Chilli Mit Capsaicin gegen den Schmerz

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Die Chilischote enthält einen Stoff, der sich Capsaicin nennt. Dieser ist dafür zuständig, dass die Chilischote so scharf ist. Capsaicin wird auch in Form eines Pflasters zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Nach einer Kontaktzeit von 30 Minuten rötet sich die Haut leicht, wodurch es zu einer verbesserten Durchblutung kommt. Für Patienten mit Neuropathie werden diese Pflaster über einen gewissen Zeitraum eingesetzt, um Nervenschmerzen zu lindern.

Capsaicin veranlasst schmerzübertragende Fasern zum Rückzug

Der Arzt lokalisiert schmerzende Stellen und platziert das „scharfe“ Pflaster punktgenau. Das Capsaicin soll lediglich Schmerzstellen berühren. Wichtig ist aber, dass diese Behandlung von einem Arzt durchgeführt wird. Durch das Capsaicin wird der TRPV 1-Rezeptor aktiviert. Dieser Rezeptor ist für Schmerzwahrnehmung und die Weiterleitung von Hitzesignalen an unser Gehirn zuständig. Durch das Pflaster ziehen sich die schmerzübertragenden Fasern ein wenig zurück. Die wird Defunktionalisierung genannt. Das Pflaster wird gern eingesetzt, weil so gut wie keine Nebenwirkungen auftreten. Im schlimmsten Fall ist die Haut etwas gerötet und schmerzt ein wenig. Kälte kann dies aber wieder in Ordnung bringen.

Keine übliche Schmerzbehandlung

Üblicherweise werden Nervenschmerzen mit anderen Medikamenten wie Antiepileptika, Opioide oder Antidepressiva behandelt. Deren Nebenwirkungen fallen bei der Behandlung mit dem Capsaicin-Pflaster komplett weg.

Eine Gürtelrose kann beispielsweise ursächlich für eine Nervenerkrankung sein. Ungefähr ein Fünftel der Gürtelrose-Patienten leiden später an einer Erkrankung des Nervensystems. Betroffene leiden immer wieder unter schrecklichen Schmerzen.

Nervenerkrankungen diagnostizieren

Die Symptome einer Neuropathie können sehr unterschiedlich sein. Die Diagnose ist deshalb nicht leicht zu stellen. Betroffen Patienten haben oft schon viele Arztbesuche hinter sich, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Ausgelöst wird die Neuropathie durch ganz unterschiedliche Dinge. Nach Verletzungen der Nerven bei Operationen oder eine Gürtelrose können solche Nervenerkrankungen entstehen. Aber auch Alkohol oder Diabetes können ursächlich für eine Neuropathie sein.

Weitere hilfreiche Therapien

Ein Schlaganfall , Multiple Sklerose oder auch andere demyelinisierende Erkrankungen können ebenso neuropathische Störungen auslösen. Patienten zeigen Lähmungserscheinungen oder leiden an Taubheitsgefühlen. Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung sind eine Psychotherapie und Sport sehr hilfreich. Betroffene Menschen sind immer auf der Suche nach einer Lösung für ein schmerzfreies Leben.

Das Capsaicin-Pflaster ist eine gute Schmerzbehandlung – fast ohne Nebenwirkungen. Menschen mit neuropathischen Problemen können diese Behandlung unterstützend anwenden, um der Schmerzfreiheit ein Stück näher zu kommen.

Die Cannabis Bilanz: Es gibt noch zu viele Hürden

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Im ersten Teil der Cannbis Bilanz wurde die Opioidwelle in Amerika angesprochen, die 50.000 Menschen alleine im Jahr 2017 das Leben kostete. In Deutschland wurde seinerzeit keine derartige Menge an Todesfällen durch Opioide verzeichnet. Das liegt daran, dass hier strengere Regelungen bestehen. Es gibt eine beträchtliche Anzahl von Patienten, die aus Angst vor Entzugserscheinungen die Therapie mit Opioiden fortsetzen. Cannabis bietet hier eine “harmlosere” Variante. Das Problem liegt darin, dass durch die Behandlung mit Cannabis lediglich die körperlichen Symptome behandelt werden. Die anderen Faktoren, (Stresslevel, Schmerzgedächtnis, Tag-Nacht-Rhythmus,…) bleiben unberücksichtigt. Es ist notwendig alle betreffenden Bereiche zu behandeln, sonst ändert sich im Leben der Patienten nichts. Das heißt, die multimodale Schmerztherapie die u. a. auch die psychische Seite einbezieht, ist eigentlich ein Muss bei chronischen Schmerzen.

Cannabis gerät immer mehr in den Mittelpunkt

Johannes Lutz aus der Zentralklinik in Bad Berka sieht einige Parallelen zu dem früheren Hype durch die Opioide. Cannabis gerät immer mehr in den Mittelpunkt. Es wird stark beworben. Die Pharmaindustrie möchte die Ärzte von den Vorteilen der Cannabis-Therapie überzeugen. Immer mehr Patienten fordern die Verordnung des Krautes ein, da sie schnelle Hilfe möchten, nicht aber über die verschiedenen anderen Faktoren der Erkrankung informiert sind.

Es fehlt an Therapieplätzen

Franjo Grotenhermen (Vorsitzender der AG Cannabis in der Medizin) beschäftigt sich tagtäglich mit Schmerzpatienten. Er versteht den Wunsch dieser Menschen, ihr Leiden durch Cannabis zu mildern. Er weiß, dass es deutlich zu wenige Therapieplätze gibt, die eine ganzheitliche Behandlung sicherstellen würden. Aus diesem Grunde geht er davon aus, dass die Forderung nach medizinischem Cannabis immer stärker werden. Das Prüfungsverfahren von Krankenkassen ist wesentlich schwieriger und langwieriger geworden. Krankenkassen scheinen die multimodale Therapie in einer Fachklinik zu boykottieren, obwohl diese Behandlung als erste Wahl gilt. Krankenkassen genehmigen die Verordnung von Cannabis allerdings nur, wenn ein Patient jeden anderen Behandlungsweg ausprobiert hat und dies zu keiner Verbesserung geführt hat. Dazu zählen auch Opioide, die nicht immer Wirkung zeigen und die multimodale Therapie, deren Bewilligung ein steiniger Pfad ist. Grotenhermen erklärt, dass deshalb viele Menschen die Kosten der Cannabis-Therapie selbst übernehmen. Die Kosten belaufen sich nach Auskunft der Techniker Krankenkasse von 300 Euro bis zu 2200 Euro monatlich.

Einigkeit zwischen den Fachleuten

Johannes Lutz (Zentralklinik in Bad Berka) und Grotenhermen sind sich jedoch über einen Punkt einig: Sie halten es für angebracht, dass es einfacher sein sollte, die Wirkung von Cannabis auszuprobieren. Lutz befürwortet, dass Cannabis ganz „normal“ verschreibbar sein sollte. Momentan werden noch zu viele Dinge verlangt, wenn jemand einen Therapieversuch unternehmen möchte. Es gilt Anträge auszufüllen und die betreffenden Patienten müssen sich verpflichten, an einer Begleitstudie teilzunehmen. Selbst er als Befürworter der multimodalen Therapie würde einen einfacheren Umgang mit Cannabis unterstützen. So könnten Patienten die Therapie über einen kurzen Zeitraum ausprobieren, ohne die ganzen Komplikationen, die jetzt noch notwendig sind.

Die Prozedur, Cannabis als Therapeutikum zu bekommen, ist heute noch viel zu aufwendig und kompliziert. Ein entspannter Umgang würde vielen Patienten die Möglichkeit eines einfachen Kurzversuchs geben.

Sprengbare Kapsel injiziert Insulin in Darmwand

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Das Spritzen von Insulin ist für Diabetiker von großer Bedeutung. Zukünftig soll es jedoch einen Ersatz für die Prozedur geben. Eine Art „schluckbarer Sprengsatz“ soll das Insulin direkt in die Darmwand injizieren.

Ein Insulin Sprengsatz zum schlucken

Viele Diabetiker führen die Prozedur mehrmals täglich durch, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Ein Team des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun eine Art Sprengsatz entwickelt. Eine Kapsel, welche der Magensäure stand hält und sich erst im Bereich des Dünndarms entlädt. Die Kapsel öffnet sich in diesem Milieu und macht die Arbeit von alleine. Drei gefaltete Arme im Kapselinneren springen heraus und verteilen die „Munition“. Die Arme sind ca. ein Millimeter lang und besitzen mit Insulin gefüllte Mikronadeln. Die Prozedur wurde bereits an Schweinen getestet. Bei diesem Versuch hat die neue Methode gewirkt. Die bisherige Entwicklung der Kapsel ist jedoch noch nicht abschließend. Bisher hat die Kapsel einen Durchmesser von ca. einem Zentimeter und eine Länge von ca. drei Zentimetern.

Inhaltsstoffe und Wirkung der Sprengkapsel

Die sogenannte „Sprengkapsel“ besteht aus einer Mischung von biologisch abbaubaren Polymeren und ist mit Methacrylsäure/Ethylacrylat-Copolymerisat überzogen. Die vorhandene Beschichtung löst sich erst ab einem pH-Wert von unter 5,5 auf. So wird der Injektor und die vorhandenen drei Arme freigesetzt und das Insulin wird injiziert. Die Zellen des Dünndarms besitzen keine Schmerzrezeptoren. Die führt dazu, dass man die „Entladung“ der Kapsel nicht spürt. Die „Arme“ in der Kapsel verblieben bei den Versuchen nicht länger als 24 Stunden im Darm. Und auch der Kern der Kapsel konnte von den Schweinen zwar nicht abgebaut, jedoch problemlos ausgeschieden werden.Da die meisten Medikamente über die Zellen des Dünndarms in die Blutgefäße transportiert werden, brachte dies die Forscher auf diesen Weg. Bei den angestellten Versuchen, sank der Blutzuckerspiegel nach je zwei Kapseln, um rund 44 Prozent. Auch die Konzentration der Glukose nahm bei den Schweinen um rund 64 Prozent ab.

Nicht die erste Alternative

Die Sprengkapsel ist jedoch noch nicht die erste Entwicklung in diesem Gebiet. Bereits im Februar 2019 wurde eine Kapsel vorgestellt. In dieser Kapsel war eine Mikronadel aus getrocknetem Insulin enthalten. Diese wurde durch eine „Feder“ in die Magenwand katapultiert. So wurde ein zuckerähnlicher Stoff in der Kapsel ausgelöst.

Ob das Schlucken der Kapsel oder das gewöhnliche Spritzen eine bessere Methode ist, hängt vom Patienten und dem Medikament ab. Die Forscher erklärten, dass die neuen Kapseln nicht nur für Diabetiker verwendbar sei. Auch andere Medikamente oder Antikörper können so injiziert werden. Der nächste Schritt ist nun, eine kleinere Kapsel herzustellen, welche problemlos geschluckt werden kann.

Naturheilkunde und Krebserkrankungen: Substitute

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


In den ersten beiden Teilen über Naturheilkunde und Krebserkrankungen haben wir uns damit beschäftigt, wann sie sinnvoll zum Einsatz kommt und wie wichtig die Ernährung und Bewegung ist. In diesem letzten Beitrag setzen wir uns nun mit der Substituierung auseinander.

Das Spurenelement Selen bei Krebserkrankungen

Das Spurenelement Selen kann von Körper nicht selber hergestellt werden, sondern muss von uns mit der Nahrung aufgenommen werden. In der Krebstherapie, als auch in der Komplementärtherapie ist Selen unerlässlich. Schädliche Radikale werden eingefangen, Immunzellen werden stabilisiert und die DNA kann durch das Mineral repariert werden. Zugleich soll der Stoff vor Nebenwirkungen der Therapien schützen. Das zellschützende Mittel Selen oder auch bestimmte Vitamine stehen jedoch im Verdacht, auch die Krebszellen zu schützen. Die Einnahme der Mittel soll demnach erst als Nachsorge der Therapie eingenommen und gut mit dem Arzt abgestimmt werden.

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung

Eine Blutuntersuchung zur Feststellung eines Mangels an Vitaminen, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren und Selen soll unbedingt vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln durchgeführt werden. Während der Therapie sollen die Blutwerte mindestens alle drei Monate überprüft werden.

Beratung bei behandelnden Arzt

Die Anwendung der Komplementärmedizin sollte gerade bei Krebserkrankungen immer auf Anweisung und unter Aufsicht der Ärzte durchgeführt werden. Das Verschweigen der zusätzlichen Therapie kann die Haupttherapie beeinträchtigen oder die Krankheit sogar verschlimmern.

Vorsicht bei unseriösen Angeboten von Krebstherapeuten

In der Vergangenheit wurde in den Medien des Öfteren von unseriösen Therapeuten berichtet, die wahrlich großen Schaden angerichtet haben. Doch wie erkennt man sie? Große Vorsicht bei der alternativen Krebstherapie solltest Du in folgenden Fällen walten lassen:

  •  Behandlungen wie Chemo- oder Strahlentherapie sollen abgebrochen werden,
  •  ein langfristiger privater Behandlungsvertrag soll abgeschlossen werden,
  •  die Wirksamkeit der Therapie wird ohne anerkannte wissenschaftliche Belege, sondern nur durch Empfehlungen und Fallberichte belegt,
  •  die Formulierung der sogenannten „Belege“ ist für Laien kaum zu verstehen,
  •  mit der Therapie können angeblich alle Krebsarten, in allen Stadien behandelt werden,
  • es wird mit einer sanften und natürlichen Methode geworben, welche keine Nebenwirkungen zur Folge haben soll,
  •  eine Heilung fand in vielen Fällen statt, bei denen die Schulmedizin bereits gescheitert ist,
  •  der Anbieter der Methoden liefert Hinweise auf eine Verschwörung der Schulmedizin und der Pharmaindustrie.

Auch wenn die Komplementärtherapien Wirkung zeigen, muss die Methode und die Anwendung mit dem Arzt abgesprochen werden. Das Risiko der Verschlechterung des Zustands ist hoch, wenn man die Entscheidungen ohne Absprache trifft. Auch die Gefahr, dass die Haupttherapie in ihrer Wirkung verändert wird, sollte nicht vernachlässigt werden. Gut geplant kann die Naturheilkunde in der Krebstherapie zwar nicht heilen, aber zu einer besseren Verträglichkeit der Haupttherapie beitragen.

Naturheilkunde und Krebserkrankungen: Ernährung

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Im ersten Teil zum Thema Naturheilkunde und Krebserkrankungen haben wir darüber berichtet, wo eine komplementäre Behandlung etwas bringen kann. Heute möchten wir uns den Themen Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit widmen.

Die Ernährung während der Anwendung der Komplementärmedizin

Einem Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen sollte während der Ernährungstherapie vorgebeugt werden. Auch ist es wichtig, Gewichtsverlust und Mangelernährung, bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung zu vermeiden. Die Ernährungstherapie soll bei Patienten mit Darmkrebs und Leberkrebs sogar lebensverlängernd wirken. Laut aktuellen Forschungsergebnissen, soll Kurzzeitfasten während der Chemotherapie die Verträglichkeit der Medikamente verbessern. Ebenso kann das Risiko eines Rückfalls kann durch die Gewichtsnormalisierung nach einer Krebserkrankung verringert werden.

Die Bewegung während der Anwendung der Komplementärtherapie

Eine messbare Reduktion der Nebenwirkungen einer Chemotherapie kann durch körperliche Aktivität erreicht werden. Zugleich hat die Bewegung direkten Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen, den Verlauf und das Risiko eines Rückfalls. Die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und die Stärkung des Immunsystems kann durch eine onkologische Sporttherapie erzielt werden. Sportarten zur Verbesserung der Ausdauer und der Muskelkräftigung sind in diesem Fall genau das Richtige. Auch Yoga wird in solchen Fällen oft empfohlen.

Die Achtsamkeit während der Anwendung der Komplementärmedizin

Um die meist negativen psychischen Folgen einer Krebserkrankung zu reduzieren und die Selbstheilungskräfte zu stärken, wird die sogenannte „Mind-Body-Medizin“ genutzt. Hierunter fallen beispielsweise die Hypnose und Meditation, eine psychologische Beratung und mentales Training oder Methoden zur Entspannung, wie Autogenes Training.

Unterstützender Einsatz von Akupunktur bei Brustkrebserkrankungen

Auch die Akupunktur kommt neben der Psychotherapie zum Einsatz. Laut Studien hilft die Akupunktur vielen Betroffenen mit Brustkrebserkrankungen bei Muskel- und Gelenkschmerzen, Hitzewallungen und Nachtschweiß.

Die Kraft der Pflanzen nutzen

Die synthetisch gewonnenen Substanzen des Hanf werden für die Linderung von Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen bei der Chemo- und Strahlentherapie verabreicht. Die Cannabinoide sind in Deutschland seit 2017 kontrolliert zugelassen.

Die Wirkung von Mistelextrakt ist in der Wissenschaft bedenklich, schließlich kann die Einnahme bei verschiedenen Krebserkrankungen gefährlich sein. Dennoch wird der Mistel nachgesagt, das  Immunsystem zu stärken. Wer Mistelextrakt einnehmen möchte, sollte sich davor gut informieren.

Als Mittel gegen Gewebeschwellungen wird Weihrauch bei der Behandlung von Hirntumoren eingesetzt.

Enzyme und Pilze und Wurzeln

Enzyme wie Trypsin, Papain, Chemotrypsin und Glutathion, sowie  Shiitake-Pilze und Ingwerwurzel werden während einer Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt. Dies soll Nebenwirkungen wie Erbrechen, Nervenstörungen oder Haarverlust lindern.

Auch Kurkuma kommt zum Einsatz. Hier ist jedoch zu beachten, dass Kurkuma die Blutgerinnung verändert. So können Blutungen an einer von der Chemotherapie angegriffenen Schleimhaut entstehen. Erst nach Ende der Chemotherapie sollte also mit der Einnahme von Kurkuma begonnen werden.

Im nächsten Teil widmen wir uns schlussendlich den Spurenelementen, die bei einer Krebstherapie zusätzlich zum Einsatz kommen können.

Naturheilkunde und Krebserkrankungen: Hilft sie?

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Krebserkrankungen gehören zu den schlimmsten Diagnosen, die man bekommen kann. Hat sich der erste Schock gelegt, folgen Therapien, Operationen, Chemo und Bestrahlung. Alles sehr belastende Vorgänge für den Körper und die Gesundheit. Unterstützung in dieser Zeit erhoffen sich viele Patienten aus dem Bereich der Naturheilkunde. Dabei sollen Pflanzenextrakte, Vitamine und Co. lindernde Effekte haben. Die gibt es faktisch auch: So können beispielsweise Nebenwirkungen der Chemotherapie auf natürlichem Wege gelindert werden. Auch der Körper kann wieder gestärkt werden und in seltenen Fällen das Risiko eines Rückfalls verringert werden. Um diese Wirkung zu erreichen, ist jedoch eine fachliche Beratung eines Arztes erforderlich. Er kann den Einsatz der Mittel gezielt auf die Symptome abstimmen.

Naturheilkunde ist keine Alternative zur Krebsmedizin

Wichtig zu wissen ist, dass der Einsatz der Naturheilkunde nicht die klassische Behandlung in der Krebsmedizin ersetzen kann. Die Naturheilkunde dient lediglich als Ergänzung, um die Therapien und Nebenwirkungen besser zu vertragen. In der Fachsprache wird dieses Verfahren als „Komplementärmedizin“ bezeichnet. Wer sich also auf die Wirkung der Naturheilkunde verlässt, sollte trotz alle dem die Chemotherapie oder die Bestrahlung weiter durchführen lassen. Nur so besteht eine Chance auf Heilung.

Komplementärmedizin und deren Ziele

Die Unterstützung der Naturheilkunde wird bisher bei folgenden Beschwerden und Nebenwirkungen erfolgreich eingesetzt:

• Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit und Durchfall,
• Gelenk- und Muskelschmerzen,
• Entzündungen der Mundschleimhaut,
• Missempfindungen und Nervenschmerzen durch Nervenstörungen,
• Schweißausbrüche,
• Schlafstörungen
• Infektanfälligkeit.

In Einzelfällen kann das Naturheilverfahren, das komplementär zur Schulmedizin eingesetzt wird, die Wirksamkeit der Therapien verbessern. Bei Sport- und Bewegungstherapien, kann die Komplementärtherapie sogar das Rückfallrisiko verringern.

Das Verfahren der Komplementärmedizin

Aus diesen fünf großen Bereichen speist sich das Verfahren der Komplementärmedizin:

• Manuelle Therapien,
• Bewegung,
• Ernährung,
• Achtsamkeit,
• Gabe von unterschiedlichen Substanzen.

Welche Methode wann eingesetzt wird, wird von der Situation und den aktuellen Beschwerden des Patienten abhängig gemacht. Nicht nur die Art der Naturheilkunde, sondern auch der Zeitpunkt der Anwendung, spielt eine große Rolle. Einzelne Substanzen können mit den erforderlichen Krebsmedikamenten Wechselwirkungen erzeugen und dürfen während der Therapie nicht eingenommen werden.

Trotz der zunehmenden und gesicherten Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Komplementärmedizin, fehlen zur Zeit häufig abschließende Beweise der Wissenschaft. Ein Erfolg des angewendeten Verfahrens kann zudem nicht zugesichert werden und ist von der individuellen Situation des Patienten abhängig. Der Einsatz des Naturheilverfahrens wird meist von der Erfahrung abhängig gemacht. Dieser Hinweis sollte somit von den behandelnden Ärzten gegeben werden.

Schokolade statt Hustensaft

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Britische Wissenschaftler testen ein auf Kakao basierendes Hustenmittel mit Diphenhydramin, Levomenthol und Ammoniumchlorid. Zu dieser Studie wurden erwachsene, nicht rauchende Testpersonen (57 % Prozent davon weiblich) ausgesucht. Teil der Studie war es, die Entwicklung des Hustens innerhalb der nächsten 3 Tage zu beobachten und nach Schweregrad, Schlafstörungen, Hustenhäufigkeit zu kategorisieren und den Gesundheitszustand festzustellen. Die Probanden berichteten über weniger Schlafstörungen, dass auf das im Kakaosirup enthaltene Diphenhydramin zurückzuführen ist und die Hustenanfälle reduziert. Wie ein Schutzfilm legt sich der Sirup über die entzündete und gereizte Schleimhaut. Dadurch kommt es zu weniger Hustenreiz und die Nerven sind auch besser geschützt. Natürlich kommt es nicht nur auf den Kakao-Sirup an, sondern die Mixtur macht es aus. Das Antihistamin mindert den Hustenreflex, das Menthol kühlt und das Ammoniumchlorid sorgt dafür dass der Husten sich lockert.

Lebensqualität bei anhaltendem Husten

In einer weiteren Studie untersuchen die Briten die Wirkung von Theobromin. Dabei wurde in einer parallel laufenden Studie Probanden Placebo und Theobromin verabreicht. Methylxanthin, das in Kakaobohnen und Schokolade enthalten ist, hat eine ähnliche Struktur wie Koffein. Es wirkt hustenstillend und erweitert die Gefäße. Theobromin hemmt die Wirkung bestimmter Enzyme und blockiert gleichzeitig Adenosin-Rezeptoren. Das bewirkt, dass der Vagusnerv im Gehirn beruhigt wird, was wiederum den anhaltenden Hustenreiz mindert. Nach 14 Testtagen sollten die Studienergebnisse anzeigen, wie sich Theobromin auf die Lebensqualität der Patienten auswirkt. Die Testergebnisse lieferten keine überzeugende Überlegenheit von Theobromin, was die bessere Lebensqualität bei stark hustenden Probanden angeht. Es wirkt zwar besser bei der Verringerung des Hustenschweregrades als die Placebos, aber statistisch gesehen, ist dies nicht wirklich signifikant. Zur Behandlung von hartnäckigem Husten, sehen die Wissenschaftler Theobromin dennoch als eine vielversprechende Option an. Es wirkt schnell und über einen Zeitraum von mehr als vier Stunden. Damit ist es wesentlich wirksamer als Koffein bei der Hemmung des, durch Zitronensäure induzierten Hustens und mindestens genauso wirksam wie Theophyllin. Schokolade kann daher kein Ersatz für Hustensaft sein. Jedoch wird die Lebensqualität während einer Erkältungsphase durch Schokolade deutlich erhöht, weil Naschen bekanntlich glücklich macht.

 

Kampf der Borreliose

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird und chronische Entzündungszustände auslöst. Die Spiralbakterien, die übertragen wurden, können jedes Organ unseres Körpers befallen. Nicht nur Haut-, Fett- und Muskelgewebe sind betroffen, sondern der Befall setzt sich ins Herz, Nieren, Leber und Augen fort und kann ebenso ins Gehirn gelangen. Jedes Jahr sind über eine Million Menschen betroffen. Registriert werden aber nur die Fälle, bei denen die sogenannte Wanderröte auftritt und hierbei handelt es sich ungefähr um ein Drittel der Infektionsfälle. Wolf-Dieter Storl, ein bekannter Ethnobiologe konnte nachweisen, dass gegen Borreliose ein Kraut gewachsen ist. Während die Rückfallquote bei einer Antibiotikum-Behandlung relativ hoch ist, kann dieses Kraut die Krankheit heilen.

Die heilsame Erkenntnis der Borreliose Bekämpfung

In der chinesischen Heilkunst wurde für eine Krankheit, die der Borreliose ähnelt, die Karde eingesetzt. Aufgrund der Parallelen zwischen Borreliose und Syphilis wurde erkannt, dass die Spiralbakterien, die durch Zecken übertragen werden, sich wie eine Infektion verhalten, die wir von der Syphilis kennen. Bei ersten Behandlungsversuchen mit der Karde, aus der eine alkoholische Tinktur hergestellt wurde, lösten allerdings Ausschläge im Bereich der Genitalien aus. Nach wenigen Wochen waren allerdings keine Spirochäten mehr zu entdecken. In allen ersten Fällen trat zunächst der Ausschlag aus, danach wurde aber die Heilung verzeichnet. Gute Ergebnisse erzielte ein erkrankter Mann, der sich aus homogenisierten Wurzeln der Karden und deren Herzen unter Zufügung von Schnaps eine eigene Tinktur herstellte.

Heilkunst der Karde

Die gute Nachricht ist, dass die Kader wunderbar in unseren Gefilden gedeiht. Sie verbreitet sich nicht nur schnell, sondern widersteht auch winterlichen Temperaturen. Die Tinktur wird 3-mal am Tag verabreicht. Die verschiedenen Produkte der Kader kann jeder selbst herstellen. In Studien wurde die Wirksamkeit der Pflanze bereits nachgewiesen. Die Natur überzeugt durch die Kraft der Kräuter. Schon in der Antike war die Karde also Heilpflanze verbreitet und geschätzt, wie schon Hildegard von Bingen in ihrer Heilkunst feststellte.

 

Migräne-Antikörper versprechen Hoffnung

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Seit 2018 stehen Migränepatienten, die an mehr als vier Migränetagen im Monat leiden, der humane Antikörper Erenumab in Aimovig® zur Verfügung. Er wirkt gegen den CGRP-Rezeptor (Calcitonin-Gene-Related Peptid) und ist ab sofort auf dem deutschen Markt verfügbar. Erenumab bindet sich selektiv an den Rezeptor des Calcitonin Gene-Related Peptides und wirkt stark gefäßerweiternd. Patienten weisen bei akuten Migräneattacken erhöhte CGRP-Spiegel auf, und dem Calcitonin-Gene-Related Peptid wird eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung des Migräne-Schmerzes zugeschrieben und die These erhärtet, dass Injektionen des Neuropeptids bei Migränikern Anfälle auslösen können. Erenumab eignet sich für erwachsene Patienten, die mindestens vier Migräne-Tage pro Monat aufweisen können. Der Migräne-Antikörper wird, vom Patienten selbst, mit einem Fertig-Pen oder Fertigspritze mit jeweils 70 mg Erenumab, in einem Turnus von vier Wochen, subkutan unter die Haut gespritzt. Sollte sich die Migräne innerhalb von drei Monaten nicht bessern, wird empfohlen diese Therapieform zu überdenken.

Weitere Antikörper im Anmarsch

Weitere Calcitonin Gene-Related Peptid Antikörper wurden bereits zugelassen oder sitzen in den Startlöchern. Gleich nach der Erstzulassung von Erenumab in Aimovig® in den USA, folgte die Zulassung von Fremanezumab (Ajovy™) und zwei Wochen danach, bekam auch Galcanezumab im Emgalitiy™ durch die FDA die Zulassung erteilt. Doch dieser wurde bis jetzt weder in Europa noch in den USA zur Zulassung eingereicht. Das wirklich Positive an all diesen Antikörpern ist, dass sie kaum Nebenwirkungen aufweisen. Anders als bei den üblichen Prophylaxe Mitteln, erspart die Antikörper-Therapie den Patienten Stimmungsschwankungen, Schwindel, Schläfrigkeit, Gewichtzunahme, geistige Beeinträchtigung und Erschöpfungszustände. Dennoch wollen die Experten nicht von einem „Allheilmittel“ sprechen. Die Antikörper sollen lediglich eine weitere Option der Linderung für die unter schwerer Migräne leidenden Patienten sein.

 

Botox-Injektionen bei Migräne

Chilli: Mit Capsaicin gegen den Schmerz


Seit einigen Jahren ist Botox, zur Prävention von Migräneanfällen zugelassen. Die Botox Behandlung richtet sich an erwachsene Patienten mit mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat (chronischer Migräne) die auf keine andere Prophylaxe Therapie ansprechen oder diese nicht vertragen. Der durchschnittliche Vorteil beläuft sich auf 1,56 Episoden, wenn die Injektionen sich alle 12 Wochen wiederholen und ist statistisch ausgezeichnet. Bei Patienten mit weniger als 15 Kopfschmerztagen „episodischer Migräne“ ist der Vorteil weniger groß und die Therapie somit nicht zu empfehlen.

Mit dem Beck-Depressions-Inventar bzw. unterschiedlichen Fragebögen wurde während den Studien abgefragt, ob sich die Lebensqualität während den Behandlungen verbessert hat. Das Ergebnis dieser Auswertung war positiv. Leider gibt es bei den Botox-Spritzen, in sieben bestimmte Muskelregionen von Kopf und Nacken (trapezius, temporalis, occipitalis, mm. corrugator, procerung, frontalis und cervicalis Para spinalis) auch Nebenwirkungen. Diese sind z. B. Muskelschwäche, Blepharoptose, Myalgie, Sedierung, Schwindel, Diplopie, Hypästhesie, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung, Dysphagie, Dyskinesie, Asthenie, Sedierung, Nackenschmerzen sowie vermehrte Hautspannung.

Botox vs. Triptane

Die Injektionen sollten deshalb, so empfehlen es die Leitlinien, nur von sehr erfahrenen Ärzten, welche die Spritztechniken beherrschen, durchgeführt werden. Damit soll auch verhindert werden, dass es zu schweren Komplikationen kommt, die es so während den Studien nicht gab. Obwohl es, aufgrund der Studienergebnisse, keine Beschwerdefreiheit durch diese Therapie geben wird, betrachtet Chaput sie als effektiv und sicher. Der Allgemeinmediziner Dr. med. Thomas G. Schätzler aus Dortmund schreibt in einem Leserbrief hierzu folgendes: Er findet, den durchschnittlichen Rückgang der Kopfschmerztage von 1.56 Episoden bei Patienten mit chronischer Migräne, die mit Botox-Injektionen behandelt wurden und diese aufwendige Prozedur auch noch alle 12 Wochen wiederholen müssen, als armselig. Ebenso beurteilt er die Signifikanz bei den Patienten, mit weniger als 15 Kopfschmerzperioden pro Monat als nicht mal messbar, weil der durchschnittliche Rückgang nur 0,17 Episoden umfasst. Selbst den plastisch-rekonstruktiv tätigen Chirurgen müsste es somit klar sein, dass ihre Anti-Migräne Behandlungsmethoden mit Botox so gut wie wirkungslos sind. Triptane, könnten es seiner Meinung nach, besser.