Lobbyismus in der Medizin

Lobbyismus in der Medizin

Mit der Gesundheit war und ist gutes Geld zu verdienen. Das wissen nicht zuletzt die Pharma-Unternehmen, die miteinander um die Gunst und das Vertrauen der Ärzte konkurrieren. Denn wem es gelingt, sie zu erlangen, dessen Medikamente werden bevorzugt verschrieben. Lobbyismus nennt man dieses gezielte Einwirken zum Zweck der Durchsetzung eigener Interessen. Es beginnt bereits, wenn die Ärzte noch in der Ausbildung sind.

Pharma-Unternehmen stellen den medizinischen Instituten der Universitäten Mittel für deren Forschungsarbeit zur Verfügung. Seit der „Exzellenz-Initiative“ der Bundesregierung sind der Aufwand für Forschungen sowie die Zahl der daraus resultierenden Veröffentlichungen ein Qualitätsmerkmal in der Konkurrenz der Hochschulen untereinander.

Der Kreislauf des Ansehens

Je höher auf der Bewertungsliste, desto mehr Mittel stehen zur Verfügung und  mehr Studierende können gewonnen werden, zudem können mehr Abschlussarbeiten und Publikationen verbucht werden. Somit steigen die Chancen weiter, noch mehr an Ansehen zu gewinnen. Ein Kreislauf, der den Pharmaunternehmen zu Gute kommt.

Die Nähe zwischen den Universitäten und den finanziell potenten Pharma-Firmen zeigt sich aber nicht nur auf der Ebene von Forschungsvorhaben. Sie offenbart sich auch in direktem Kontakt mit den Lehrenden. Dabei heißt „Kontakt“ durchaus oft „Einflussnahme“, wie u.a. das Magazin „Der Spiegel“ in seiner Online-Ausgabe im Oktober 2012 berichtete.
Tatsächlich ist generell weder gegen das Engagement von Unternehmen für Lobbyismus außerhalb ihrer eigenen Laboratorien etwas einzuwenden, noch gegen den Gedanken, dicht mit den Stätten der Wissenschaft und ihren Protagonisten verbunden sein zu wollen. Was bemängelt werden muss, ist jedoch die derzeit leider oft fehlende Transparenz solcher Kooperationen.

 

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