Pflanzen, die wir in der Wohnung haben sollten: Blattfahne

Pflanzen, die wir in der Wohnung haben sollten: Blattfahne

Die Blattfahne wird auch Scheidenblatt oder Friedenslilie genannt. Ihr hierzulande geläufigster Name ist aber ihre wissenschaftliche Bezeichnung Spathiphyllium. Die aus Südamerika stammende Familie dieser dekorativen Pflanzen gehört zur Familie der Aronstabgewächse, umfasst etwa 50 Arten und erfreut sich als grüner Zimmerschmuck in Wohnungen und Büros großer Beliebtheit.

Charakteristika

Sicher kennen Sie das typischer Erscheinungsbild des Spathiphylliums mit seinen lanzettförmigen, relativ großen, sattgrün glänzenden Blättern, die aus einem kurzen Schaft sprießen, und den typischen, tütenförmigen, strahlend weißen Blüten, in deren Hüllblatt – der sogenannten Spatha – ähnlich wie bei einer Calla ein heller Blütenkolben hoch aufragt. Die Blüten des Spathiphylliums erscheinen vorwiegend im Frühling und Herbst, bleiben ziemlich lange stehen und verfärben sich bei manchen Unterarten im Lauf der Zeit ins Grünliche. Die Pflanze gedeiht an schattigen Stehplätzen ebenso gut wie im Hellen, nur direkte Sonneneinstrahlung verträgt sie als ehemalige Urwaldbewohnerin nicht. Sie will mäßig, aber regelmäßig gegossen werden (mag allerdings keine Staunässe). Sie ist als Zimmerpflanze insgesamt unkompliziert, pflegeleicht und dankbar.

Wohltäterin fürs Raumklima

Die Popularität des Spathiphylliums kommt nicht von ungefähr: Neben ihrer relativen Anspruchslosigkeit und ihrem attraktiven, eleganten Erscheinungsbild punktet die exotische Schönheit mit einem hervorragenden Leumund, was ihre Wirkung auf das Raumklima angeht. Für sie gilt wie für viele andere Zimmerpflanzenarten ebenfalls, dass sie einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Luft in Wohn- und Arbeitsräumen leisten. Grund dafür ist zum einen die Tatsache, dass Grünpflanzen aus dem Kohlendioxid, das als Abfallprodukt von Mensch und Tier ausgeatmet und bei Verbrennungsprozessen freigesetzt wird, Kohlehydrate für den Eigenbedarf erzeugen. Sie wirken also als natürliche Luftreiniger und Sauerstofflieferanten. Zwar lässt sich allein mit Hilfe von Pflanzen kein optimales Gleichgewicht von CO² und Sauerstoff in der Atemluft herstellen, aber dass die grünen Mitbewohner uns messbar Gutes tun, ist spätestens seit einer in den 1990er Jahren am John C. Stennis-Weltraumzentrum der NASA in Mississippi durchgeführten Studie wissenschaftlich belegt.

Es konnte gezeigt werden, dass Zimmerpflanzen die Luft in hermetisch verschlossenen Testräumen reinigen und revitalisieren. Eine ergänzende Studie des Instituts für Biochemische Pflanzenpathologie der Helmholtz-Gemeinschaft (GSF) in Neuherberg ergab, dass Umweltgifte nicht nur kurzfristig gebunden werden, sondern sogar ein echter chemischer Abbau von Giftstoffen stattfindet. Zudem sorgen Pflanzen für mehr Luftfeuchtigkeit, was ebenfalls zu einem angenehmen Raumklima beiträgt. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch die wohltuende und entspannende Wirkung von frischem Grün auf Psyche und Nerven der Rauminsassen. Spathiphyllien nehmen unter den Raumluftreinigern einen besonders prominenten Platz ein, da sie nicht nur einfach zu pflegen und kostengünstig in der Anschaffung sind, sondern auch besonders effektiv gegen in der modernen Lebens- und Arbeitswelt allgegenwärtige Schadstoffe wie Ammoniak, Aceton (beides kommt unter anderem in menschlichen Ausdünstungen vor), Alkohole, Trichlorethylen (Löse- und Reinigungsmittel), Benzol und Formaldehyd (Farben, Lacke, Kunststoffe) in der Atemluft sind.

Zudem können sie besonders viel Wasser verdunsten und helfen damit, zu verhindern, dass die Schleimhäute der Atmungsorgane austrocknen, was die Einnistung von Krankheitskeimen und die Reizung durch Allergene begünstigt. Das Spatiphyllium ist eine so ausgezeichnete natürliche „Klimaanlage“, dass es im Jahr 2007 von der Initiative “Plants for People” sogar zur Büropflanze des Jahres gekürt wurde.

Harmonisierende Wirkung

Im Feng Shui, der chinesischen Lehre von der Harmonisierung des Lebensraums, wird das Spathiphyllium ebenfalls sehr geschätzt und gilt als förderlich für Frieden und harmonische Energien. Ihm wird sogar die Fähigkeit zugesprochen, die schädliche Wirkung positiv geladener Ionen zu reduzieren, die von elektronischen Geräte wie Mikrowellen, Mobiltelefonen, PCs etc. freigesetzt werden. Nur wer sein Heim oder sein Büro mit Vierbeinern teilt, sollte vorsichtig mit Spathiphyllien sein, denn für Hunde ist diese schöne und nützliche Pflanze giftig.

 

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