner Bikram Choudhury. Dieser entwickelte diese auf westliche Zivilisationskrankheiten ausgerichtete Yoga-Serie. In seinem Buch “Bikram Yoga” schreibt er, dass bei einem Bikram-Yoga-Kurs im Gegensatz zu normalen Sportarten “hundert Prozent Ihres Körpers, von den Knochen bis zur Haut, vom Kopf bis zu den Zehen, bis zu jeder Drüse und zu jedem Körperorgan” beansprucht werden. Trotzdem es zu den eher athletischen und weniger kontemplativen Yogaarten zählt, soll es zur Entspannung beitragen und helfen die kreisenden Gedanken anzuhalten.
Noch heißer!
Die ganz Hartgesottenen – wie Bikram selbst – machen Hot-Yoga in der Sauna. Und auch die Japaner in der Tokioter Dependance trainieren bei immerhin noch 60 Grad Celsius. Kann das gesund sein? Während des 90- bis 120- minütigen Trainings werden bis zu zwei Liter Flüssigkeit ausgeschwitzt. Der große Wasser- und Elektrolytverlust und die Überhitzung können zu Muskelkrämpfen und Herz- und Kreislaufproblemen führen. Deswegen sollte die Gesundheit von Herz und Kreislauf zuvor von einem Arzt abgeklärt werden. Ein absolutes Muss ist das ausreichende Trinken von Wasser und Elektrolyten vor, während und nach dem Training. Auch Traubenzucker könnte dem plötzlichen Abfall des Blutzuckerspiegels vorbeugen. Viele Sportmediziner sind von der Wirksamkeit nicht überzeugt und weisen darauf hin, dass nur aktive Anspannung Muskeln erwärmen könne, nicht die Außentemperatur. Bikram Choudhury arbeitet seit Jahren mit Forschern von der Harvard-Universität zusammen. Seine Form des Yoga hat nach eigenen Aussagen positive Auswirkungen auf Knochen und Organe. Mit mehr als 600 Schulen weltweit ist Hot-Yoga auf dem Weg eine der beliebtesten Yogaarten zu werden.
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