Begünstigt die Zeitumstellung die Entwicklung von Infarkten?

Begünstigt die Zeitumstellung die Entwicklung von Infarkten?

Am vergangenen Ostersonntag war es wieder soweit: die Uhren wurden eine Stunde vorgestellt, wodurch uns 60 Minuten Zeit „gestohlen“ und die Sommerzeit offiziell begrüßt wurde. Nicht allen Menschen bekommt diese Zeitumstellung immer gut. Aus diesem Grund ist diese Angleichung der Zeit auch nicht sonderlich beliebt unter uns Deutschen. Eine Umfrage der AOK ergab, dass jeder 3. Befragte die Zeitumstellung abschaffen würde. Doch hat diese Maßnahme eigentlich auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit?

Die AOK berichtet von einer Zunahme an registrierten Herzinfarkten nach der Zeitumstellung. Im Durchschnitt erleiden täglich 45 Personen einen akuten Herzinfarkt. An den drei Tagen nach der Zeitumstellung sind es allerdings 54 Personen gewesen. Männer und Frauen sind gleichermassen betroffen. Die bisherige Forschungslage zu diesem Thema erzielte entgegen gesetzte Ergebnisse.

Die Studienlage zu dem Thema

Die deutsche Studie, durchgeführt von Inge Kirchberge vom Klinikum Augsburg, untersuchte über 25.000 Herzinfarktsfälle aus den Jahren 1985 bis 2010. Die Forscher untersuchten Todesfälle von Personen im Alter zwischen 25 und 74 Jahren. Die Aspekte, welche innerhalb der Studie gesondert beobachtet wurden, waren der Zeitpunkt des Einsetzens der Symptome und Wetterdaten wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Der Faktor, dass Montage in der Regel häufiger vorkommen, wurde allerdings ausser Acht gelassen und kann daher zu Verzerrungen führen. Die Studie belegte keinen eindeutigen Anstieg der Infarkte nach der Zeitumstellung, konstatierte allerdings ein erhöhtes Risiko, besonders bei Männern.

Eine Studie aus Kroatien konnte hingegen ein um 29 Prozent erhöhtes Auftreten von Infarkten in den ersten vier Tagen nach der Zeitumstellung belegen. Auch in dieser Studie zeigte sich der Montag als betroffenster Tag. In Finnland wurde diese Annahme widerlegt. Die Forscher konnten keine erhöhte Herzinfarktrate beweisen.

Wissenschaftler aus den USA zeigten allerdings, dass am Montag nach der Zeitumstellung 24 Prozent mehr Herzinfarkt-Fälle in die hiesigen Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Unsichere Studienlage

Die uneinige Studienlage kann auch durch unterschiedliche klimatische Bedingungen hervorgerufen werden. Ein eindeutiges Ergebnis gibt es demnach bislang nicht. Fakt ist allerdings, dass der Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung auf Sommerzeit und häufiger vorkommenden Infarkten durch den veränderten Schlafrhythmus begründet werden kann.

 

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