Das Broken Heart Syndrom

Das Broken Heart Syndrom

Dass sich die Psyche auch über Umwege auf den Körper auswirken kann, ist bereits bekannt. Nach Trennungen kann sich der Stresspegel beispielswiese deutlich erhöhen, was eine erhöhte Herzaktiviät verursacht. Ein relativ unbekanntes Phänomen, das durch diese Umstände entstehen kann, ist das Broken Heart Syndrom.

Ursachen und Vermutungen

Wie verbreitet das Broken-Heart-Syndrom ist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Keine Studie konnte bisher belegen, wie hoch die genauen Fallzahlen sind. Aufgrund dieser Problematik wird derzeit davon ausgegangen, dass die Dunkelziffern sehr hoch sind, was auch dadurch bedingt wird, dass das Syndrom keine Symptome umfasst, die ausschließlich für diese Problematik gültig sind. Vielmehr ähnelt das Broken-Heart-Syndrom einem akuten Herzanfall. Betroffene sind hauptsächlich Frauen im höheren und mittleren Lebensalter. Der Anteil an den belegten Fallzahlen beträgt immerhin rund 90 Prozent. Bei Männern tritt das Syndrom insgesamt daher nur sehr selten auf.

Die genaue Ursache des Syndroms ist bisher ebenfalls nicht bekannt. Allerdings konnten durchaus Befunde ermittelt werden, die bei der Problematik in besonderer Weise ausgeprägt sind. Vor allem die Stresshormone scheinen eine wesentliche Rolle zu spielen. Der Blutspiegel zeigt eine Erhöhung dieser Hormone, die weit über die Werte bei einem Herzinfarkt hinausgehen. Diese Vermutung wird dadurch erhärtet, dass Tumore der Nebennierenrinde ebenfalls ähnliche Symptome verursachen können. Bei diesen Tumoren kommt es ebenfalls zu einer erhöhten Hormonproduktion. Dass eine genetische Veranlagung vorhanden sein muss, ist ebenfalls wahrscheinlich. Gesichert sind diese Erkenntnisse allerdings nicht. Nicht nur die Auslöser sind kaum bekannt. Vielmehr ist auch der Vorgang selbst nicht geklärt, der zum Broken-Heart-Syndrom führt. Vermutet wird, dass die erhöhte Konzentration der Hormone zu einer Veränderung der Herzarbeit führt.

Dabei verengen sich schließlich die Herzkranzgefäße, wodurch eine Minderdurchblutung entsteht. Diese Minderdurchblutung löst schließlich eine Unterversorgung des Muskels aus, sodass die Symptome entstehen. Bei Frauen kann es dabei während der Menopause zu einer weiteren Übererregbarkeit des Nervensystems kommen, sodass gerade diese Frauen in besonderer Weise gefährdet sind. Vermutet wird dabei auch, dass die Betroffenen zudem über eine vermehrte Anzahl an Beta-Rezeptoren am Herz verfügen, die dann in besonderer Weise empfindlich reagieren.

Therapie und Symptome

Charakteristisch ist, dass die Symptome den Merkmalen des Herzinfarktes folgen. Es beginnt ein heftiger Schmerz in der Brustgegend. Zugleich entsteht Atemnot, da die Unterversorgung mit Sauerstoff ausgeglichen werden soll. Die Atmung ist daher beschleunigt. Eine Unterscheidung zu einem Herzanfall ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Unterschiede sind häufig darin zu sehen, dass die Symptome in unmittelbarem Zusammenhang mit einem emotional stark belastenden Ereignis auftreten, wie beispielsweise dem Tod einer nahestehenden Person – oder der Trennung vom Lebensgefährten. Daneben können aber auch erfreuliche Nachrichten durchaus zur Entwicklung der Symptome führen, wie ein Millionengewinn. Zwar wird immer wieder erwähnt, dass das Broken-Heart-Syndrom ungefährlich sei. Dies entspricht allerdings nicht der Realität.

Es können durchaus schwere Verläufe vorkommen, die in den ersten Stunden besonders gefährlich sind. Möglich ist sogar ein kardiogener Schock, der zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod führen kann. Die Prognose ist allerdings sehr günstig. In der Regel bilden sich die Symptome sowie die Auswirkungen auf das Herz innerhalb von wenigen Wochen vollständig zurück. Häufig ist nach kurzer Zeit keine Veränderung des EKGs mehr zu finden. Wurde das Syndrom überstanden, ist die Rückfallhäufigkeit gering, sodass keine weiteren Probleme zu erwarten sind. Für die Therapie gibt es bislang keine Richtlinien, da keine wissenschaftlichen Studien bezüglich des Symptoms vorliegen. Der Betroffene sollte auf der Intensivstation überwacht werden. Künstliche Stresshormone dürfen nicht angewendet werden. Zugleich können Beta-Blocker die Problematik beheben.

 

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