Botox-Injektionen bei Migräne

Botox-Injektionen bei Migräne


Seit einigen Jahren ist Botox, zur Prävention von Migräneanfällen zugelassen. Die Botox Behandlung richtet sich an erwachsene Patienten mit mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat (chronischer Migräne) die auf keine andere Prophylaxe Therapie ansprechen oder diese nicht vertragen. Der durchschnittliche Vorteil beläuft sich auf 1,56 Episoden, wenn die Injektionen sich alle 12 Wochen wiederholen und ist statistisch ausgezeichnet. Bei Patienten mit weniger als 15 Kopfschmerztagen „episodischer Migräne“ ist der Vorteil weniger groß und die Therapie somit nicht zu empfehlen.

Mit dem Beck-Depressions-Inventar bzw. unterschiedlichen Fragebögen wurde während den Studien abgefragt, ob sich die Lebensqualität während den Behandlungen verbessert hat. Das Ergebnis dieser Auswertung war positiv. Leider gibt es bei den Botox-Spritzen, in sieben bestimmte Muskelregionen von Kopf und Nacken (trapezius, temporalis, occipitalis, mm. corrugator, procerung, frontalis und cervicalis Para spinalis) auch Nebenwirkungen. Diese sind z. B. Muskelschwäche, Blepharoptose, Myalgie, Sedierung, Schwindel, Diplopie, Hypästhesie, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung, Dysphagie, Dyskinesie, Asthenie, Sedierung, Nackenschmerzen sowie vermehrte Hautspannung.

Botox vs. Triptane

Die Injektionen sollten deshalb, so empfehlen es die Leitlinien, nur von sehr erfahrenen Ärzten, welche die Spritztechniken beherrschen, durchgeführt werden. Damit soll auch verhindert werden, dass es zu schweren Komplikationen kommt, die es so während den Studien nicht gab. Obwohl es, aufgrund der Studienergebnisse, keine Beschwerdefreiheit durch diese Therapie geben wird, betrachtet Chaput sie als effektiv und sicher. Der Allgemeinmediziner Dr. med. Thomas G. Schätzler aus Dortmund schreibt in einem Leserbrief hierzu folgendes: Er findet, den durchschnittlichen Rückgang der Kopfschmerztage von 1.56 Episoden bei Patienten mit chronischer Migräne, die mit Botox-Injektionen behandelt wurden und diese aufwendige Prozedur auch noch alle 12 Wochen wiederholen müssen, als armselig. Ebenso beurteilt er die Signifikanz bei den Patienten, mit weniger als 15 Kopfschmerzperioden pro Monat als nicht mal messbar, weil der durchschnittliche Rückgang nur 0,17 Episoden umfasst. Selbst den plastisch-rekonstruktiv tätigen Chirurgen müsste es somit klar sein, dass ihre Anti-Migräne Behandlungsmethoden mit Botox so gut wie wirkungslos sind. Triptane, könnten es seiner Meinung nach, besser.

 

Hoffnungsschimmer bei Migräne

Botox-Injektionen bei Migräne


Für Migränegeplagte, die sich jeden Monat mit „Gewitter im Kopf“ herumplagen müssen, gibt es aus der Forschung einen „Hoffnungsschimmer“. Durch eine klinische Studie wurde die Zahl von Migräne – attacken, durch die Gabe von Antikörpern, deutlich verringert. Anders, als bei der bisherigen Verabreichung von Betablockern, Epilepsiemitteln oder Antidepressiva, gibt es bei der Antikörpertherapie keine unerwünschten Nebenwirkungen.

Antikörper bei Migräne

Die Forscher bezeichnen die speziell auf die Migräne zugeschnittenen Antikörper als „schlagkräftige medizinische Waffe“. Bereits in den 1990er Jahren fand der Mediziner Lars Edvinsson von der Universität Lund in Schweden heraus, welche Substanzen sich während eines Anfalls im Kopf bilden. Dabei entdeckte er nur eines, das so genannte Calcitonin Gene-Related Peptid, kurz CGRP. Dieses Peptid erweitert die Blutgefäße und ist ein Botenstoff für die Schmerzweiterleitung.

Es wird vermutet, dass dieser Botenstoff, den Trigeminusnerv, überempfindlich macht, zu einer Nervenentzündung führt und an das Gehirn weitergeleitet wird. Mit Hilfe von Antagonisten, wird die Andockstelle für den Migränebotenstoff blockiert, schädigt aber die Leber. In einem weiteren Forschungsansatz werden Antikörper, mit dem Ziel den Botenstoff CGRP zu neutralisieren bzw. seinen Rezeptor zu blockieren, in die Venen gespritzt. Da diese aus sehr großen Molekülen bestehen, kann die Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn vor Giftstoffen aus dem Blutkreislauf schützt, nicht überwunden werden und wirkt somit vorbeugend, außerhalb des Gehirns am Trigeminusnerv.

Kopf-an-Kopf-Rennen von Pharmaunternehmen

Für das erste zugelassene Medikament liefern sich vier Pharmaunternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Ergebnisse hierzu werden von der Universität Rom I zusammengefasst. Die Verträglichkeit der Antikörper wird 3 Monate lang mit Patienten mit episodischer und mit chronischer Migräne getestet. 50% der Probanden haben nur halb so viele Migräneattacken. Bei einer Placebo-Kontroll-Gruppe hingegen nur 28%.  Die Schmerztage verringern sich um 50% bis 70% oder nur um wenige Stunden pro Monat, je nach Patienten. Ein mögliches Problem tritt auf bei einer Hirnhautentzündung. Dann ist die Blut-Hirn-Schranke undicht und die Antikörper könnten ins Gehirn gelangen. Damit mehr Menschen weniger Gewittertage pro Monat haben wird weitergeforscht.

 

Mit Low-Carb gegen Migräne?

Botox-Injektionen bei Migräne


Von Migräne geplagte Menschen werden durch ihre Beschwerden massiv in ihrem Alltag beeinträchtigt. Doch die richtige Ernährung könnte hierbei wahre Wunder wirken. Forscher fanden nun heraus, dass eine Low-Carb-Diät die Symptome von Migräne lindern könnte.

Ohne Kohlenhydrate vs. ohne Kalorien

Ein Forscherteam um Cherubino di Lorenzo stellte an der Universität Rom eine Studie zu diesem Thema an. Etwa 100 Frauen, welche allesamt an Übergewicht und immer wieder kehrender Migräne litten, wurden als Testpersonen eingeladen. Die eine Hälfte der Teilnehmerinnen sollte sich ein halbes Jahr lang kalorienarm ernähren. Die Vergleichsgruppe hingegen machte im ersten Monat der Erhebungen eine kohlenhydratarme, sogenannte Low-Carb-Diät und die restlichen fünf Monate folgte wiederum die kalorienarme Ernährung.

Linderung durch ketogene Ernährung

Im Verlauf einer Low-Carb-Diät greift unser Körper auf das aufgenommene Fett zurück, da nicht genügend Kohlenhydrate vorhanden sind. Bei diesem Prozess wird Ketonkörper produziert, aus diesem Grund spricht man hier auch von einer ketogenen Ernährung. Zwei Patienten, die unter Migräne litten, hatten im Vorfeld der Studie angegeben, dass ihre Beschwerden während der Phase der Low-Carb-Diät deutlich zurückgingen, jedoch direkt nach der Umstellung auf die herkömmliche kalorienarme Diät wiederkehrten. Und auch di Lorenzo und sein Forscherteam konnten beobachten, dass ein Rückgang der Migräne ganz besonders bei der Low-Carb-Gruppe zu verzeichnen war.

Hoffnungsvolle Aussichten trotz weniger Belege

Aus welchem Grund eine ketogene Diät bei Migräne Linderung verschaffen kann, bleibt noch zu erforschen. In jedem Fall bewirkt eine solche Ernährung, dass der Körper besser mit seinen Ressourcen haushalten kann. Auch Entzündungen, die zu Migräneanfällen führen können, werden durch diese Diät meist eingedämmt. Leider kann es besonders in der Anfangsphase einer Low-Carb-Diät zu Ermüdung, Übelkeit und Mundgeruch kommen. Der große Vorteil einer solchen Ernährungsumstellung scheint jedoch darin zu liegen, dass Stoffwechselschwankungen somit weitgehend vorgebeugt werden können, die mittlerweile in der Medizin als Hauptursachen für Migräneerkrankungen gelten. Daher lässt diese neueste Entwicklung durchaus hoffen und könnte zahlreichen Migränepatienten eine neue Therapiemöglichkeit an die Hand geben.

 

Kopfschmerzen betreffen immer häufiger auch junge Menschen

Botox-Injektionen bei Migräne


Kopfschmerzen können je nach Ausmaß sehr belastend und einschränkend für uns Menschen sein. Im März diesen Jahres wurde nun eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass auch immer mehr Kinder und Jugendliche unter chronischen Kopfschmerzen sowie Migräne leiden. 64 Studien aus dem Zeitraum von 1990 bis 2007 wurden nun zusammengetragen, die belegen, dass immer mehr junge Menschen von dieser Form der chronischen Krankheiten betroffen sind.

Besonders Spannungskopfschmerz und Migräne lassen sich in der Regel gut therapieren. Die Medizin hat, was diese Krankheiten betrifft, während der letzten Jahre enorme und bahnbrechende Fortschritte gemacht. Allerdings steht vor jeder Therapieform eine Diagnosestellung. In vielen Fällen, so die Meinung einiger Mediziner, liegen die Gründe im Alltagsablauf vieler junger Menschen begründet. Eine zu ausgeprägte Nutzung von technischen Geräten in Verbindung mit zu wenig Bewegung kann zu chronischen Kopfschmerzkrankheiten führen. Doch dies sind nicht immer die Gründe und auch wenn diese Annahme nahe liegt, konnte ein konkreter Zusammenhang zwischen diesen Phänomenen bislang nicht wissenschaftlich bewiesen werden.

Unterscheidung von Spannungskopfschmerz und Migräne

Die Bewegung ist allerdings ein Indikator, der die Unterscheidung von Spannungskopfschmerz und Migräne ermöglicht. Spannungskopfschmerz kann durch Bewegung nämlich gelindert werden, während die neurologische Erkrankung Migräne dies nicht vermag, sondern sich sogar noch steigert. Während Migräne eine genetische Komponente zugrunde liegt, wird Spannungskopfschmerz durch körperliche Anspannung und Schmerzsensibilisierung ausgelöst.

Was tun bei Migräne?

Spannungskopfschmerzen lassen sich demnach durch die Veränderung des Verhaltens beeinflussen. Bei einer Migräneattacke sieht das schon anders aus. Beim Einsetzen einer Attacke können Schmerzmittel wie Ibuprofen wirksam sein. Migräneattacken k֊önnen neben dem Kopfschmerz auch mit einer sogenannten Aura einhergehen, die sich durch Sinnes-Fehlwahrnehmungen wie Sichtfeldeinschränkungen und verstärkten Gerüchen äußert. Prävention ist bei Migränekrankheiten das A und O. Verringerung von Stress, dementsprechend Entspannungsphasen, Schonung und eine medikamentöse Behandlung können die Krankheit eindämmen respektive die Frequenz der Attacken beeinflussen. Auch die eigene Bewusstwerdung der Krankheit, die mitunter sehr extrem für den Betroffenen sein kann, ist ebenfalls eine Präventionsmaßnahme. Viele Betroffene leiden während einer akuten Attacke unter Licht- und Wärmeempfindlichkeit und weiteren Symptomen, die den Alltag entscheidend einschränken können.

Generell lässt sich demnach sagen, dass das A und O bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen sowie Migräneerkrankungen ist erstens eine Diagnose zu stellen und zweitens die Kopfschmerzart individuell und fachgerecht zu behandeln. Meist genügt es das alltägliche Verhalten zu ändern.

 

Migräne und Licht vertragen sich doch

Botox-Injektionen bei Migräne


Hämmernde Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit, Taubheitsgefühl, Sehstörungen und Frieren – in Deutschland leiden ungefähr sechs bis acht Millionen Menschen unter Migräne. Häufig wird den Betroffenen empfohlen, Licht zu meiden, doch Experten haben nun herausgefunden, dass dies der falsche Ansatz sein könnte.

Migräne zählt zu den verbreitetsten Schmerzerkrankungen unserer Zeit. Die Patienten sind dadurch meist massiv in ihrer Lebensqualität sowie im Berufs- und Sozialleben eingeschränkt. Die Auslöser dieser Krankheit sind bisher nicht genau bekannt, sie gilt als unheilbar. Eine der häufigen Begleiterscheinungen von Migräne-Kopfschmerzen ist die Überempfindlichkeit gegenüber Lärm, Gerüchen und Licht. Viele Patienten werden während einer solchen Kopfschmerzattacke daher geradezu lichtscheu. Sogar normales Tageslicht empfinden die Patienten als unerträglich, weswegen sie sich meist in dunkle Räume zurückziehen.

Ein österreichisches Forscherteam hat nun herausgefunden, dass dies der falsche Ansatz sein könnte. Christian Wöber von der Universitätsklinik in Wien für Neurologie ist Kopfschmerzexperte und hält das von Ärzten häufig geratene Meiden von Licht für nachteilig. Es könne zu erhöhter Photophobie bei den Betroffenen führen. Vergleichbar sei dies mit Menschen die unter Platz- oder Höhenangst leiden und daher bestimmte Situationen vermeiden, so jedoch keine Lösung für ihr Problem herbeiführen. Die Studie „Photophobie bei Migräne“ soll daher Aufschluss darüber erbringen, ob auch andere Wege und Methoden bei Lichtempfindlichkeit durch Migräne helfen können. Erste Ergebnisse zeigten, dass vermutlich eine Desensibilisierung des Gehirns der Patienten gegenüber Lichtreizen eine bessere Strategie darstellen könnte als das Meiden von Licht.

Durch einwöchige Trainings wird das Gehirn der Betroffenen durch flackerndes Licht an normales oder helles Licht gewöhnt. Noch ist jedoch unklar, ob diese Desensibilisierung Migräne-Patienten helfen kann. Es könnte sich hierbei aber um einen völlig neuen Therapieansatz handeln, so die Wissenschaftler. Bekannt ist bereits, dass das regelmäßige Einnehmen von Schmerzmitteln Migräne-Anfälle verstärken kann. Bisher raten viele Ärzte ihren Patienten zu Hausmitteln wie Mutterkraut oder auch zu stressabbauenden Maßnahmen wie Yoga. Die Studie des Forscherteams könnte jedoch neue Erkenntnisse zu möglichen Therapiemethoden erbringen.

 

Ärzte warnen vor Einnahme von Triptanen bei Migräne

Botox-Injektionen bei Migräne


Kennen Sie das? Rasende Kopfschmerzen, meist einseitig, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit. Selbst Flüstern hört sich an, als würde Sie jemand mit dem Megafon anschreien? Dann gehören Sie vermutlich zu den zehn Prozent der Deutschen, die unter Migräne leiden.

Was versteht man unter Migräne?

Wie gesagt – mindestens jeder zehnte Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Migräne. Frauen trifft es drei Mal so häufig wie Männer. Das Wort Migräne kommt aus dem Griechischen und bedeutet halber Kopf. Denn unter Migräne versteht man einen halbseitigen, periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden Kopfschmerz. Zusätzlich sind noch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und/oder Geräuschempfindlichkeit möglich. Vier bis maximal 72 Stunden dauert die Migräne normalerweise, aber mindestens ein Prozent der Bevölkerung entwickelt eine chronische Migräne, bei der oft kein Medikament hilft.

Oftmals sind die Betroffenen für mehr als 15 Tage im Monat davon betroffen. Sie leiden dann häufig in abgedunkelten Räumen vor sich hin. Bei jedem zehnten Patienten kündigt sich eine Migräneattacke mit einer sogenannten Aura an, die Stunden vor dem Anfall auftritt. Bei dieser Migräneaura treten oft optische oder sensorische, aber gelegentlich auch motorische Wahrnehmungsstörungen auf. Derzeit ist Migräne als Erkrankung nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten der Linderung.

Was sind Triptane?

Triptane gelten als Wundermittel gegen Migräne und werden zur Therapie akuter Migräneanfälle mit und ohne Aura eingesetzt. Im Gegensatz zu klassischen Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sind nahezu alle Medikamente mit Triptanen verschreibungspflichtig. Allerdings kommen immer mehr freiverkäufliche Präparate auf den Markt. Das hat zwei entschiedene Nachteile: Zum einen zahlen die gesetzlichen Krankenkasse ausschließlich Präparate, die verschreibungspflichtig sind. Die Kosten werden bei freiverkäuflichen Medikamenten also voll auf den Patienten abgewälzt.

Das geht für Migränepatienten ganz schön ins Geld, denn pro Tablette fallen zwei bis fünf Euro an und man muss mit der Einnahme von mehreren Tabletten pro Migräneanfall rechnen. Zum anderen sollte die Therapie nicht selbstinduziert sein. “Triptane erfordern eine ärztliche Begleitbehandlung”, sagt Hartmut Göbel, Migräne-Experte und Leiter der Schmerzklinik Kiel. Triptane dürfen nur eingenommen werden, wenn die ärztliche Diagnose „Migräne“ lautet. Bei freiverkäuflichen Medikamenten kann das nicht sichergestellt werden.

Warum warnen Ärzte vor Triptanen?

Falsch angewendet schaden Triptane mehr, als sie nutzen. Bei Daueranwendung beispielsweise besteht die Gefahr der Entwicklung eines arzneimittelinduzierten Kopfschmerzes. Das kann schon passieren, wenn das Medikament an mehr als zehn Tagen im Monat eingenommen wird. Allgemeine und typische Nebenwirkungen der Triptane sind: leichtes Schwächegefühl, Schwindel, Missempfindungen/Kribbeln, Wärme- oder Hitzegefühl, leichte Übelkeit. Für einige Patienten sind Triptane sogar gefährlich, also kontraindiziert, weil sie den Blutdruck erhöhen. Um das Risiko für einen Herzinfarkt nicht zu erhöhen, sollten Menschen mit Herz- und Gefäßproblemen auf Medikamente mit Triptanen verzichten. In der Schmerzklinik Kiel beispielsweise werden die Patienten, die Triptane nehmen, regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen einbestellt.

Welche Alternativen gibt es?

Eine ganz neue Therapie sind Stromstöße, die über Elektroden unter der Haut ins Hirn geleitet werden. Die ersten Tests waren durchaus vielversprechend. Das Gerät wird ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher unter die Haut implantiert und Stromstärke, -dauer und -intervalle individuell angepasst. Medikamentös können Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen und sogenannte Mutterkornalkaloide helfen.

Diese sollten natürlich auch nicht über einen längeren Zeitraum  hinweg und zudem hoch dosiert eingenommen werden. Wichtig ist auch Regelmäßigkeit in das eigene Leben zu bringen: regelmäßig essen, schlafen und Sport treiben. Schmerzzentren haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht und empfehlen eine geregelte Lebensweise. Eine besondere Bedeutung haben hier auch regelmäßige Entspannungsphasen mit entsprechen Übungen. Die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen beispielsweise wird in diesem Zusammenhang immer wieder empfohlen.

 

Hilft Migräne bei Problemlösungen?

Botox-Injektionen bei Migräne


Um es gleich vorweg zu nehmen: Natürlich ist eine akute Migräne-Attacke nicht hilfreich, um irgendwelche Probleme zu lösen. Wer unter der Krankheit leidet, weiß gut genug um die Einschränkungen während einer Anfalls. Allerdings ging die Medizin bisher davon aus, dass Migräne-Patienten bei der Lösung von Problemen eher langsamer sind als andere. Neue Forschungsergebnisse jedoch belegen das Gegenteil. Wie die Journalistin Sabine Abel für das „Gesund Magazin“ im Internet schreibt, wurde mit zwei Gruppen von je 24 Personen ein Versuch durchgeführt.

In der einen Gruppe waren nur Menschen, die an Migräne leiden. In der Kontrollgruppe hingegen nur Personen, die nicht von dieser Krankheit betroffen sind. Bei allen Probanden wurden die Gehirnströme gemessen, während sie die gleiche Aufgabe zu bewältigen hatten. Es ging darum, mittels eines Tastendrucks ein akustisches Signal auf Anweisung hin auszuschalten. Nach einigen störungsfreien Versuchen wurde die Versuchsanlage so manipuliert, dass das Signal trotz des Knopfdrucks nicht verstummte. Es wurde also eine kleine Krise geschaffen.

Viele aktive Hirnregionen

Wie anhand der gemessenen Gehirnströme zu erkennen war, sind bei Migräne-Patienten in einer solchen Situation mehr Regionen im Gehirn aktiv als bei den nicht an Migräne Leidenden. Auch die Reaktionszeit ist bei Migräne-Patienten kürzer. Daraus kann man schließen, dass sie beim Auftauchen unerwarteter Schwierigkeiten rascher und kreativer nach Lösungen suchen. Was vermutlich in vielen Fällen auch damit endet, dass sie die jeweilige Krise schneller bewältigen können.

Entgegen früherer Einschätzungen sind sie also nicht hilfloser als andere Menschen. Für diejenigen, die mehr oder minder regelmäßig unter Migräne leiden, ist das ein schwacher Trost. Warum ihre Gehirne sich in Notfällen als besser gewappnet erweisen, ist noch ein Rätsel. Der Sinn der fraglichen Studie war, die Vorgänge im Hirn von Migräne-Patienten besser erfassen zu können. Je besser man Migräne-Patienten versteht, desto besser kann man Hilfen für sie entwickeln. Zunächst allerdings endete dieses Forschungsprojekt mit neuen Fragen und nicht mit Antworten.

 

Migräne – Stromimpulse können helfen

Botox-Injektionen bei Migräne


Migräne – das sind immer wiederkehrende Kopfschmerzattacken, unter denen besonders Frauen leiden. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt, es gibt allerdings Auslöser, sogenannte Trigger, von denen Patienten besonders häufig berichten.

Hierzu gehören vor allem Stress, Schlafmangel und unregelmäßige Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme. Auch die Abhängigkeit von Witterung und der Menstruation sind nicht ausgeschlossen. Allgemein sind die Auslöser für Migräne sehr vielfältig und variieren von Mensch zu Mensch. Die pulsierend auftretenden Kopfschmerzen werden begleitet von Übelkeit, Sehstörungen und Licht- beziehungsweise Geräuschempfindlichkeit.

In einigen Fällen kündigen sich die Migräneanfälle durch bestimmte Symptome, wie ein Kribbelgefühl oder Lähmungen, bereits im Voraus an. Grundsätzlich wird Migräne mit Medikamenten behandelt – Schmerzmittel und Mittel gegen Übelkeit haben in diesem Zusammenhang bereits ihre Wirkung bewiesen. Eine Studie der belgischen Universität Lüttich hat nun eine nicht-medikamentöse Behandlungsform erforscht.

Patienten mit chronischer Migräne

Versuchspersonen waren Patienten mit chronischer Migräne; ihnen wurden drei Monate lang, täglich 20 Minuten, Elektroden auf die Stirn gesetzt, welche die Nerven hinter der Stirn durch Stromstöße stimulieren sollten. Es wurde tatsächlich eine Reduzierung der Tage festgestellt, an denen der Patient an Migräne litt – die Wirkung gleicht in etwa der, die mit einer herkömmlichen medikamentösen Behandlung möglich ist.

Jedoch wurden bei der Verwendung der Elektroden bis jetzt keine Nebenwirkungen festgestellt. Selbstverständlich muss die Studie noch erweitert und an mehr Migränepatienten durchgeführt werden, um wirklich aussagekräftig zu sein, doch sollte sich die Annahme der belgischen Forscher bestätigen, dann wäre die Elektroden-Therapie eine gute Alternative zu der Behandlung mit Medikamenten. Vor allem Personen, die die Medikamente nicht vertragen, oder bei denen sie nicht anschlagen, hätten endlich eine wirkungsvolle Therapie gegen die lästigen Kopfschmerzattacken gefunden. Warum genau die Stromstöße helfen, das Migräneaufkommen zu mindern, ist noch nicht klar. Die Forscher vermuten, dass die Stimulation der Stirnnerven Auswirkung auf das zentrale Nervensystem hat und deshalb beruhigend wirkt. Weitere Untersuchungen werden wohl zeigen, ob sich diese Annahme bestätigt.

 

Migräne

Botox-Injektionen bei Migräne


Migräne ist ein sehr tückischer Kopfschmerz, der jedoch häufig, ganz anders als ein herkömmlicher Kopfschmerz, mit solchen Symptomen wie einem einseitigen, pulsierenden Schmerz, Lichtempfindlichkeit und auch mit Übelkeit auftritt.

In der Allgemeinmedizin werden bei auftretender Migräne oftmals lediglich die Symptome behandelt, wofür in der Regel lediglich Triptane oder herkömmliche Schmerzmittel verwendet werden. Allerdings kann man bei Migräne-Patienten meist ein ganz bestimmtes Muster an Nährstoffmangel feststellen, denn sie leider in der Regel alle unter einem Mangel an Vitamin B2, Vitamin C und Magnesium.

Vitamine und Nährstoffe

Für den menschlichen Körper sind Vitamine und Nährstoffe überlebenswichtig. Sollte die Ernährung ungenügend sein oder kommt es durch äußere Einflüsse zu einem erhöhten Bedarf, so entsteht schnell ein Mangel, der durch klinische Diagnosen nur schwer nachgewiesen und meist nur an den Symptomen erkannt werden kann.

Es gibt inzwischen aber ein Heilverfahren, bei dem hoch dosierte Nährstoffe und Vitamine den Mangel ausgleichen, wodurch sich der Körper regenerieren kann. Hierbei ist die Dosierung in der Regel deutlich höher als es der reguläre Tagesbedarf, der sich oftmals auf Nahrungsmittelverpackungen befindet, vorschreibt. Jedoch ist es auch hier, wie bei jedem Medikament, von Wichtigkeit, eine wirksame Dosierung zu finden.

Magnesium

In der Orthomolekularmedizin ist Magnesium ein sehr wichtiger Nährstoff, da aufgrund der Lebensweise in den Industrieländern ein sehr verbreiteter Magnesiummangel existiert. Magnesium wird etwa zur Behandlung von Muskelkrämpfen eingesetzt, aber auch bei Stress und Herzproblemen, ebenso bei zahlreichen enzymatischen Reaktionen innerhalb des menschlichen Körpers und auch zur Fettverbrennung und zur Stärkung des Energiestoffwechsels. Beispielsweise durch Stress oder durch erhöhten Alkoholkonsum kann sehr schnell ein Magnesiummangel entstehen.

Bei vielen Menschen gehört die Zuführung von Magnesiumpräparaten mit Dosierungen von etwa 300 Milligramm täglich bereits fest zum Alltag. Allerdings sollte bei einem existierenden Mangel eine höhere Dosis von etwa 600 Milligramm eingenommen werden, dies am Besten über den Tag verteilt.

Durch einen Magnesiummangel besteht die Möglichkeit der Entstehung von Muskelkrämpfen, wodurch es schnell zu Verspannungen und auch zu Spannungen im Nackenbereich kommen kann und dadurch zu Spannungskopfschmerzen. Auch Gefäße im Gehirn können durch Magnesiummangel verengt werden, wodurch eine Migräne enorm begünstigt wird.

 

Migräne erkennen und richtig behandeln

Botox-Injektionen bei Migräne


Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Zwischen den beiden bekanntesten Kopfschmerzarten, dem Spannungsschmerz und der Migräne, gibt es nicht nur hinsichtlich der Symptome deutliche Unterschiede, sondern auch bei den Behandlungsmöglichkeiten. Die richtige Zuordnung der Beschwerden ist daher der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung.

Typische Merkmale von Migräne

Migräne tritt anfallartig mit typischer Schmerzregion in der Nähe der Schläfen auf. Die Kopfschmerzen können sich ausbreiten, wobei eine eindeutige Zuordnung zu einer Kopfhälfte möglich ist. Im Vergleich dazu: Spannungskopfschmerzen treten selten einseitig auf und haben ebenso selten ihren Schwerpunkt an den Schläfen.

Eine ähnliche Lokalisierung wie bei Migräne kann bei Cluster-Kopfschmerzen beobachtet werden, allerdings unterscheiden sich diese beiden Kopfschmerzarten durch Dauer, Stärke und das Auftreten von Serien (Cluster). Während Clusterattacken in kurzen Abständen hintereinander auftreten, dauern Migräneanfälle zwischen 4 und 72 Stunden am Stück. Migräne ist sehr häufig begleitet von Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen und Licht-, sowie Lärmempfindlichkeit. Frauen sind drei Mal häufiger von Migräne betroffen, als Männer. Der Grund hierfür ist im hormonellen Bereich zu finden, was auch die Tatsache erklärt, dass vor und während der Menstruation am häufigsten Migräne auftaucht. Weiter hat man in der Übergangsphase von Stress- zu Erholungsphasen ein höheres Vorkommen von Migräneanfällen beobachtet.

Migräne behandeln und vorbeugen

In erster Linie ist eine Behandlung mit Medikamenten als sehr hilfreich zu bezeichnen. Niemand muss im Akutfall die bohrenden und hämmernden Schmerzen ertragen. Bei vielen Patienten sind die Anfälle so stark, dass sie ihren Alltagspflichten nicht nachkommen können. Der Arzt kann ein passendes Schmerzmittel verschreiben, alternativ gibt es auch eine Reihe nicht verschreibungspflichtiger Medikamente in der Apotheke.

Es ist aber dringend anzuraten, einen Arzt zu konsultieren, damit das individuell passende Medikament verordnet werden kann. Vorbeugend können Betroffene viel tun, um das Risiko eines nächsten Migräne Anfalls zu senken. Viel Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde und vitaminreiche Ernährung und ein geregelter Tagesablauf sind an erster Stelle zu nennen. Das Praktizieren von Entspannungsübungen, wie beispielsweise Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga oder Meditation ist ebenfalls hilfreich bei der Vorbeugung von Migräne.