Frankreich: Medikamententest mit tödlichen Folgen

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Frankreich: Medikamententest mit tödlichen Folgen

In Rennes spielten sich die letzten Tage furchtbare Szenen ab. Nach einem Zwischenfall bei einem Medikamententest in Rennes gab es einen Todesfall und mehrere Schwerverletzte. Dieses Ereignis stellt Medikamententests generell in Frage und ruft nach neuen Richtlinien für den Umgang mit dieser Art von medizinischen Tests auf.

Von öffentlicher Seite war zu erfahren, dass das Medikament an 90 Freiwillige vergeben wurde. Das Testlabor Biotrial in Rennes hatte die Medikamentenstudie durchgeführt. Bei den sechs betroffenen Probanden, alle Männer zwischen 28 und 49 Jahren, hat die Substanz das Nervensystem angegriffen. Die  Männer seien zuvor gesund gewesen und nun eventuell dauerhaft geschädigt. Nach diesen Vorfällen wurde die Studie eingestellt und von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Phase-Eins-Studie

Die Medikamentenstudie befand sich noch im ersten Stadium, war demnach eine Phase-Eins-Studie, bei der ein Wirkstoff direkt nach dem Einsatz in Tierversuchen das erste Mal Menschen verabreicht wird. Die Probanden der Phase-Eins-Studien sind gemeinhin gesund. Ergründet wird dabei hauptsächlich die Aufnahme des Medikaments im Körpers und seine Wirkweise. Erst im zweiten Schritt wird die Verträglichkeit auch an erkrankten Personen getestet. Der Verabreichung von Medikamenten an Menschen ist per Gesetz eine Testphase an Zellkulturen und Tieren vorangestellt. Doch auch diese vorläufigen Tests können keine einwandfreien Ergebnisse erbringen.

Einen vergleichbaren Fall hat es in Frankreich bislang noch nicht gegeben. 2006 kam es zu einem ähnlichen Vorkommnis in Großbritannien. Der schwere Vorwurf, dass das Medikament zu früh an Menschen vergeben wurde, wurde damals diskutiert. Solche Vorfälle zeigen, dass auch die vorangegangene Testphase an Tieren und Bakterien eine Unverträglichkeit des Medikaments nicht unmöglich macht. Striktere Vorgehensweisen und gesetzliche Grundlagen stehen jetzt zur Diskussion.

 

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