Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Wenn über das stückweise Rückführen der Beschränkungen geht, tauchen oft Begriffe wie “Verdopplungszeit” oder “Reproduktionszahl” auf. Doch was bedeutet die eigentlich?

Die Verdopplungszahl gibt Ausbreitungsgeschwindigkeit an

Die Verdopplungszeit gibt uns Auskunft über die Geschwindigkeit, mit der sich ein Virus verbreitet. Wie der Name vermuten lässt, gibt dieser Wert die Zeit an, in der sich die Anzahl der an dem Virus erkrankten Personen verdoppelt hat. Es ist wichtig, einen hohen Wert bei der Verdopplungszeit zu erreichen, denn je höher der Wert, desto länger dauert es, bis sie die Anzahl der Infizierten verdoppelt hat.

Sehen wir uns ein Rechenbeispiel an

Ein Beispiel: Bei 100 Infizierten und einer Verdopplungszeit von 7 Tagen verdoppelt sich die Fallzahl in der nächsten Woche auf 200 Erkrankte. In der Woche darauf liegen wir schon bei 400 und nach nur einem Monat landen wir bereits bei 1.600 Menschen, die sich bei der gleichgebliebenen Verdopplungszahl von einer Woche infiziert haben.

Warum ein hoher Wert wichtig ist zeigt das zweite Beispiel

Läge eine Verdopplungszeit von 2 Tagen vor, wäre nach einem Monat eine Fallzahl weit über 1,5 Millionen geklettert! Der Anstieg ist somit exponentiell.
Deshalb ist es für unser Gesundheitssystem von hoher Bedeutung die Zahl so hoch wie möglich zu halten, um unsere Krankenhäuser und Arztpraxen nicht derart zu überlasten, das nichts mehr richtig funktioniert.

Was bedeutet die Reproduktionszahl?

Die Reproduktionszahl, auch Ansteckungsrate oder auch R0 genannt, gibt als Basisreproduktionszahl an, wie viele Menschen ein an COVID_-19 erkrankter Mensch im Durchschnitt ansteckt. Da leider nicht alle erkrankten Menschen gemeldet sind ist der Wert, der benannt werden kann nur ein geschätzter Wert.

Was gibt die Reproduktionszahl an?

Hier greifen wir wieder das Stichwort „Überlastung des Gesundheitssystems“ auf. Denn die Reproduktionszahl ist ein Wert für die Berechnung, wann es zu einer Überlastung der Krankenhäuser und im speziellen der Intensivstationen kommt. Dabei benannte der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler einen Wert von unter 1.

Wie ist der aktuelle Wert?

Montag lag der Wert bei 0,9. Hört sich erst mal gut an, aber das lag auch daran, dass die neuen Fälle über Ostern noch nicht alle einbezogen wurden und wir uns an die Vorgaben der Regierung gehalten haben. Diese wurden ja nun gelockert, weshalb Virologe Prof. Christian Drosten zu Recht vor einer zweiten Welle und einem Anstieg der Neuinfektionen warnt.

Ja, es sieht gerade besser aus und das ist auch gut so. Aber wir müssen uns vergegenwärtigen, dass es besser geworden ist gerade weil wir uns an die Regeln gehalten haben. Und das sollten wir auch weiterhin machen.

COVID-19: Wie hoch ist die Aussagekraft der Antikörpertests?

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Im Zusammenhang mit der derzeitigen COVID-19-Pandemie fällt häufig das Wort Antikörpertest. Doch worum handelt es sich dabei genau und wie nützlich ist er? Wir schauen uns das Ganze mal genauer an.

Welche Antikörper werden in dem Antikörpertest überhaupt getestet?

Antikörper bildet der Körper in den unterschiedlichen Stadien einer Infektion unterschiedliche Antikörper, die Immunglobuline. Wütet die Infektion noch in unserem Körper, dann bilden wir das Immunglobulin M und A. Das bedeutet aber auch, dass wir schon einige Tage mit der Infektion hinter uns gebracht haben und wir den Erreger streuen konnten. In den ersten Tagen bringt uns dieser Test also nicht weiter.

Haben wir die Infektion überstandenen, bilden wir den Antikörper Immunglobulin G, der uns zumindest temporär vor einer erneuten Ansteckung schützen soll. Bis dieser Antikörper sich gebildet hat, dauert es aber zwei bis drei Wochen.

Wie ist der Antikörpertest zu bewerten?

Es ist von äußerster Wichtigkeit, die Immunität der Bevölkerung bezüglich SARS-CoV-2 zu kennen – Stichwort Herdenimmunität. Ohne die echten Zahlen zu kennen, ist es nicht möglich die tatsächliche Sterberate valide zu errechnen. Nur so kann eine tatsächliche Risikobewertung des Virus stattfinden. Es ist bekannt, dass die Dunkelziffer sehr viel höher als die bekannten Zahlen liegt. Eine massenhafte Testung wäre dementsprechend wichtig, jedoch warnt das Bundesgesundheitsministerium vor den Schnelltests, da sie unzuverlässig sein sollen.

Woran erkennt man die Qualität eines Antikörpertests?

1. Ganz wichtig ist die Zuverlässigkeit (Sensitivität) des Tests. Sie muss einen Wert zwischen 95 und 99 % aufweisen.

2. Die Spezifität des Tests, die anzeigt, wie oft der Test ein falsches Ergebnis aufweist. Der Virologe Professor Christian Drosten mahnt dies bei der aktuellen Heinsberg-Studie an, da der Test auch Antikörper eines normalen Erkältungserregers anzeigt. Wenn nun 1.000 Menschen getestet werden, besagt ein Wert von 98,5 % demnach, dass 15 der getesteten Personen falsch positiv sind.

3. Dann gibt es noch den positiven prädiktiven Wert, der den Wahrscheinlichkeitswert angibt, dass eine positiv getestete Person auch tatsächlich erkrankt ist. Bei diesem Wert kommt es sehr auf die tatsächliche Verbreitung der Krankheit an.

Warum gibt es diesbezüglich noch keine deutschlandweite Antikörper-Studie?

Wir haben gerade gelernt, dass die Spezifität des Tests eine enorme Auswirkung auf die Validität (Gültigkeit) hat. Wenn der Test bei 1.000 getesteten Menschen 15 Mal falsch liegt, ist er nicht zuverlässig genug, um wissenschaftlichen Kriterien einer Studie standzuhalten. Die Labore arbeiten aber aktuell mit hoher Dringlichkeit an der Entwicklung eines treffsicheren Antikörpertests. Wir werden auch nicht mehr besonders lange auf diesen Test warten müssen.

Das Risiko der E-Zigaretten

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Das sogenannte Dampfen galt bisher als gute Alternative zum Rauchen von Zigaretten und als Unterstützung, um mit dem Rauchen aufzuhören. In jüngster Zeit tauchten allerdings merkwürdige Lungenerkrankungen auf, die mit den E-Zigaretten in Verbindung gebracht wurden. Was hat es mit “Vaping Illness”auf sich?

Zahl der Erkrankten durch E-Zigaretten in USA gestiegen

Die Zahl der Erkrankten ist inzwischen auf etwas 2.668 Menschen aus den USA angestiegen. 60 Personen starben bisher. Bezüglich der Ursachen tappen die Wissenschaftler noch im Dunkeln. Um andere Menschen zu schützen, wäre eine schnelle Aufklärung aber erforderlich. Das Dampfen boomt und deshalb entwickelt sich die Situation unglaublich schnell. Erkenntnisse von heute können morgen schon wieder überholt sein.

Es gab eine Veröffentlichung im „New England Journal of Medicine“ im Oktober 2019. Dort wird nach den Ursachen gefragt. Es gab bisher keine vergleichbare Studie. Die Untersuchung bezieht sich auf das Lungengewebe erkrankter Personen und bisher steht fest, das beim Großteil der Personen THC (aktiver Bestandteil Marihuanas) und andere ölige Substanzen im Tank der E-Zigarette waren.

Machen die Öle krank?

Bei Lipidpneumonie handelt es sich um eine Krankheit, die durch Öle in der Lunge verursacht wird. Erkennbar ist sie, wenn Lipide (Fettmoleküle) in der Lunge zu finden sind. Makrophagen sind Lungenzellen, die dafür zuständig sind, Fremdkörper und Abfallstoffe aufzunehmen. Das Forscherteam entnahm 17 Proben, konnte aber keine Fettmoleküle entdecken. Was aber zu finden war, waren toxische Chemikalien, die für die Entzündungen und Lungenschäden verantwortlich sein können.

Dr. Davidson aus der Klinik WakeMed in North Carolina kritisiert diese Erkenntnis dahingehend, dass nur nach größeren Ölmengen gesucht wurde. Was ist aber, wenn über einen längeren Zeitraum kleine Mengen Öl zugeführt werden? Entgegen dieser Überlegungen fanden aber Forscher aus Houston Lipide in den Lungen von Mäusen, die dem Dampf der E-Zigarette ausgesetzt waren. Die Ursache dafür sehen die Wissenschaftler im Abbau von Surfactants. Das ist eine fetthaltige Substanz, die die Lunge selbst produziert.

Es werden weitere Studien durchgeführt

Nun sollen Versuche durchgeführt werden, in denen α-Tocopherylacetat zugeführt wird. Die Studie soll zeigen, ob dieser ölige Stoff für die Erkrankung der Dampfer ursächlich sein kann. Wieder andere Ansätze hat Steven Rowe von der University of Alabama. Er beschäftigt sich mit dem Ionentransport in der Lunge des Menschen. Ein Forscherteam der Harvard T.H. Chan School of Public Health überprüft hingegen, welche Gene in den Lunge der Dampfer aktiv sind. Dafür sind Gewebeproben erkrankter Menschen erforderlich.

Die Forschung vorantreiben

Es wird jedoch lange dauern, bis Erkenntnisse vorliegen. Momentan beschäftigen sich die Wissenschaftler noch mit der Katalogisierung der Inhaltsstoffe der E-Zigaretten. Das Problem ist, dass das Angebot von Produkten rasant steigt. Diese werden von Konsumenten auch noch modifiziert, um einen besseren Geschmack oder eine größere Dampfmenge zu erhalten.

Die Forscher der Harvard School of Public Health verfolgen Online-Plattformen, auf denen von selbstgebastelten Kartuschen für E-Zigaretten gesprochen wird. Vielleicht können auch diese zum Ausbruch der Krankheit mit beigetragen haben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es vielleicht nicht nur einen Krankheitsauslöser gibt. Wenn allerdings wenigstens eine konkrete Ursache eruiert wird, wäre das schon ein Schritt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. So eine Ursache könnte z. B. das Öl sein, mit dem THC verdünnt wird. Erst wenn diese akuten Fälle im Griff sind, kann die Forschung sich wieder auf die Langzeitfolgen des Dampfens beschäftigen.

Im Schlaf schnell eine Gehirnwäsche machen

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass im Schlaf eine regelrechte Gehirnwäsche durchgeführt wird. Diese kommt durch eine Absenkung der Neuronenaktivität zustande. Schlaf ist für eine gute Gehirnfunktion unerlässlich. Der Non-REM-Schlaf, kurz NREM, ist sehr wichtig für unsere Gedächtnisbildung. Das Liquorvolumen im Gehirn ist in dieser Phase größer. Der Liquorfluss ist erhöht, wodurch das Gehirn quasi entgiftet wird. Wissenschaftler der Boston University haben nur eine duale Studie durchgeführt, um sowohl die neuronalen wie auch die hämodynamischen Schlafprozesse in einem Zug zu untersuchen.

Der Gehirnwäsche auf der Spur

Die 13 Teilnehmer der Studie hatten eine schwierige Aufgabe. Sie mussten in der Röhre des MRT schlafen und zeitgleich ein EEG-Gerät tragen. Hat es aber funktioniert, konnten interessante Messungen aufgezeichnet werden. In der NREM-Phase gab es Wellen. Es gab sichtbare Schwankungen des Blutvolumens, wie auch der Menge an Liquor im Gehirn. Bei Absenkung des Blutvolumens wurde der Liquorfluss stärker. Anschließen stieg das Blutvolumen und der Liquorfluss ging wieder zurück. Der Intervall dieser Wellen lag bei 20 Sekunden. Neu war die Erkenntnis, dass sich diese Wellen auch in Bezug auf die Zerebrospinaleflüssigkeit zeigte.

Die Kopplung diverser Aktivitäten

Es zeigte sich, dass der Liquor- und Blutfluss offenbar mit der neuronalen Aktivität gekoppelt ist. Eine Erklärung hierfür scheint zu sein, dass das Gehirn weniger Sauerstoff braucht, wenn die Aktivität zurückgeht. Deshalb lässt die Durchblutung nach und die Zerebrospinalflüssigkeit kann einströmen. Wodurch diese Prozesse gesteuert werden, konnte allerdings noch nicht geklärt werden. Die Studienerkenntnisse sollen eventuell beim Verständnis von Prozessen bei Krankheiten wie Autismus oder Alzheimer weiterhelfen. Diese psychiatrischen bzw. neurologischen Erkrankungen gehen üblicherweise mit Schlafstörungen einher.

Die Erkenntnis, dass die wellenartige neuronale Aktivität des Gehirns eine „Reinigung“ auslöst, ist ein Schritt zum besseren Verständnis verschiedener Krankheiten. Weitere Untersuchungen können vielleicht zeigen, wodurch diese Prozesse gesteuert werden. Dies hätte Auswirkungen auf den Umgang mit psychiatrischen oder neurologischen Krankheitsbildern.

Die Cannabis Bilanz: Es gibt noch zu viele Hürden

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Im ersten Teil der Cannbis Bilanz wurde die Opioidwelle in Amerika angesprochen, die 50.000 Menschen alleine im Jahr 2017 das Leben kostete. In Deutschland wurde seinerzeit keine derartige Menge an Todesfällen durch Opioide verzeichnet. Das liegt daran, dass hier strengere Regelungen bestehen. Es gibt eine beträchtliche Anzahl von Patienten, die aus Angst vor Entzugserscheinungen die Therapie mit Opioiden fortsetzen. Cannabis bietet hier eine “harmlosere” Variante. Das Problem liegt darin, dass durch die Behandlung mit Cannabis lediglich die körperlichen Symptome behandelt werden. Die anderen Faktoren, (Stresslevel, Schmerzgedächtnis, Tag-Nacht-Rhythmus,…) bleiben unberücksichtigt. Es ist notwendig alle betreffenden Bereiche zu behandeln, sonst ändert sich im Leben der Patienten nichts. Das heißt, die multimodale Schmerztherapie die u. a. auch die psychische Seite einbezieht, ist eigentlich ein Muss bei chronischen Schmerzen.

Cannabis gerät immer mehr in den Mittelpunkt

Johannes Lutz aus der Zentralklinik in Bad Berka sieht einige Parallelen zu dem früheren Hype durch die Opioide. Cannabis gerät immer mehr in den Mittelpunkt. Es wird stark beworben. Die Pharmaindustrie möchte die Ärzte von den Vorteilen der Cannabis-Therapie überzeugen. Immer mehr Patienten fordern die Verordnung des Krautes ein, da sie schnelle Hilfe möchten, nicht aber über die verschiedenen anderen Faktoren der Erkrankung informiert sind.

Es fehlt an Therapieplätzen

Franjo Grotenhermen (Vorsitzender der AG Cannabis in der Medizin) beschäftigt sich tagtäglich mit Schmerzpatienten. Er versteht den Wunsch dieser Menschen, ihr Leiden durch Cannabis zu mildern. Er weiß, dass es deutlich zu wenige Therapieplätze gibt, die eine ganzheitliche Behandlung sicherstellen würden. Aus diesem Grunde geht er davon aus, dass die Forderung nach medizinischem Cannabis immer stärker werden. Das Prüfungsverfahren von Krankenkassen ist wesentlich schwieriger und langwieriger geworden. Krankenkassen scheinen die multimodale Therapie in einer Fachklinik zu boykottieren, obwohl diese Behandlung als erste Wahl gilt. Krankenkassen genehmigen die Verordnung von Cannabis allerdings nur, wenn ein Patient jeden anderen Behandlungsweg ausprobiert hat und dies zu keiner Verbesserung geführt hat. Dazu zählen auch Opioide, die nicht immer Wirkung zeigen und die multimodale Therapie, deren Bewilligung ein steiniger Pfad ist. Grotenhermen erklärt, dass deshalb viele Menschen die Kosten der Cannabis-Therapie selbst übernehmen. Die Kosten belaufen sich nach Auskunft der Techniker Krankenkasse von 300 Euro bis zu 2200 Euro monatlich.

Einigkeit zwischen den Fachleuten

Johannes Lutz (Zentralklinik in Bad Berka) und Grotenhermen sind sich jedoch über einen Punkt einig: Sie halten es für angebracht, dass es einfacher sein sollte, die Wirkung von Cannabis auszuprobieren. Lutz befürwortet, dass Cannabis ganz „normal“ verschreibbar sein sollte. Momentan werden noch zu viele Dinge verlangt, wenn jemand einen Therapieversuch unternehmen möchte. Es gilt Anträge auszufüllen und die betreffenden Patienten müssen sich verpflichten, an einer Begleitstudie teilzunehmen. Selbst er als Befürworter der multimodalen Therapie würde einen einfacheren Umgang mit Cannabis unterstützen. So könnten Patienten die Therapie über einen kurzen Zeitraum ausprobieren, ohne die ganzen Komplikationen, die jetzt noch notwendig sind.

Die Prozedur, Cannabis als Therapeutikum zu bekommen, ist heute noch viel zu aufwendig und kompliziert. Ein entspannter Umgang würde vielen Patienten die Möglichkeit eines einfachen Kurzversuchs geben.

Rezeptfreie Schmerzmittel erhöhen Herztodrisiko

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Schmerzmittel – viele davon können wir rezeptfrei in der Apotheke kaufen und nehmen sie bedenkenlos ein. Medizinisch werden Schmerzmedikamente als nichtsteroidale Antiphlogistika, kurz NSAID, genannt. Eine veröffentlichte Studie im European Heart Journal – Cardiovascular Pharmacotherapy brachte diese Medikamente mit plötzlich auftretendem Herzstillstand in Verbindung. Anders, als bisher bekannt, werden nicht nur COX 2-Inhibitoren als Risiko angesehen, sondern auch Diclofenac und Ibuprofen.

Studie zum Thema „plötzlicher Herzstillstand“: Viele Nahmen rezeptfreie Schmerzmittel ein

Die Uni Kopenhagen führte eine Studie zum Thema „plötzlicher Herzstillstand“ in Verbindung mit Schmerzmitteln durch. Über 28.000 Teilnehmer waren mit von der Partie. All diese Menschen hatten in einem Zeitraum von 10 Jahren einen Herzstillstand. Ca. 3300 Personen nahmen innerhalb der 30 Tage vor dem Vorfall NSAID. Es wurde eine Zusatzauswertung durchgeführt, die Verzerrungen aufgrund von Vorerkrankungen und anderen Medikamenten vermeiden soll.

Das Ergebnis der Studie rüttelt wach

Das Risiko, durch die Einnahme von NSAID einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden, liegt um 31 Prozent höher. Das erhöhte Risiko besteht auch bei der Einnahme von Diclofenac und Ibuprofen, die in Dänemark am häufigsten zum Einsatz kommen. Die Medikamente Celecoxib, Naproxen und Rofecoxib waren eher unauffällig.

Die Wissenschaftler sehen in diesen Ergebnissen ein deutliches Zeichen dafür, dass Schmerzmittel nicht harmlos sind. Es sollte auf jeden Fall ein guter Grund vorliegen, bevor wir zu diesen Arzneien greifen. Es gibt außerdem Alternativmedikamente, die der Wirkung von Diclofenac sehr nahekommen. In der Vergangenheit wurden bereits öfter Bedenken bezüglich Ibuprofen und Diclofenac geäußert. Diese kamen unter anderen aus den Reihen der Arzneimittelagenturen.

Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen sind zwar leicht zugänglich, sollten aber keinesfalls bedenkenlos eingenommen werden. Das Risiko, einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden, ist durch diese Medikamente deutlich erhöht. Aber auch sonst sollte man im Monat nicht mehr als 5 Tabletten einnehmen. Ist das der Fall sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Der Zusammenhang: Lauftempo und Lebenserwartung

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Es gibt eine Meldung aus der Wissenschaft, wonach es Zusammenhänge zwischen dem biologischen Alter, der Lebenserwartung und der Gehgeschwindigkeit geben soll. Forscher der Duke Universität haben entdeckt, dass es viel über einen Menschen verrät, wenn man seinen Gang genauer betrachtet. Aus diesen Beobachtungen können Rückschlüsse über das Alter und den Gesundheitszustand desjenigen gezogen werden. Personen, die einen langsamen Gang bevorzugen, sind ihrem Alter bis zu 5 Jahren voraus. Die zeigte sich auch in den Messdaten wie Blutdruck, Fitnessparameter oder Atemvolumen. Der Unterschied zeigte sich ebenfalls in den kognitiven Fähigkeiten der Probanden.

Was hat das Gehen mit der Lebenserwartung zutun?

In älteren Studien stellten Forscher fest, dass sich die Geschwindigkeit des Gehens auf die Lebenserwartung bei älteren Menschen niederschlägt. Demenzerkrankungen bringen beispielsweise oftmals einen sehr langsamen und wackligen Gang mit sich. Für die Studie an der Duke University wurden jedoch keine alten Menschen einbezogen.

Zusammensetzung der Probanden

Bei der Studie wurden knapp 1.000 Personen im mittleren Alter von 45 Jahren untersucht. Alle Probanden hatten gemeinsam, dass sie bereits im Alter von drei Jahren an einer Studie teilgenommen hatten. Die Testpersonen wurden alle zwischen April 1972 und März 1973 in einem Ort namens Dunedin in Neuseeland geboren. Der Test, den die Probanden in der Kindheit absolvierten, umfasste Sprach- und Intelligenztests sowie motorische Untersuchungen.

Überraschende Zusammenhänge

Überraschend war, dass die Kinder, die in der Vergangenheit nicht gut abgeschnitten haben, heute langsamer zu Fuß unterwegs waren. Die führte zu der Vermutung, dass bereits an Kindern zu erkennen ist, wer später einmal zu den „Langsamgehern“ gehört und somit auch schneller altern könnte. Interessant ist auch, dass die Testpersonen, die eher langsam gingen, auf Porträtfotos auch älter eingeschätzt wurden.

Die Probanden wurden außerdem durch ein MRT (Magnetresonanztomografie) untersucht. Erstaunlicherweise waren die Gehirne der langsamen Geher kleiner und hatten eine dünnere Rinde. Im Alter weißt das Gehirn Schäden an der Substantia Alba auf, der weißen Substanz. Diese Schäden zeigten sich bei diesen Personen ebenfalls. Eine Entwicklung des Langsamgehens kann leider nicht verfolgt werden, da es vor der Studie keine entsprechenden Aufzeichnungen gab.

Interessante Entdeckungen

Die kognitiven Fähigkeiten der Probanden, die am langsamsten gelaufen sind, haben auch am stärksten nachgelassen. Sowohl Atmungs- wie auch Blutparameter waren bei diesen Personen auch „älter“. Auch in den Tests bzgl. der Koordination und Bewegung schnitten diese Probanden schlechter ab. Im direkten Vergleich der langsamsten und schnellsten Testpersonen alterten die Langsamgeher 5 Jahre schneller.

Das Forscherteam hält die Feststellung der Gehgeschwindigkeit für eine Möglichkeit, diverse Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Schäden, die eventuell Krankheiten hervorrufen können, könnten rechtzeitig erkannt werden.

Abschließend sei zu sagen, dass die Gehgeschwindigkeit von Menschen Aufschluss über das Tempo des Alterungsprozesses geben kann. Eventuell ist die Messung auch aufschlussreich in Bezug auf die frühzeitige Erkennung von eventuell auftretenden Schäden oder Defiziten. Ein Untersuchung, die nicht nur preiswert, sondern auch schmerzfrei ist.

Menschenversuch: Die Nebenwirkungen von CRSPR

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2018 kamen in China das erste Mal Menschen zur Welt, deren Erbgut gentechnisch verändert wurde. Im letzten Jahr wurden durch Genetiker He Jiankui heftige Skandale ausgelöst. Er und sein Team veränderten die DNA von Föten im sehr frühen Stadium unter Zuhilfenahme des CRISPR/Cas9-Systems. Dies ließ sich weder mit ethischen, noch mit wissenschaftlichen Richtlinien vereinbaren. Eine große Sorge galt außerdem den Kindern, die Teil dieses Menschenversuches waren. Bisher konnte nicht geklärt werden, ob durch die Gen-Manipulation gesundheitliche Folgen bei den Kindern auftreten. Es gab Studien mit Mäusen, durch die es den Anschein hat, dass die Gehirnentwicklung durch das Gen beeinflusst wird. Im Sommer 2019 gab es eine Veröffentlichung dazu, dass es Vermutungen gibt, dass die durch das manipulierte CCR5-Gen das Sterberisiko steigt. Diese Aussage wurde aktuell zurückgezogen, weil wohl fehlerhafte Daten zugrunde lagen.

CRISPR-Versuche: Diskussionen um Menschenversuche

Es gab zahlreiche Diskussionen wegen der CRISPR-Versuche von He Jiankui. In der Folge wurden zahlreiche Studien durchgeführt, um eventuelle Nebenwirkungen oder Folgen der Versuche an Menschen einzuschätzen. Die Studie, die jüngst zurückgezogen wurde, bezog sich auf 500.000 Bürger Großbritanniens. Alle Probanden zeigten die natürliche Mutation namens Delta-32 im CCR5-Gen. Dabei handelt es sich um das Gen, das auch bei den chinesischen Versuchen zugefügt wurde. Menschen, die die Mutation besitzen, sind resistent gen den HI-Virus. Die zurückgezogene Studie sollte zeigen, ob die Mutation zusätzlich gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Aus den ermittelten Daten zogen die Forscher die Schlussfolgerung, dass ein erhöhtes Sterberisiko vorliegt.

Genotypisierungsfehler wurde übersehen

Nach der Veröffentlichung wurde bekannt, dass diese spezielle Suche der Genvariante systematische Fehler in der Datenbank hervorriefen. Einige Kontrollen in Bezug auf die Studie wurden nicht durchgeführt. Sie übersahen, dass ein Genotypisierungsfehler aufgetreten war. Es gab eine Folgestudie aus Finnland und Island gab es keinerlei Hinweise auf eine höhere Sterberate bzw. Lebenserwartung.

Menschenversuche sind nach wie vor umstritten. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus, sodass die Studie der chinesischen Wissenschaftler schnell in Kreuzfeuer geriet. Bei positivem Ausgang wäre es allerdings ein Durchbruch mit Blick auf HIV-Erkrankungen.

Der entspannte Wald: Was Geräusche mit uns machen

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Der Wald, ein Ort zum Entspannen. Aber nicht nur der Anblick wirkt auf viele Menschen entspannend. In einer neuen Studie haben Forscher herausgefunden, dass die Geräusche des Waldes positive Gefühle hervorrufen. Schon eine Minute genügt und die Emotionen können positiv beeinflusst werden. Man hört zwitschernde Vögel, raschelndes Laub oder ein fließender Bach, die Symphonie der Natur. Laut einer Studie zur mentalen Chronometrie tragen diese Geräusche einen großen Teil zur Entspannung bei, eine gesprochene Meditationsübungen seien hingegen nicht all zu intensiv.

In nur einer Minute im Wald entspannt bereits

Die gemeinnützige Organisation „National Trust“ unterstützte die Studie. Bei der Studie stellten die Forscher fest, dass die positiven Emotionen beim Lauschen der Waldgeräusche um 30 Prozent zunahm. Und das in nur 60 Sekunden. Diese schnelle Wirkung kann eine gesprochene Meditation-App nicht erreichen.

Wohlbefinden wird gefördert

Bereits in der Vergangenheit gab es Studien, die auf das Ergebnis hingedeutet haben. Ein Dozent für Umweltpsychologie der Universität von Surrey nahm Stellung zu den Ergebnissen. Er erklärte, dass es einige wissenschaftliche Protokolle gibt, die das Ergebnis belegen.

Naturerlebnisse können das Wohlbefinden und die Gesundheit fördern. Zum größten Teil haben sich die Forschungen auf die visuelle Wahrnehmung gestützt. Die neueren Studien haben jedoch gezeigt, dass auch das Vogelgezwitscher, plätscherndes Wasser oder säuselnder Wind, die Stimmung heben und den Stress senken können.

Die Ergebnisse zeigen deutliche, dass einige Menschen bestimmte Orte mit positiven Gefühlen verbinden. Menschen mit einer starken Verbindung zu Wäldern, empfinden die Waldgeräusche noch intensiver.

Das beliebteste Geräusch: Vogelgezwitscher

Eine zusätzliche Umfrage von „National Trust“ hat ergeben, dass die beliebteste Chronometrie das Vogelgezwitscher ist. Rund 2.000 britische Erwachsene wurden befragt. 40 Prozent der Befragten haben angegeben, das Vogelgezwitscher zu bevorzugen. Durch den Klang werden, laut Angaben der Teilnehmer, Glücksgefühle ausgelöst.

Ein Spaziergang im Wald bedeutet also nicht nur gute Luft und ein schöner Ausblick. Auch die zwitschernden Vögel, das raschelnde Laub oder das plätschernde Wasser reduzieren unser Stresslevel. So wirkt ein kleiner Spaziergang viel entspannender als gedacht.

Holz: Schön und sehr gesund

Was bedeuten Verdopplungszeit und Reproduktionszahl


Eine Umgebung mit viel Holz soll unser Leben, Arbeiten und Wohnen viel positiver und gesünder gestalten. Ob Tische, Stühle, Fenster aus Holz oder gar ein Bett aus speziellen Holzarten wie Zirbenholz. Jedes Holz hat eine bestimmte Wirkung und neue Forschungen belegen diesen Aspekt, erklärt der deutsche Bundesverband ProHolzfenster.

Neue Studien über Holz bringen neue Vorteile ans Licht

Ein Physiologe der Universität in Graz führte eine neue Studie über Holz durch. Bei den neuen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass mit Holz ausgestattete Klassenzimmer die Schüler positiv beeinflussen.

Schüler die in solchen Klassenzimmern lernten waren viel entspannter, sodass am Schuljahresende die Schüler dieser „Vollholzklassen“ pro Schultag knapp 8.600 Herzschläge weniger hatten. Auch auf die Aggressivität wirkte sich die Umgebung aus Holz aus. Es hat eine beruhigende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, welches das Verhalten der Schüler verbesserte. Bei den Versuchen an den Schulen kamen Tanne, Eiche, Buche und Zirbe zum Einsatz.

Zirbenholz besonders für das Schlafzimmer geeignet

Der Versuch in den Schulklassen zeigte auch eine positive Wirkung auf den Nerv, welcher das Herz vor Belastung schützt und Entzündungen im Körper verhindert. Bei der Studie stellte sich auch heraus, dass Schüler die in einem Bett aus Zirbe schlafen, ca. 3.600 Herzschläge in der Nacht sparen. Bei einem niedrigeren Puls wird das Herz besser mit Sauerstoff versorgt. Dies wirkt sich langfristig gesehen positiv auf die Lebenserwartung aus.

Holz kann antibakteriell wirken

Dass bestimmte Holzarten eine antibakterielle Wirkung haben, ist schon seit langer Zeit nachgewiesen. Bakterien werden insbesondere von Kiefernholz abgetötet. Auch Holz von der Eiche oder Lärche, haben diese Eigenschaft. Die Fähigkeit des Holzes, Feuchtigkeit auszunehmen und die im Holz enthaltenen Polyphenolen, sind Grund dieser positiven Eigenschaft.

Somit ist Holz nicht nur schön anzusehen und in verschiedenen Arten verwertbar, es wirkt sich ebenso positiv auf die Gesundheit, Stimmung und Lebenserwartung aus.