Das Karpaltunnelsyndrom wird häufig unterschätzt

Das Karpaltunnelsyndrom wird häufig unterschätzt

Jedem von uns widerfährt es entweder mal nachts oder am Tag: Die Hand kribbelt unangenehm und lässt sich nicht mehr richtig bewegen. Sie ist eingeschlafen. Wenn das in der Nacht passiert, wird man oftmals davon wach, bewegt das eingeschlafene Körperteil und schon läuft die Durchblutung wieder regelmäßig. Dass diese Symptome einen gefährlichen Ursprung haben könnten, wird oftmals unterschätzt. Etwa jeder zehnte Deutsche kennt dieses Syndrom und Frauen sind sogar dreimal so häufig betroffen wie Männer: Wir sprechen von dem Karpaltunnelsyndrom.

Symptome und Auftreten

Dieses Syndrom kommt meist zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf und tritt anfangs meist mit so geringen Symptomen auf, dass es von vielen schlichtweg unterschätzt wird. Symptome sind das typische „Einschlafen“, bei dem der betroffene Bereich kribbelt. Auch Schmerzen, vornehmlich im Oberarm bis Handbereich, sind möglich.

Die Quetschung des Karpaltunnels ruft diese Symptome hervor. Der Karpaltunnel besteht aus dem Handwurzelknochen und einem straffen Bindegewebsband auf Höhe des Handgelenks. In diesem schmalen Tunnel befinden sich Fingersehnen, der nervus medianus und Handmuskeln. Anfangs kann die Symptomatik unbedenklich wirken, späterdings ist es aber möglich, dass motorische Fähigkeiten gänzlich ausbleiben. So kann beispielsweise die Kraft im Daumen nachlassen. Tückisch ist eben, dass die Symptome nur zeitweise auftreten und daher von vielen Betroffenen nicht ernst genommen werden.

Ursachen

Das Karpaltunnelsyndrom kann durch zahlreiche Ursachen hervorgerufen werden. Entzündungen im Handgelenksbereich, rheumatologische Erkrankungen, Narbengewebe, das den Nerv blockiert, langjährige Dialysesitzungen, falsche Medikation bei Diabetes oder auch chronische Sehnenscheidenentzündungen können das Karpaltunnelsyndrom begünstigen. Ein genetisch bedingt enger Karpaltunnel kann ebenfalls zu dem Syndrom führen. Ein vorübergehendes Karpaltunnelsyndrom wird immer wieder während einer Schwangerschaft beobachet. Während dieser Phase lagert der Körper viel Wasser ein, wodurch der Druck auf den Karpaltunnel gesteigert wird.

Langfristige Auswirkungen

Umso höher der Druck auf den Karpaltunnel war, desto schwerwiegender sind die Folgen. Irreparabler Muskelschwung kann zur vollständigen Einstellung der Handmuskulatur führen. Trotzdem kann eine Schiene, vor allem bei Schmerzen, helfen die Muskulatur zu stabilisieren. Schmerzmittel sind daher nicht das Mittel zder Wahl, da sie zwar für den Moment Linderung verschaffen, aber keine dauerhafte Besserung herbei führen.

Als drastischer Schritt ist eine Operation notwendig. Dabei wird minimalinvasiv das Bindegewebsband durchtrennt. Die Risiken sind gering. Wichtig ist allerdings, dass Betroffene frühzeitig einen Arzt auf suchen. Nur dann kann das Karpaltunnelsyndrom noch wirksam behandelt werden. Nur Ärzte verfügen über die notwendigen Untersuchungsgeräte wie dem Ultraschallgerät oder Elektroneugrafiemessern, die das Syndrom einwandfrei nachweisen können.

 

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1 Kommentar
  1. Jan sagte:

    Gut, dass ich noch diese Seite zum Karpaltunnelsyndrom entdeckt habe! Einige neue Informationen werde ich definitiv mitnehmen. Ich bedanke mich für den exzellenten Beitrag.

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