Kindersterblichkeit in Südafrika – Gründe
Die Schere zwischen arm und reich, zwischen Industrie- und Entwicklungsländern klafft immer weiter auseinander. Während in Europa politisch gegen das Wegwerf-Syndrom gekämpft wird, sterben in Entwicklungsländern wie Südafrika neugeborene Kinder. Die Kindersterblichkeit ist vorwiegend in Südafrika derart hoch. Und das nicht auf Grund von AIDS, sondern weil es an den einfachsten Mitteln fehlt. Ein Bericht der Organisation „Save the Children“ bestätigt dies.
Alltag in den Kliniken Südafrikas
Viele Kinder werden in Südafrika zu Hause ohne jegliche medizinische Unterstützung geboren. Vor allem Frauen aus der armen Unterschicht – meist ohne Krankenversicherung – haben oft keine Möglichkeit, in die nächstgelegene Klinik zu gelangen. Es besteht zwar wie in den Industrieländern die Möglichkeit, einen Krankenwagen zu rufen, jedoch weigern sich diese in die Townships – die Armenviertel der Stadt – zu kommen. So versterben viele Kinder bereits am ersten Tag nach der Geburt.
Die häufigsten Todesursachen sind das Fehlen einer Hebamme, eines Beatmungsgerätes und die mangelnde Hygiene. Und in den Kliniken sieht es nicht viel besser aus. Meist ist nur eine einzige Hebamme pro Schicht vor Ort, die mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hat. Fehlt fließendes Wasser, muss sie sich mit Regenwasser die Hände waschen und die Kinder auf Zeitungspapier betten, weil keine Laken vorhanden sind. Oft passiert es auch, dass die Babys irgendwo hingelegt werden nach der Geburt und erst später bemerkt wird, dass sie tot sind.
Eine Hebamme allein kann die Flut an Patientinnen nicht adäquat versorgen. Und dennoch – die Frauen werden von den Geburtshelferinnen aufgeklärt, dass sie sich einen Nachbarn mit Auto suchen sollen, der sie bei Einsetzen der Wehen ins Krankenhaus bringt und dass sie eine Hebamme rufen sollen. Jedes Jahr sterben eine Million Neugeborene am ersten Tag ihres jungen Lebens. 98% dieser Kinder stammen aus Entwicklungsländern, die meisten davon aus Südafrika. Die Kindersterblichkeit ist in diesen Ländern so hoch, dass es nicht üblich ist, um ein Neugeborenes zu trauern.
Der aktuelle Report der Organisation „Save the Children“
Die kürzlich von der Organisation „Save the Children“ veröffentlichten Zahlen sind erschreckend: Während in Deutschland zwei von 1.000 Kindern innerhalb ihres ersten Lebensmonats sterben, sind es in Mali ganze 49. Global betrachtet sinkt zwar die Kindersterblichkeit, jedoch bildet sich auch hier wieder die Schere zwischen arm und reich ab: In den Industrieländern ging die Sterblichkeitsrate für Neugeborene um 2,7 Prozent zurück, in Afrika nur um 1,3 Prozent. In ihrem Bericht zur weltweiten Situation von Müttern betont die Organisation jedoch, dass diese dramatischen Zahlen mit den einfachsten Mitteln um ein Vielfaches verringert werden könnten.
Würden nur wenige Maßnahmen ergriffen, so könnten drei von vier Neugeborenen gerettet werden. Neben dem Umstand, dass die Länder mehr Krankenschwestern ausbilden und einstellen müssen, geht es vor allem um grundsätzliche Mängel: Es fehlen einfache Handpumpen zur Beatmung der Kinder und simple Medikamente zur Behandlung von Infektionen. Eine umfangreiche Aufklärung der Mütter zum Thema Hygiene und die Desinfektion des frischen Nabels mir Chlorhexidin könnte den Großteil der tödlichen Infektionen verhindern.
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