Crowdfunding für die Medizin – Wie es funktioniert

Crowdfunding für die Medizin – Wie es funktioniert

Dass nicht jedes Gesundheitssystem so geregelt funktioniert wie das deutsche, ist hinlänglich bekannt. Leider kann sich daher nicht jeder Mensch die für ihn lebensnotwendigen Operationen leisten. Auch einige Forschungsprojekte können aus Geldmangel nicht realisiert werden. Ein neues Phänomen steht finanziellen Engpässen hinsichtlich medizinischer Behandlungen entgegen. Crowdfunding bezeichnet das gemeinsame Sammeln von Spenden für medizinische Projekte.

Watsi, Healfundr und Co.

Es gibt inzwischen zahlreiche Webseiten, die die Lebensgeschichten von kranken Menschen thematisieren, welche nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen sich angemessen behandeln zu lassen.

Watsi, Healfundr und viele weitere Webseiten thematisieren die fehlenden Gelder für überlebenswichtige Operationen und Behandlungen. Die Plattform Consano wurde beispielsweise von einer Betroffenen selbst gegründet, die durch eine schwere Brustkrebserkrankung die Dringlichkeit vom ungehinderten Zugang zu medizinischen Mitteln am eigenen Leib erfahren hat.

Für was kann gespendet werden?

Doch nicht nur aktute Operationen können zum Gegenstand von Crowdfunding werden, auch die Forschung hat dieses Phänomen für sich erkannt. Mehr und mehr Forschungsreihen versuchen auf diesem Weg unterstützende Gelder zu erlangen. Ein aktuell laufendes Forschungsprojekt über die Rolle von Vitamin D bei der Behandlung von Dickdarmkrebs ist beispielsweise auf der Website Lindquests verzeichnet.

Betrugsfalle

Sicherlich kann es, wie bei jedem anderen gemeinnützigen Projekt, auch hier schwarze Schafe geben, die sich an der Hilfsbereitschaft anderer bereichern wollen. In diesem Fall sind die Plattformen in der Verantwortung, die Absender der einzelnen Projekte zu überprüfen. Tritt beispielsweise häufig die gleiche IP-Adresse als Absender auf, sollten die Crowdfunder hellhörig werden. Experten schätzen das Betrugsrisiko aber allgemein nicht höher ein als bei anderen Unternehmungen, die über das Internet vorgenommen werden. Fragwürdig sind allerdings die Verwaltungskosten der unterschiedlichen Plattformen. Teilweise sind diese minutiös aufgelistet und in anderen Fällen werden die Kosten erst nachträglich berechnet. Die Frage ist auch, nach welchen Kriterien Projekte auf die Websiten der Crowdfunder aufgenommen werden und wie viele Informationen an die Internetgemeinde, mit Einwilligung des Betroffenen, herausgegeben werden dürfen.

Fazit

Da Crowdfunding erst in den Anfängen steht, sind noch einige Fragen zu klären. Ein Gütesiegel, das für Transparenz für potenzielle Spender sorgt, wäre beispielsweise eine lohnenswerte Idee. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass Crowdfunding eine Brücke zwischen Menschen schlägt, die möglicherweise niemals vom Schicksal des Anderen erfahren hätten und mit einfachen Mitteln, einem Klick, einander helfen können.

 

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