Mers-Neuinfektionen rückläufig

Mers-Neuinfektionen rückläufig

Ob es das Ende der Epidemie bedeutet, weiß keiner. Aber die sinkende Zahl der Mers-Neuinfektionen könnte ein gutes Zeichen sein. In zwei Wochen – solange ist die Inkubationszeit – wisse man mehr. Ansonsten drohe eine dritte Ausbreitungswelle. Von den bislang 181 erkrankten Menschen konnte sich die Hälfte bereits wieder vollständig erholen. 17,6 Prozent der Patienten ist gestorben – weit weniger als bei den vergangenen Mers-Ausbrüchen in anderen Ländern. Unter den Todesopfer waren fast ausschließlich Menschen mit chronischen Vorerkrankungen.

Erhöhte Gefahr ausgerechnet in Krankenhäusern

Hauptübertragungsort sind Krankenhäuser. Die erste Ausbreitung des Virus war möglich, da Behörden die Namen der Krankenhäuser mit Mers-Patienten zunächst zurückhielten. Aufgrund der steigenden Neuinfektionen gab es aber schnell umfangreiche Quarantänemaßnahmen von denen rund 15.000 Südkoreaner betroffen waren. Einige Tausende sind noch immer in häuslicher Quarantäne, da eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, da sie Mers-Patienten in Krankenhäusern besucht hatten. Zur besseren Nachverfolgung müssen Krankenhäuser Besuche der Notaufnahme nun protokollieren.

Starker Ausbruch in renommierter Klinik

Ausgerechnet im renommierten Samsung Medical Center in Seoul gab es den größten Ausbruch von Mers-Viren. Fast 50 Prozent aller Erkrankten waren Patienten, deren Angehörige oder Mitarbeiter des Krankenhauses. Die Klinik wurde teilweise geschlossen und durfte keine neuen Patienten aufnehmen. Unter anderem durfte ein Mitarbeiter mehrere Tage weiterarbeiten und in Kontakt mit Patienten kommen, obwohl er deutliche Anzeichen einer Mers-Infektion zeigte. In Zuge dessen geriet auch der Namensgeber, der Samsung-Konzern, in Kritik, sodass sich der Samsung-Erbe Lee Jae Young im Fernsehen öffentlich entschuldigte.

Neue Regelungen im Mers-Gesetz

Die Regierung reagierte nun mit langfristigen Maßnahmen – festgehalten im Mers-Gesetz. Dadurch soll es infektiösen Krankheiten in Südkorea nicht mehr so einfach gemacht werden. Um die Ausbreitung frühzeitig zu stoppen, sollen mehr Epidemiologen schnelle, eigenständige Entscheidungen treffen, ohne diese mit einem Vorgesetzten zu besprechen. Das Gesetz hält auch strengere Strafen bei Verstößen gegen die verordnete Quarantäne fest: Wer die Quarantäne unerlaubt verlässt, muss mit 16.000 Euro Geldbuße beziehungsweise bis zu zwei Jahren Gefängnis rechnen.

 

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