Wadenwickel bei Fieber – Mythos oder Medizin

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Wadenwickel bei Fieber - Mythos oder Medizin

Diese Aussage kann man deutlich be-jein-en. Mal im Ernst. Unter bestimmten Umständen kann so ein Wadenwickel den Fiebersenk-Prozess deutlich unterstützen. Manchmal ist ein Wadenwickel also durchaus sinnvoll und medizinisch indiziert. Aber wann?

Was passiert im Körper bei Fieber?

Fieber ist ein wichtiges Alarmsignal des Körpers, das immer ernst genommen werden muss. Es ist eine Begleiterscheinung der Abwehr gegen eindringende lebende Mikroorganismen wie Viren und Bakterien oder andere als fremd erkannte Stoffe. Manchmal bekommen Kinder Fieber, wenn sie oder ihre Zähne wachsen. Manche Menschen reagieren mit Fieber auf Entzündungen, bei Tumoren oder nach dem Erleiden eines Traumas. Fieber ist also nicht Ursache einer Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers. Normalerweise hat der Mensch eine Körpertemperatur von 36 – 37° Celsius. Von Fieber spricht man bei 38 – 41°C, dazwischen von erhöhter Temperatur. Erschrecken Sie nicht, Kinder erreichen schnell ein Fieber von 40 – 41°C. Wenn man Fieber bekommt, schließen sich die Hautgefäße, sodass möglichst wenig Wärme verloren geht. Die Haut kühlt ab. Zuckende Muskeln sorgen für Wärme. Sie kennen ihn sicher, den Schüttelfrost. Wir greifen zu Decken und mummeln uns bis zur Nasenspitze ein. Eventuell werden die handgestrickten Wollsocken zu Hilfe geholt. Wenn es uns dann wieder besser geht, wird uns warm – ein Hinweis dafür, dass sich die Gefäße weiten. Weg mit der zweiten und dritten Decke und den Wollsocken.

Wie wirkt ein Wadenwickel?

Diesen Abkühlungsprozess können Wadenwickel beschleunigen. Im Prinzip erzeugen Wadenwickel Kühle durch Verdunstung und helfen so die Körpertemperatur zu senken. Empfohlen sind sie ab 39° C. Steigt das Fieber weiter, sollte man dringend einen Arzt konsultieren. Man darf sie nicht anwenden, wenn der oder die Fiebernde friert oder kalte Hände oder Beine hat. In diesem Fall helfen sie nicht, sondern schaden eher. In alten Hausmittelbüchern kann man lesen, dass etwas Zitronensaft oder Essig die Kühlung unterstützt.

Wie macht man einen Wadenwickel?

Die benötigten Utensilien sind in jedem Haushalt vorhanden. Zwei Baumwolltücher wie zum Beispiel Geschirrtücher werden in lauwarmes Wasser getaucht und nicht zu stark ausgewrungen. Anschließend werden sie um die Waden (Unterschenkel) gewickelt, so dass die Gelenke frei liegen. Häufig sind dem Fiebernden warme Socken angenehm. Die so gewickelten Beine werden idealerweise zur Vermeidung einer Durchfeuchtung des Bettes auf eine wasserdichte Unterlage gelagert. Am besten lässt man die Wickel nur fünf bis zehn Minuten auf den Wadeln und wechselt sie bevor sie warm werden. Mehr als drei Mal sollten sie nicht gewechselt werden, weil es sonst zu anstrengend für den Körper wird. Während der Wadenwickel soll die Körpertemperatur um maximal 1 Grad Celsius absinken. Daher ist es wichtig ein Fieberthermometer bei der Hand zu haben. Übrigens ist es wichtig bei Fieber viel zu trinken. Natürlich gibt es auch fiebersenkende Medikamente. Warum aber nicht zuerst zum nebenwirkungsfreien Wadenwickel greifen?

 

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