Förderung von Telemedizin umstritten

Förderung von Telemedizin umstritten

Bereits seit Juni diesen Jahres dürfen Ärzte im Bundesland Baden-Württemberg ihre Patienten auch per Telefon oder über das Internet beraten. Auch in Hessen setzt sich die Techniker Krankenkasse jetzt dafür ein, das bestehende Verbot für Fernbehandlungen aufzuheben.

Videobotschaft vom Arzt

In Zukunft sollen Patienten per Video mit ihrem Arzt kommunizieren können, Beratungen sollen telefonisch durchgeführt werden oder auch per Chat im Internet. Laut Techniker Krankenkasse ist diese Art der „Telemedizin“ das neue Modell für eine effektive Patientenbetreuung.

In Baden-Württemberg wird dieses Verfahren bereits als Modellprojekt getestet, nun soll Hessen nachziehen. Insbesondere ländliche Gebiete könnten somit besser abgedeckt werden, erklärt Dr. Voß von der TK-Hessen. Die Leiterin der dortigen Landesvertretung baut hierbei auch auf die Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit. Minister Hermann Gröhe (CDU) hat sich bereits deutlich für das Modell der Telemedizin ausgesprochen.

Unzureichende Diagnosen per Internet oder Telefon

Die bisherige Regelung besagt, dass ein Arzt einen Patienten mindestens einmal persönlich untersucht haben muss, bevor eine Diagnose oder ähnliches per Telefon erfolgen kann.

Dies ist sogar in der Berufsordnung der Ärzte festgeschrieben. Die Richtlinien seien jedoch nicht mehr zeitgemäß, kritisiert die TK. Wie bereits in Baden-Württemberg begonnen, sollte diese Regelung bundesweit geändert werden, fordern die Experten der Krankenkasse.

Eine Änderung müsste somit in der Berufsordnung des jeweiligen Bundeslandes vollzogen werden. Doch die Landesärztekammer Hessen weigert sich bislang diesem Vorschlag zuzustimmen. Caroline McKenney, Sprecherin besagter Landeskammer, fürchtet, dass durch einen Erstkontakt über das Internet oder per Telefon wichtige Informationen verloren gehen könnten bzw. nicht thematisiert würden. Daher sollte die Telemedizin wie bisher nur als Ergänzung zur persönlichen Untersuchung und Diagnose dienen.

Dr. Voß sieht dadurch die technische Entwicklung des Gesundheitswesens gefährdet. Wenn ein persönlicher Kontakt notwendig sei, dann werde dies selbstverständlich weiterhin stattfinden. Doch könnten Ärzte deutlich effektiver arbeiten und auch Patienten Zeit sparen, wenn Sprechstunden beispielsweise per Videoanruf durchgeführt würden. Außerdem existieren bereits in einigen Ländern Online-Praxen, welche sich einer stetig wachsenden Zahl an Kunden erfreuen.

 

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