Über die Hälfte der Deutschen weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf

Über die Hälfte der Deutschen weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf


In Zeiten des Internets nimmt die Fülle an Informationen beständig zu. Zu gesundheitlichen Themen gibt es unzählige Informationsquellen, von denen das Internet nur eine darstellt. Seriöse Informationen von werblichen Angeboten und solchen Angeboten, die ein bestimmtes Interesse verfolgen, zu trennen, fällt vielen Menschen in Deutschland schwer. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bielefeld.

Universität Bielefeld befragte 2.000 Menschen zu ihrer Gesundheitskompetenz

Die Universität Bielefeld befragte 2.000 Menschen über 15 Jahren zu ihrer Gesundheitskompetenz. Dabei verwendete sie einen international erprobten Fragebogen. Unter dem Begriff Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit zu verstehen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und umzusetzen, also beispielsweise die Beantwortung der Frage, welchen Einfluss Ernährung und Bewegung auf die Gesundheit haben und was die Angaben auf Lebensmitteln bedeuten.

Mehr als die Hälfte der Deutschen weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf

Die Studie zeigt, dass 44 Prozent der Deutschen eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufweisen. Weitere 10 Prozent besitzen gar eine unzureichende Gesundheitskompetenz. Auffällig ist, dass bestimmte Gruppen, also Menschen mit einem Migrationshintergrund, Menschen mit einem geringen Bildungsniveau und ältere Menschen eine geringere Gesundheitskompetenz aufweisen.

Deutschland schneidet im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich auf

Im Vergleich zu anderen Ländern, beispielsweise der Niederlande, Dänemark, Irland oder Polen, schneidet Deutschland damit schlechter ab und liegt unter dem europäischen Durchschnitt.

Einfache und leicht verständliche Gesundheitsinformationen wichtig

Die Wissenschaftler schließen aus den Ergebnissen, dass es in Zukunft wichtig sei, wissenschaftlich belegte Ergebnisse einfach und leicht verständlich zur Verfügung zu stellen. Auch das Arzt-Patienten-Gespräch spiele eine wichtige Rolle bei der einfachen Vermittlung und Erklärung von Gesundheitsinformationen, die Menschen helfen, Krankheiten vorzubeugen und einem gesunden Lebensstil nachzugehen.

 

Crowdfunding für die Medizin – Wie es funktioniert

Über die Hälfte der Deutschen weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf


Dass nicht jedes Gesundheitssystem so geregelt funktioniert wie das deutsche, ist hinlänglich bekannt. Leider kann sich daher nicht jeder Mensch die für ihn lebensnotwendigen Operationen leisten. Auch einige Forschungsprojekte können aus Geldmangel nicht realisiert werden. Ein neues Phänomen steht finanziellen Engpässen hinsichtlich medizinischer Behandlungen entgegen. Crowdfunding bezeichnet das gemeinsame Sammeln von Spenden für medizinische Projekte.

Watsi, Healfundr und Co.

Es gibt inzwischen zahlreiche Webseiten, die die Lebensgeschichten von kranken Menschen thematisieren, welche nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen sich angemessen behandeln zu lassen.

Watsi, Healfundr und viele weitere Webseiten thematisieren die fehlenden Gelder für überlebenswichtige Operationen und Behandlungen. Die Plattform Consano wurde beispielsweise von einer Betroffenen selbst gegründet, die durch eine schwere Brustkrebserkrankung die Dringlichkeit vom ungehinderten Zugang zu medizinischen Mitteln am eigenen Leib erfahren hat.

Für was kann gespendet werden?

Doch nicht nur aktute Operationen können zum Gegenstand von Crowdfunding werden, auch die Forschung hat dieses Phänomen für sich erkannt. Mehr und mehr Forschungsreihen versuchen auf diesem Weg unterstützende Gelder zu erlangen. Ein aktuell laufendes Forschungsprojekt über die Rolle von Vitamin D bei der Behandlung von Dickdarmkrebs ist beispielsweise auf der Website Lindquests verzeichnet.

Betrugsfalle

Sicherlich kann es, wie bei jedem anderen gemeinnützigen Projekt, auch hier schwarze Schafe geben, die sich an der Hilfsbereitschaft anderer bereichern wollen. In diesem Fall sind die Plattformen in der Verantwortung, die Absender der einzelnen Projekte zu überprüfen. Tritt beispielsweise häufig die gleiche IP-Adresse als Absender auf, sollten die Crowdfunder hellhörig werden. Experten schätzen das Betrugsrisiko aber allgemein nicht höher ein als bei anderen Unternehmungen, die über das Internet vorgenommen werden. Fragwürdig sind allerdings die Verwaltungskosten der unterschiedlichen Plattformen. Teilweise sind diese minutiös aufgelistet und in anderen Fällen werden die Kosten erst nachträglich berechnet. Die Frage ist auch, nach welchen Kriterien Projekte auf die Websiten der Crowdfunder aufgenommen werden und wie viele Informationen an die Internetgemeinde, mit Einwilligung des Betroffenen, herausgegeben werden dürfen.

Fazit

Da Crowdfunding erst in den Anfängen steht, sind noch einige Fragen zu klären. Ein Gütesiegel, das für Transparenz für potenzielle Spender sorgt, wäre beispielsweise eine lohnenswerte Idee. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass Crowdfunding eine Brücke zwischen Menschen schlägt, die möglicherweise niemals vom Schicksal des Anderen erfahren hätten und mit einfachen Mitteln, einem Klick, einander helfen können.