Kann Schwitzen in der Sauna der Gesundheit schaden?
In die Sauna zu gehen ist wohltuend und gut für die Gesundheit – das weiß jeder. Doch kann der Saunagang unter bestimmten Umständen auch gefährlich sein? Letztes Jahr zur Weihnachtszeit starben in Ennepetal drei Männer in der Sauna. Die Polizei geht von Kreislaufversagen aus, doch andere mutmaßen, die drei Männer hätten einen Schnapsaufguss gemacht.
Alkohol in der Sauna Tabu
Alkohol in der Sauna ist extrem gefährlich, denn dieser wirkt nicht nur wenn er getrunken wird, sondern er verdunstet beim Aufguss sofort und wird über die Schleimhäute der Atemwege direkt ins Blut des menschlichen Körpers aufgenommen. Dort sorgt er dafür, dass die Gefäße vor allem in den weiter außen gelegenen Teilen des Körpers sich stark weiten und das Blut von den wichtigen Organen und vom Gehirn weg dorthin strömt – der Grund dafür, dass wir dem Alkohol eine wärmende Wirkung zuschreiben, denn unsere Extremitäten fühlen sich wärmer an. In der Sauna kann dies einen verheerenden Effekt haben, da die Gefäße durch die Hitze ohnehin bereits geweitet sind und unser Körper hohen Belastunten ausgesetzt ist. Alkohol in der Sauna ist also unter allen Umständen Tabu!
Herz-Kreislauf-Störungen und Sauna vertragen sich nicht
Doch kann der Saunagang auch ohne solch risikoreiche Experimente zur Gefahr werden? Wer an Herz-Kreislauf-Störungen leidet, sollte die Sauna vermutlich eher meiden. Um der ungewohnten Hitze zwischen 70 und 110 Grad Celsius etwas entgegen zu setzen, fängt das Herz an stärker zu pumpen und die Blutgefäße weiten sich. Was bei gesunden Menschen zur Entspannung führt, kann bei Leuten mit Herz-Kreislauf-Störungen zur Folge haben, dass das Herz überlastet wird. Es kommt unter Umständen zu Herzrhythmusstörungen und Herzflattern.
Aufpassen mit Aufgüssen und dem Eisbecken
Wer Herzprobleme hat, sollte außerdem besonders vorsichtig sein mit Aufgüssen und mit eiskalten Duschen, Güssen oder dem Gang ins Eisbecken. Dabei ziehen sich die Blutgefäße wieder sehr schnell zusammen und was im gesunden Körper gut ist, um die Gefäße geschmeidig zu halten, kann bei Herzkranken zum Kreislaufkollaps führen. Von solchen Schockbehandlungen absehen, sollten außerdem Personen mit erhöhtem Blutdruck sowie Asthmatiker. Bei beiden Krankheitsbildern, ist zwar der Saunagang an sich durchaus gut und der diastolische Wert sinkt bzw. die Bronchien weiten sich, doch lösen die reflexartige Verengung der Blutgefäße Bluthochdruck aus und das plötzliche Zusammenziehen der Bronchien unter Kälteeinfluss kann einen akuten Asthmaanfall auslösen. Beide Personengruppen sollten sich lieber langsam abkühlen und die Dusche zumindest auf lauwarm stellen.
Wann man auf keinen Fall in die Sauna sollte
Von einem Saunabesuch definitiv abzuraten ist bei Entzündungen und Infekten aller Art. Dies schließt ausdrücklich auch die Grippe mit ein, da bei ihr das Immunsystem bereits geschwächt ist und dies zusammen mit der durch die Sauna simulierten Abwehrreaktion des Körpers eine zu starke Belastung für den Organismus darstellt. Eine Entzündung oder ein Infekt ist wie eine lokale Fieberreaktion des Körpers, die stark belastend ist für das Immunsystem. Rheumapatienten sollten dann in die Sauna gehen, wenn sie gerade frei von Entzündungen sind. Außerdem sollte wer zu häufigen Schwindelanfällen nach dem Sitzen neigt, die Sauna ebenfalls meiden, da diese den Kreislauf zusätzlich schwächen würde.
Generell sollten ältere Menschen vorsichtig sein und die Saunagänge lieber etwas kürzer gestalten, um Problemen vorzubeugen und sich keiner Gefahr auszusetzen. Wer Zweifel hat, ob ein Saunagang für ihn das richtige ist, dem sei in jedem Falle dazu geraten, sich mit dem Hausarzt darüber in Verbindung zu setzen. Ansonsten gilt: Saunieren ist gesund, stärkt das Immunsystem und bringt den Kreislauf in Schwung. Und das Wichtigste ist, immer genug zu trinken und dem Körper vor, zwischen und nach den Saunagängen Mineralien zuzuführen.
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