Stammzellen-Therapie bringt neues Augenlicht

Stammzellen-Therapie bringt neues Augenlicht

In Deutschland sind rund zwei Millionen Menschen über 50 Jahren von der altersbedingten Makuladgeneration (AMD) betroffen. Die Krankheit sorgt dafür, dass Netzhaut-Zellen ihre Funktion im Punkt des schärfsten Sehens verlieren – die Umgebung verschwimmt und wird unscharf. Dies kann zu Blindheit führen, das heißt, dass Menschen nur noch zwei Prozent ihres Sehvermögens besitzen. Erste erfolgreiche Stammzellentransplantationen sorgen für Hoffnung, dass Blinden ein Teil ihres Augenlichtes zurückgegeben werden kann: AMD-Patienten konnte nach einer solchen Behandlung bereits viel besser sehen als zuvor.

Embryonale Stammzellen sind flexibel einsetzbar

Grundlage der Behandlung bilden embryonale Stammzellen, die sich flexibel zu Hautgewebe, Herzmuskeln oder Augenzellen entwickeln können. Chemikalien sorgen dafür, dass sich die Stammzellen zu Zellen des Pigmentepithels der Netzhaut umprogrammierten, die bei AMD-Patienten nicht mehr funktionieren. Neun AMD-Patienten sowie neun Patienten, die unter Morbus Stargadt leiden, einer seltenen, bereits im Kinder- und Jugendalter auftretenden Art der Malekuladgeneration, erhielten die herangezüchteten Zellen. Nach zwei Jahren konnte festgestellt werden, dass die Stammzellentransplantation bei allen Patienten gelang.

Die meisten Patienten hatten auf dem behandelten Auge wieder mehr Sehvermögen, während das andere, unbehandelte deutlich schwächer wurde. Alltägliche Dinge wie einkaufen oder Uhren lesen war für die Teilnehmer teilweise wieder möglich. Zum ersten Mal konnte überhaupt nachgewiesen werden, dass eine Transplantation von umprogrammierten embryonalen Stammzellen langfristig erfolgreich ist. Angst wurde im Vorfeld darüber geäußert, dass die Zellen entarten oder Tumore ausbilden könnten. Dies war in der Studie nicht der Fall, obwohl einige Nebenwirkungen auftraten: Vier Augen waren von einer Linsentrübung (Grauer Star) betroffen, zwei Augen zeigten Entzündungen. Als Ursache wurde zum einen das hohe Alter der Teilnehmer und zum anderen Nebenwirkungen von Medikamenten angenommen.

Regenerierende Kornea-Stammzellen gegen Hornhauttrübungen

Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden auch unter Sehschwierigkeiten durch Hornhauttrübungen. Forscher nutzten jetzt Kornea-Stammzellen, um diese Krankheit zu heilen. Durch eine Biopsie wurden Zellen aus dem Limbus von Verstorbenen entnommen und danach in menschlichem Serum gezüchtet. Tests zeigten, dass dies Hornhautstammzellen waren. Durch eine Probe an verletzten Korneas von Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass die Narben innerhalb von vier Wochen nach der Implantation verschwanden und das Augenlicht wieder hergestellt war. Weitere Ergebnisse lassen vermuten, dass die Stammzellen nicht nur als Ersatz für verlorenes Gewebe dienen, sondern auch Regenerationsprozesse starten. Eine erste klinische Studie startet jetzt in Indien.

 

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